Felix Blom. Der Häftling aus Moabit

Buchseite und Rezensionen zu 'Felix Blom. Der Häftling aus Moabit' von Alex Beer
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Felix Blom. Der Häftling aus Moabit"

Berlin, 1878: Der Gauner Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert. Alle Versuche, an Geld oder Arbeit zu kommen, scheitern. Aber dann hat Blom eine geniale Idee: Warum sich nicht mit der neuen Nachbarin zusammentun? Die ehemalige Prostituierte Mathilde führt eine Privatdetektei, allerdings sind die Aufträge rar, da man ihr als Frau diese Arbeit nicht zutraut. Ihr erster Fall führt die beiden gleich auf die Spur eines mysteriösen Mörders, der seinen Opfern Briefe mit der Botschaft zukommen lässt: „In wenigen Tagen wirst Du eine Leiche sein.“ Als auch Blom eine solche Karte unter seiner Tür durchgeschoben bekommt, wird die Sache persönlich …

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:368
Verlag: Limes Verlag
EAN:9783809027591

Rezensionen zu "Felix Blom. Der Häftling aus Moabit"

  1. Ein starkes Team

    Wir schreiben das Jahr 1878 und befinden uns in Berlin. Felix Blom war drei Jahre für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte, im Gefängnis. Wieder auf freiem Fuß, gilt es jetzt aber erst einmal eine Wohnung und zugleich eine seriöse Arbeit zu finden.
    Zeitgleich möchte die ehemalige Prostituierte Mathilda ihre Detektei wieder schließen, denn leider engagiert niemand eine Frau für solch heiklen Tätigkeiten.
    Würde es sich da nicht anbieten, dass beide „Außenseiter“ sich zusammenschließen?
    Gemeinsam ermitteln sie daher nun in ihrem ersten Fall. Es gilt einen vermeintlichen Selbstmord eines Konditorgesellen aufzuklären. Erster Hinweis ist ein Brief, in den Unterlagen des Konditors, mit dem Satz „In drei Tagen wirst du eine Leiche sein.“ Als dann aber auch noch Felix Blom selbst solch eine Nachricht zugeht, wird die Angelegenheit persönlich.

    Alex Beer startet mit ihrem starken Ermittlerteam in eine neue historische Kriminalserie. Und dieses Genre liegt der Autorin ungemein. Wie immer hat sie gut recherchiert, so dass die Leserschaft mit den beiden Hauptprotagonisten durch das authentisch wirkende Berlin um 1878 schlendern kann.
    Die Geschichte wartet mit tollen Spannungsbögen auf man bleibt neugierig bis zum Schluss.
    Lediglich die Charaktere haben für mich noch Entwicklungsspielraum. Sie wirken noch etwas „unscharf“ und könnten noch mehr Eigenheiten sowie markantere Charakterzüge aufweisen. Wie es sich für einen ersten Band einer Reihe gehört. Hier ist noch etwas Luft nach oben.

    Fazit:
    Ein spannender erster Band einer vielversprechenden Reihe.

    Teilen
  1. Erneut ein überzeugender Krimi aus der Feder alex Beers

    Felix Blom, so etwas wie ein Meisterdieb, ist nach seinem letzten Coup in eine Falle gelockt und zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Nun wird er entlassen, vom früheren Luxusleben kann er nur träumen, im Gegenteil, gelingt es ihm nicht, nachzuweisen, dass er auf eigenen füßen stehen kann, droht die Rückkehr uins Zuchthaus. Sein Intimfeind, der Kommissar Cronenberg, sorgt dafür, dass eine legale Arbeit für Blum nicht erreichbar sein wird, also ergreift er den letzten Strohalm und heuert in der Detektei seiner neuen Nachbarin, der ehemaligen Prostituierten Mathilde an. Gemeinsam versuchen sie eine Mordserie zu klären, die sich u.a. auch im Umfeld von Bloms ehemaligen Ziehvater Lugowski ereignet.

    Nach der August-Emmerich-Reihe (Wien der 1920er Jahre) und der Issak Rubinstein-Reihe (Nürnberg der 1940er Jahre) führt und Alex Beer nun mit Felix Blom ins Berlin der 1870er. anfangs war ich etwas skweptisch und vor allem vergrätzt darüber, dass die anderen beiden Reihen (haffentlich nur vorerst) nicht weitergeführt werden, aber die Lektür von "Felix Blom-Der Häftling aus Moabit" hat mich überzeugt und ich freue mich schon auf den für Kerbst angekündigten zweiten Teil der Reihe.

    Teilen
  1. 4
    29. Okt 2022 

    Der Glückliche

    Felix heißt der Glückliche. Ein wenig glücklich fühlt sich Felix Blom auch als er im Jahr 1878 nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Allerdings muss er bald feststellen, dass ihm das Schicksal in Form der Berliner Polizei doch einige Steine in den Weg legt. So soll er innerhalb von wenigen Tagen einen Wohnsitz und eine Anstellung nachweisen. Hier ist ihm das Glück hold, denn sein alter Mentor verhilft ihm zu einer Wohnung in seinem alten Viertel. Dort er hält er einen geheimnisvollen Brief, mit dem ihm angekündigt wird, er sei in wenigen Tagen tot.

    Felix Blom hat schon einiges auf dem Kerbholz, doch ausgerechnet den Einbruch, für den er gesessen hat, hat er nicht begangen. Doch wie soll er sich rehabilitieren? Einem Einbrecher, Dieb und Trickbetrüger glaubt doch keiner. Felix muss selbst herausfinden, was passiert ist und auch was es mit der eigenartigen Karte auf sich hat. Unerwartete Hilfe bekommt er von Mathilde Voss, die eine Detektei eröffnet hat und zu ihrem Leidwesen feststellen muss, dass sie als Frau in dieser Position nicht für voll genommen wird. Und so geht sie mit Felix eine Zweckpartnerschaft ein. Die Polizei ermittelt inzwischen in einem Tötungsdelikt, bei dem der Verstorbene einen Brief erhalten hat, in dem ihm angekündigt wird, er sei in dreißig Stunden tot.

    Die bekannte Autorin Alex Beer hat mit Felix Blom einen neuen Ermittler erschaffen, der sehr gut in die Reihe ihrer weiteren Protagonisten August Emmerich und Isaak Rubinstein passt. Bei Felix Blom handelt es sich um einen sympathischen Hallodri, der es zunächst durch seine Gaunereien zu was gebracht hatte, dann doch ins Gefängnis musste und es nun mit ehrlicher Arbeit versuchen will. Dass er so zum Ermittler würde, hätte er wohl selbst nicht erwartet. Seine Erfahrung und sein Können kommen ihm dabei zupass. Und seine neue Bekanntschaft mit Mathilde Voss erweist sich als Glücksfall. Wird es Beiden gelingen, den Fall zu lösen und Bloms Leben zu retten? Vor dem Hintergrund des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat man eine spannende und interessante Lektüre. Es ist klasse gemacht, wie man verfolgen kann, was sich aus einer kleinen, aber geheimnisvollen Zeitungsnotiz entwickelt. Man darf gespannt sein, wie sich die Detektei Voss mit ihrem Angestellten Felix Blom weiter entwickelt.

    4,5 Sterne

    Teilen