Elf Tage in Berlin: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Elf Tage in Berlin: Roman' von Håkan Nesser
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Inhaltsangabe zu "Elf Tage in Berlin: Roman"

Von einem, der auszog, sein Glück in Berlin zu finden. Einen Nobelpreis wird er wohl nicht bekommen. Arne Murberg ist von schlichterem Gemüt. Nach einem Badeunfall in der Kindheit hat er Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und komplexere Zusammenhänge zu erfassen. Aber Arne ist ein warmherziger, liebenswerter Mensch, der sich eine kindlich naive, offene Art bewahrt hat und voll Vertrauen auf das Leben blickt. Als sein Vater ihm auf dem Totenbett offenbart, dass seine Mutter nicht tot ist, wie Arne geglaubt hat, sondern in Berlin lebt, und ihm gleichzeitig den Auftrag gibt, sie dort aufzusuchen und ihr ein verschlossenes Kästchen zu übergeben, beginnt für ihn ein wundersames Abenteuer. Mit äußerst rudimentären Deutschkenntnissen und einem Paar strapazierfähiger gelber Schuhe macht Arne sich auf die Reise – und gerät schon bald in Schwierigkeiten. Doch ihm zur Seite stehen zwei Menschen, die der Himmel höchstpersönlich geschickt zu haben scheint: ein etwas wirrer Professor und eine kluge junge Frau im Rollstuhl. Wird Arne seiner Mutter begegnen? Wird er sein Glück finden in Berlin?

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442754939

Rezensionen zu "Elf Tage in Berlin: Roman"

  1. Liebevolles Märchen für Erwachsene

    Seit einem Badeunfall ist Arne Murberg etwas zurückgeblieben und langsamer als seine Mitmenschen. Darunter leidet er manchmal, dennoch versucht er, selbstbewusst und - so weit es geht - selbstsicher durchs Leben zu schreiten. Als sein Vater stirbt, gibt dieser ihm den Auftrag mit, seine Mutter in Berlin zu suchen und ihr ein verschlossenes, geheimnisvolles Kästchen zu überbringen. Für Arne ist das eine Überraschung, schließlich hatte er geglaubt, seine Mutter sei tot.
    Er macht sich also auf den Weg in die Metropole Berlin, die ihn zunächst überfordert. Doch er schlägt sich wacker, auch wenn sich die Suche nach der Mutter schwieriger gestaltet als gedacht. Dabei trifft er auf einen mysteriösen Professor und eine junge Frau im Rollstuhl. Und schon befindet sich Arne mitten in einem großen Abenteuer, bei dem auch Hypnose, eine Hexenverbrennung und gelbe Schuhe eine gewisse Rolle spielen. Welche, das sei an dieser Stelle nicht verraten, schließlich soll ja nicht alles verraten werden.
    Dass Håkan Nesser ein Meister des Erzählens ist, zeigt sich auch in "Elf Tage in Berlin". Mit einer erfrischenden Leichtigkeit lässt er Arne Berlin entdecken und man fühlt sich ein wenig an den Stil von Astrid Lindgren erinnert. Leicht, einfach und doch von großer Eleganz. Herrlich sind auch jene Momente, in denen Arne mit dem Deutschen hadert und versucht, irgendwo am Ufer der Sprache festzumachen. Besonders im schwedischen Original sind diese Passagen höchst amüsant. Wie dies in der deutschen Übersetzung gelöst worden ist, weiß ich nicht. Es muss jedenfalls eine Herausforderung für den Übersetzer gewesen.
    Lange Zeit während des Lesens dachte ich mir, ich hätte ein neues Lieblingsbuch vor mir, einen wahren Schatz, der fraglos nur mit fünf Sternen belohnt werden durfte. Doch dann kam das Ende, das konstruiert und nicht schlüssig wirkt. Es scheint, als habe Nesser selbst keine ordentliche Lösung für die verzwickte Geschichte gefunden und sie daher einfach offen gelassen. Zufriedenstellen kann das aber nicht, weshalb "Elf Tage in Berlin" bzw. im Original "Elva dagar i Berlin" nun doch kein Lieblingsbuch geworden ist, das ich aber dennoch ausdrücklich empfehlen kann.

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