In ewiger Freundschaft

Buchseite und Rezensionen zu 'In ewiger Freundschaft' von Nele Neuhaus
4.2
4.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "In ewiger Freundschaft"

Eine Frau wird vermisst. Im Obergeschoss ihres Hauses in Bad Soden findet die Polizei den dementen Vater, verwirrt und dehydriert. Und in der Küche Spuren eines Blutbads. Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum renommierten Frankfurter Literaturverlag Winterscheid, wo die Vermisste Programmleiterin war. Ihr wurde nach über dreißig Jahren gekündigt, woraufhin sie einen ihrer Autoren wegen Plagiats ans Messer lieferte – ein Skandal und vielleicht ein Mordmotiv? Als die Leiche der Frau gefunden wird und ein weiterer Mord geschieht, stoßen Pia und Bodenstein auf ein gut gehütetes Geheimnis. Beide Opfer kannten es. Das war ihr Todesurteil. Wer muss als nächstes sterben? Pia und Bodenstein jagen einen Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint ...

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:528
EAN:9783548067100

Rezensionen zu "In ewiger Freundschaft"

  1. 4
    29. Nov 2023 

    Die Ewigen

    Kommissarin Pia Sanders Ex-Mann, der Gerichtsmediziner Dr. Henning Kirchhoff hat einen ersten Kriminalroman veröffentlicht. Als seine Agentin ihn kontaktiert, weil sie eine Freundin nicht erreichen kann, wendet er sich an Pia und bittet sie, der Sache nachzugehen. Da ist die beste Gelegenheit einer langweiligen Fortbildung zu entgehen. Maria Hauschild steht vor dem Haus ihrer Freundin und gemeinsam betreten die Frauen die Räumlichkeiten. Zwar finden sie Heike Wersch nicht, doch weist das Haus Spuren auf, die darauf hindeuten, dass hier etwas geschehen sein könnte. Und im Obergeschoss des Hauses taucht ein offensichtlich verwirrter alter Herr auf, der nicht in der Lage ist Auskünfte zu geben.

    Ihr zehnter gemeinsamer Fall führt Pia Sander und ihren Chef Oliver von Bodenstein in die Welt der Bücher. Sie selbst und ihr Team wurden von Henning in seinem Roman verewigt. Und so ist natürlich ein Interesse am Winterscheid-Verlag vorhanden. Die vermisste Heike Wersch hatte dort lange Jahre in der Verlagsleitung gearbeitet. Nachdem sie einen ihrer Autoren des Plagiats bezichtigte und außerdem plante, etliche Autoren in ihren eigenen neuzugründenden Verlag mitzunehmen, wurde sie fristlos entlassen. Könnte in diesen Vorgängen ein Grund für das Verschwinden liegen? Wenig später wird im Wald eine weibliche Leiche gefunden.

    Es ist köstlich, wie die Autorin mit dem Verlagswesen und Hennigs Bezug dazu spielt. Er hat schon heftig beim Leben abgeschrieben. Witzig auch, wie Pia und das Team damit umgehen. Doch nicht alles ist immer eitel Sonnenschein für die Ermittler. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Fast scheint es so als ob hinter jedem Verdächtigen, dessen Unschuld bewiesen werden konnte, ein neuer Verdächtiger auftaucht. Nur langsam fügen sich Spuren zusammen. Alles bezieht sich irgendwie auf den Winterscheid-Verlag und seine Autoren. Manchmal wirkt die Aufarbeitung etwas sehr kleinteilig. Und auf die im Titel benannte ewige Freundschaft, kann man auch nicht wirklich bauen. Letztlich wird der Fall doch richtig spannend. Mehr in Erinnerung bleiben wird aber, das wunderbare Einflechten von Hennings Autorenschaft in die Handlung, das einen immer wieder lächeln lässt.

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  1. Freundschaft bis in den Tod

    Bestseller-Autor Severin Velten wird des Plagiats beschuldigt und das ausgerechnet von seiner Lektorin Heike Wersch. Er versteht die Welt nicht mehr, war sie es doch, die ihm den Vorschlag gemacht hat, einen chilenischen Autor als Inspiration zu nutzen. Als Heike Wersch seit Tagen nicht mehr erreichbar ist, wird Pia Sander um Hilfe gebeten. Als in der Wohnung von der Vermissten Blut gefunden wird, beginnen Pia Sander und Oliver Kirchhoff zu ermitteln. Schnell gerät Velten in den Fokus der Polizisten, doch als die Ermittler versuchen hinter die Kulissen vom Winterscheid Verlag zu schauen, ist das Verschwinden der Lektorin nicht das einzige Geheimnis.
    Nach langem Warten habe ich mich sehr auf den 10. Taunuskrimi von Nele Neuhaus und ein Wiedersehen mit Pia Sander und Oliver Kirchhoff gefreut. Die Autorin hat eine unbestreitbare Gabe die Charaktere zum Leben zu erwecken und ihre Geschichten komplex aufzubauen. Leider hatte ich bei diesem Band Schwierigkeiten in die Story hineinzukommen und durch einige Längen ging die Handlung auch nur schleppend voran. Durch die vielen Verwicklungen kommt jeder mal in den Fokus der Ermittlungen und jeder scheint hier ein Geheimnis zu haben. Was ich auch sehr interessant fand, allerdings blieb mir alles irgendwie zu farblos.
    Als Fan der Reihe war ich von diesem Krimi enttäuscht, werde sie aber weiterverfolgen, denn ich bin gespannt, wie es mit Pia und Oliver weitergeht. Von mir 3,5 Sterne.

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  1. Frau Neuhaus hat sich viel

    Frau Neuhaus hat sich viel Zeit gelassen mit einem Nachfolger ihrer Bodenstein-Sander-Reihe. Schien es im Vörgängerroman fast so, als ob Oliver von Bodenstein seinen Job an den Nagel hängen wolle, so ist er wider Erwarten doch im Dienst geblieben. Doch private Probleme machen ihm das Leben schwer, zum einen liegt er wegen seiner Adoptivtochter im Dauerclinch mit seiner zweiten Ehefrau, zudem leidet seine erste Frau, der er sich noch immer freundschaftlich verbunden fühlt, an Leberkrebs. Nur eine Spende kann ihr helfen, und ausgerechnet Bodenstein kommt dafür in Frage.

    Der Fall selbst spielt im Frankfurter Verlagsmilieu. Die Programmleiterin eines renommierten Verlages ist mit dem neuen Kurs nach dem Wechsel der Verlagsleitung nicht einverstanden und opponiert ständig dagegen, darüber hinaus plant sie die Gründung eines eigenen Verlags, was letztlich zu ihrer Kündigung führt. Nachdem man lange Zeit nichts mehr von ihr gehört hat, verständigt eine Freundin, die Agentin von Pia Sanders Ex-Ehemann, der unter die Kriminalschriftsteller gegangen ist, die Kommissarin. In der Wohnung werden Spuren entdeckt, die auf eine Gewalttat hindeuten, tatsächlich wird später die Leiche der Frau in einem nahe gelegenen Wald gefunden. Bodensteins Team vermutet die Hintergründe der Tat zunächst in den verlagsinternen Auseinandersetzungen, bei denen sich die Ermordete als wahres Biest gezeigt hatte. Doch tatsächlich ist der aktuelle Mordfall (ein weiterer folgt) nur die Folge eines weit länger zurückliegenden Dramas, deren Mitwirkende in "ewiger Freundschaft" verbunden sind.

    Wieder einmal übereugt Frau Neuhaus mit ihrem Roman, ein wenig nervig ist nur das penetrante Anspielen auf die eigenen Vorgängerromane, die unter gleichem Titel von Pias Ex-Gatten geschrieben worden sind, ebenso die Anspielungen auf Bodensteins Aussehen, der dem Schauieler Tim Bergmann ähnlich sehe (dem Schauspieler, der tatsächlich die Rolle in den Verfilmungen spielt). Da hat Frau Neuhaus meiner Meinung nach etwas übers Ziel hinaus geschossen.

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  1. Welchen Wert hat Freundschaft

    In ewiger Freundschaft,

    der Titel ist sehr passend, dreht sich doch ein Großteil der Handlung um Freunde und was sie zusammen erlebt haben. Und natürlich, was aus ihnen geworden ist.
    Dieses Buch ist sehr vielschichtig durch mehrere parallel laufende Handlungsstränge. Die Freunde früher, die Freunde in der Gegenwart, die neuen Mitglieder des Verlages, die eine nicht unerhebliche Rolle spielen und natürlich das Privatleben der Ermittler. Man muss schon ein wenig Ruhe zum Lesen haben, um dieses Buch richtig genießen zu können. Zu Beginn wurde ich ein wenig erschlagen von den ganzen Figuren und parallelen Handlungssträngen, allerdings findet man sehr schnell hinein. Das ganze Buch hat einen sehr straffen Handlungsablauf von einer Woche und die Irrungen und Wendungen sind phänomenal ausgedacht. Man wird als Leser ganz schön in die Irre geführt. Auch Pia und Bodenstein liefern nicht nur wie gewohnt gute ermittlungstechnische Ergebnisse, sondern haben auch eigene private Ereignisse zu verkraften. Dies peppt die Handlung zusätzlich auf, da der Fall sich ermittlungstechnisch auf eine eng begrenzte Personengruppe reduziert. Das fand ich alles sehr clever ausgedacht und beschrieben. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern wollte immer noch weiterlesen, um die nächste Wendung dann doch vorausschauend - falsch - zu erraten.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, routiniert und sehr emotional. Ich finde es immer toll, wenn die Emotionalität der Ermittler durch ihr eigenes , in diesem Fall sehr alltägliches Leben, mit all seinen Sorgen und Nöten geprägtes, Leben beschrieben ist, und nicht durch Spannung, die durch persönliche Involviertheit der Ermittler in den Fall besteht.

    Fazit: Wunderbar und absolut lesenswert.
    Klug durchdacht und doppelt spannend, da das Buch im Buchverlagsmilieu spielt und daher das Thema Buch in diesem Buch sehr gut zur Geltung kommt. Neben den Leichen natürlich*grins.

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  1. Ich weiß, was du im Sommer 1983 getan hast

    Literaturagentin Maria Hauschild kann ihre Freundin Heike Wersch nicht erreichen und macht sich Sorgen. Pia Sander findet im Haus der Vermissten nicht nur Blutspuren, sondern auch den verwirrten und dementen Vater, der angekettet ist. Später wird dann die Leiche der Frau gefunden und als ein weiterer Mord geschieht, entdecken Pia Sander und Oliver von Bodenstein ein Geheimnis, das beide Opfer kannten und welches ihr Todesurteil wurde. Gibt es weitere potentielle Opfer? Die Ermittlungen führen Pia und Oliver weit in die Vergangenheit.
    Dies ist bereits der zehnte Band um das Ermittler-Duo Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Ich kenne die beiden hauptsächlich aus den Filmen, auch wenn ich schon das ein oder andere der Bücher gelesen habe.
    Der Schreibstil ist wirklich angenehm flüssig zu lesen. Hilfreich finde ich das Personenverzeichnis im Buch.
    Oliver und Pia sind ein sympathisches Ermittlerpaar, die schon lange zusammenarbeiten und sich gut ergänzen. Auch in diesem Buch gibt es wieder Probleme im persönlichen Umfeld, die eine Rolle spielen. Heike Wersch war langjährige Mitarbeiterin des Winterscheid Verlages, bis ihr gekündigt wurde. Sie war eine unangenehme Frau, mit der viele ihre Schwierigkeiten hatten. Zuletzt hatte sie den Bestsellerautor Severin Velten des Plagiats bezichtigt. Der Büchermarkt ist ein hart umkämpftes Feld und auch beim Winterscheidt Verlag ist man nicht zimperlich.
    Interessant sind die Tagebuch-Einträge, die auftauchen und Hinweise auf die Geheimnisse der Vergangenheit geben und wichtig für die Ermittlungen sind. Die Spannung ist von Anfang an da und wird die ganze Zeit über hochgehalten, denn es gibt eine Reihe falscher Fährten bis es dann zum schlüssigen Ende kommt.
    Mir hat auch dieser spannende und unterhaltsame Krimi wieder gut gefallen.

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