Flammenküste: Ein Friesland-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Flammenküste: Ein Friesland-Krimi' von Birgit Böckli
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Flammenküste: Ein Friesland-Krimi"

Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426514078

Rezensionen zu "Flammenküste: Ein Friesland-Krimi"

  1. 2
    31. Mär 2019 

    Der werfe den ersten Stein...

    Seit einiger Zeit kommt es auf Spiekeroog immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen und Vandalismus. Hat der Sohn einer neu zugezogenen Familie, der angeblich eine kriminelle Vergangenheit hat, etwas damit zu tun? Kommissar Berg aus Berlin, der auch nach Jahren auf der Insel noch um die Anerkennung der Bewohner kämpft, versucht zusammen mit seiner Kollegin Freda Althuis, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Doch noch ehe ihnen das gelingt, wird die Insel von einem weiteren Verbrechen heimgesucht, und diesmal geht es um Leben und Tod.

    Nachdem der erste Band der Reihe um Kommissar Berg und Freda Althuis auf Spiekeroog mir ganz gut gefallen hat ('Friesensturm'), war ich neugierig, wie es im zweiten Band weitergehen würde.

    Zwei Jahre etwa sind seit dem letzten Fall vergangen, die Insel hat jetzt zwei Polizeibeamte, und doch ist in der Zwischenzeit kaum einmal etwas geschehen. Es geht stramm auf den Winter zu und die Touristen werden von Tag zu Tag weniger. Eigentlich eine ruhige Zeit, doch scheint sich da etwas Ungutes anzubahnen - Thomas Berg hat es irgendwie im Gefühl.

    Es beginnt mit vermeintlich harmlosen Dummejungenstreichen: eine beschmierte Hauswand, ein Feuerwerkskörper in einem Briefkasten - da wundert es einen als Leser wirklich, dass sich damit die Polizei beschäftigen soll. Auf einer kleinen Insel mag das noch angehen, aber auf dem Festland, zumal in einer größeren Stadt, muss man sich doch freuen, nicht blöd angemacht zu werden, sollte man es wagen, wegen solch einer 'Bagatelle' tatsächlich bei der Polizei anzurufen. Dass man die dann auch noch zu Gesicht bekäme, ist in der Regel doch reines Wunschdenken.

    Auf Spiekeroog gehen die Uhren aber wohl noch anders, und so nehmen Berg und seine Kollegin diese Taten pflichtbewusst zu Protokoll - ohne allerdings einen Anhaltspunkt dafür zu haben, wer hinter diesen Anzeichen von Vandalismus stecken könnte. Als ein Hühnerstall in Brand gerät und die Tochter eines verstorbenen Insulaners mit ihren beiden Kindern nach Spiekeroog zurückkehrt und dort die Kneipe ihres Vaters übernehmen will, verstärkt sich das ungute Gefühl des Hauptkommissars sehr schnell. Es ist offensichtlich, dass die anderen Bewohner der Insel etwas gegen die Rückkehrer haben - und die Polizei muss ein wachsames Auge darauf haben, dass die Situation nicht unversehens außer Kontrolle gerät...

    Mehr als die erste Hälfte dieses Inselkrimis ist recht langatmig geraten, die Handlung kommt nicht voran, alles scheint sich im Kreis zu drehen ohne dass sich wirklich ein Anhaltspunkt für eine Zuspitzung der Ereignisse erahnen lässt. Das Geschehen plätschert vor sich hin, ein charismatischer Pastor der freien christlichen Gemeinde sowie der ein oder andere fanatische Anhänger dieses Glaubensführers lassen den Pegel auch selten über den der Langeweile ausschlagen. Die Ermittlungen schwanken zudem zwischen lustlos und stümperhaft, was kaum glauben lässt, dass Berg beispielsweise über jahrelange Erfahrungen bei der Polizei in Berlin verfügt.

    Vermutlich war Birgit Böckli klar, dass sie mit diesen Komponenten keinen schlüssigen Krimi konstruieren konnte und rüstete irgendwann unversehens auf mit einem Schlagersänger, der inkognito auf der Insel Urlaub macht und der seine ganz eigenen Probleme hat. Probleme, die der Leser rasch durchschaut, bei denen Hauptkommissar Berg sowie seine Kollegin allerdings wieder einige Elefanten auf der Leitung stehen haben. Hochgezogene Augenbrauen, Kopfschütteln, Gähnen - alles Reaktionen auf diese Lektüre. Und selbst die dramatischeren Aktionen gegen Ende wirken derart lieblos zusammengeschustert, dass letztlich ein schaler Nachgeschmack zurückbleibt.

    Ein Krimi, der tatsächlich keine Lust auf weitere Folgen macht. Schade...

    © Parden

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  1. Zu Beginn etwas zäh

    Inhalt:
    Sachbeschädigungen sind momentan ein fast tägliches Übel auf Spiekeroog und ein Teil der Bewohner hat auch schon einen Schuldigen ausgemacht. Der Sohn einer neu zugezogenen Familie, doch Thomas Berg glaubt nicht daran und ermittelt in alle Richtungen. Doch erst als es um Leben und Tod geht scheint der Fall geklärt zu werden.

    Meine Meinung:
    Flammenküste ist der zweite Band mit den Ermittlern Thomas Berg und Freda Althuis. Der erste Band hieß Friesensturm und gefiel mir sehr gut, so dass ich auf den Nachfolger sehr gespannt war.

    Erwartet habe ich einen Krimi. Es kam auch ein Krimi aber ganz anders als ich üblicherweise lese. Es gab keinen Mord und auch nichts blutiges. Der grausamste Teil war der Prolog und nochmal eine Szene ziemlich zum Schluss. Ansonsten war es eine ruhige Geschichte mit vielen kleineren Sachbeschädigungen und einfach einem Gefühl das es auf der Insel anfängt zu brodeln.

    Erstaunlicherweise fand ich das aber gar nicht langweilig. Birgit Böckli schreibt sehr unterhaltsam und kurzweilig. Es ist ein Fall der sich über fast 300 Seiten zieht und der auch genug Zeit bekommen hat zu wachsen. Das Leben auf der Insel ist hier interessant beschrieben und auch die Spannung kommt trotz des doch eher seichten Themas nicht zu kurz.

    Die Figuren sind zahlreich und doch überschaubar. Wichtig waren da wirklich nur wenige Figuren so dass ich nie durcheinander kam. Sie sind ausreichend beschrieben und auch ihr Wesen wurde sehr authentisch nah gebracht. Die Ermittler kannte ich noch vom ersten Band und sie waren mir schnell wieder präsent.

    Wie ihr also lest habe ich an Flammenküste kaum etwas auszusetzen außer der recht zähe Beginn. Es dauert eine ganze Weile bis wirklich was passiert und die Ermittlungen so richtig los zu gehen scheinen. Das störte mich schon ein wenig. Ansonsten waren es unterhaltsame Lesestunden mit sympathischen Ermittlern und gut ausgearbeiteten Figuren.

    Dieser Fall kann auch einzeln gelesen werden ohne Friesensturm zu kennen, aber dann würde Euch ein guter Krimi entgehen.

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