Erbarmen

Buchseite und Rezensionen zu 'Erbarmen' von Jussi Adler-Olsen
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Erbarmen"

Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«

Format:Taschenbuch
Seiten:421
Verlag: dtv
EAN:9783423212625

Rezensionen zu "Erbarmen"

  1. 5
    06. Mai 2017 

    Beeindruckendes Psychothriller-Debut

    Das Buch beginnt - nach dem obligatorischen Prolog, der einen einstimmt auf das was kommt - eher verhalten. In zwei zeitlich versetzten Erzählsträngen werden auf den ersten 70 Seiten die Hauptpersonen beschrieben.
    Carl - ein sich selbst zermürbender Vizepolizeikommissar, seitdem während einer Mordermittlung ein Kollege starb und ein anderer schwer verletzt wurde, er selbst hingegen nur eine Schramme davontrug. Da niemand mit ihm zusammenarbeiten möchte, wird er 'wegbefördert': Zum Leiter des Sonderdezernat Q, spezialisiert auf lang zurückliegende, ungelöste Fälle. Ihm zur Seite steht Hafez el-Assad, eine syrische Hilfskraft als Mädchen für alles, der sich jedoch schnell auf eine unnachahmliche Art und Weise unersetzlich macht. Er ist es auch, der den Fall des ungeklärten Verschwindens von Merete Lynggard aus den Aktenbergen hervorkramt.
    Der zweite Erzählstrang handelt von Merete Lynggard, beginnend fünf Jahre zuvor einige Zeit vor ihrer Entführung. Während einer Reise mit ihrem Bruder wird sie betäubt und findet sich in einem dunklen Betonverlies wieder, das sie für lange Zeit nicht mehr verlassen wird.
    Auch wenn diser Thriller vergleichsweise wenig Blut und Gemetzel zu bieten hat und die Lösung relativ bald klar ist, lässt er an Spannung und Grausamkeit nichts zu wünschen übrig. Die Schilderungen von Meretes Isolationshaft, ihre Versuche ihren Lebenswillen aufrecht zu erhalten, der Kampf darum einen Rest von Würde zu bewahren - eindringlicher geht es kaum. Oder die Beschreibung ihrer Zahnschmerzen - es stehen einem die Nackenhaare zu Berge (mir zumindest). Fairerweise muss man dazu schreiben, dass dieser Teil nur ca. ein Drittel des Buches ausmacht. Der Rest 'gehört' den Ermittlern.
    Doch dies liest sich ebenso spannend und streckenweise durchaus amüsant, insbesondere was die Zusammenarbeit von Carl und Assad betrifft. Auch für Fortsetzungen sind genügend Handlungsfäden ausgelegt: Gelingt es Carl doch noch, die schöne Polizeipsychologin zum Essen einzuladen? Wie kommt sein behinderter Kollege mit der Situation klar? Welches Geheimnis verbirgt Assad?
    Alles in allem: Empfehlenswert, daher: LESEN!

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