Everything I Never Told You

Buchseite und Rezensionen zu 'Everything I Never Told You' von Celeste Ng
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Everything I Never Told You"

Amazon's #1 Book of the Year 2014 Lydia is the favourite child of Marilyn and James Lee; a girl who inherited her mother's bright blue eyes and her father's jet-black hair. Her parents are determined that Lydia will fulfill the dreams they were unable to pursue - in Marilyn's case that her daughter become a doctor rather than a homemaker, in James's case that Lydia be popular at school, a girl with a busy social life and the centre of every party. But Lydia is under pressures that have nothing to do with growing up in 1970s small town Ohio. Her father is an American born of first-generation Chinese immigrants, and his ethnicity, and hers, make them conspicuous in any setting. When Lydia's body is found in the local lake, James is consumed by guilt and sets out on a reckless path that may destroy his marriage. Marilyn, devastated and vengeful, is determined to make someone accountable, no matter what the cost. Lydia's older brother, Nathan, is convinced that local bad boy Jack is somehow involved. But it's the youngest in the family - Hannah - who observes far more than anyone realises and who may be the only one who knows what really happened. Everything I Never Told You is a gripping page-turner, about secrets, love, longing, lies and race.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:298
Verlag: Blackfriars
EAN:9780349134284

Rezensionen zu "Everything I Never Told You"

  1. 4
    14. Aug 2016 

    Zum Wohlgefallen

    Obwohl James Lee in Amerika geboren ist, wird er immer der Chinese bleiben. Außergewöhnlich in den 1970ern: Er ist mit Marilyn verheiratet, die so blond und weiß ist wie sie eine Amerikanerin nur sein kann. Die ältere Tochter der Beiden ist gerade 16 geworden, sie hat die blauen Augen der Mutter geerbt und das schwarze Haar des Vaters. Und sie ist nicht zum Frühstück erschienen, wie vom Erdboden verschluckt. Schnell wird die Polizei alarmiert und die ganze Familie macht sich auf die Suche. Dabei stellt sich heraus, dass Lydias Leben anders war als alle vermuteten. Freunde hatte sie nicht. Nur wenige Tage nach ihrem Verschwinden wird sie tot im See gefunden.

    Was kann nur zu diesem Ereignis geführt haben. Wurde Lydia zum See gelockt und dann umgebracht? An diesen Gedanken klammert sich Marilyn, obwohl keine eindeutigen Hinweise zu finden sind. Hannah, die jüngere Schwester macht sich ihre eigenen Gedanken. Sie, die sich vernachlässigt vorkommt, in der Familie vergessen. Nathan, der Älteste der Geschwister, hat einen Verdacht. Er hat einige der Wege Lydias beobachtet und die ist sie nicht jedes Mal alleine gegangen. Die Eltern sind wie erstarrt, James versucht anzunehmen, was die Polizei ihm sagt. Marilyn dagegen rebelliert. Sie kann und will nicht glauben, dass ihre innig geliebte Tochter anders war als sie sie gesehen hat.

    Schon mit dem ersten Satz dieses Romans wird klargestellt, dass Lydia tot ist, dass sie nie wieder zurückkehren wird. Es gibt keine Hoffnung. In ausgeklügelten Rückblenden erfährt der Leser von der Geschichte der Eltern, ihr Kennenlernen, die unerwartete Schwangerschaft, die Ehe, die gegen alle Widerstände doch so lange gehalten hat. Das Leben der Kinder, die als Kinder eines von Chinesen abstammenden Amerikaners und einer aus einer europäischen Einwandererfamilie kommenden Mutter, von Ausgrenzungen bestimmt ist. So richtig gehören sie alle nicht dazu. James Lee, der immer mit dem Moment der Überraschung im ersten Anblick klarkommen muss, den sein Name gerade nicht weckt. Marilyn, die eigentlich studieren wollte, die aber am Herd des Familienheimes gelandet ist. Lydia, auf der alle Hoffnungen ruhen. Nathan, der die Hoffnungen erfüllen könnte, aber einfach nicht die Aufmerksamkeit bekommt. Hannah, die vergessen wird. Beklemmend ist das Bild, das von einer Familie erzählt, deren Mitglieder sich gegenseitig mit ihren Hoffnungen, Wünschen und Erwartungen beladen. Ein Druck unter dem sie eigentlich zerbrechen müssten. Doch kann in der Tragödie auch die Chance liegen zu wachsen? Ein fehlendes Familienmitglied kann nie ersetzt werden, aber möglicherweise kann der Verlust die Augen öffnen und die Überlebenden zusammenwachsen lassen.

    Diese feinziselierte Familientragödie fesselt, wühlt auf und berührt. Celeste Ng stößt ihre Leser förmlich in den Teich und gleichzeitig wirft sie ihnen das Rettungsseil zu.

    4,5 Sterne

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