Eisblaue Augen

Buchseite und Rezensionen zu 'Eisblaue Augen' von Sandra Bäumler
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eisblaue Augen"

Als die achtzehnjährige Alex in einer originalen »Jane Eyre«-Ausgabe ihrer Großmutter eine Handvoll geheimnisvoller Tagebuchblätter findet, ahnt sie noch nicht, wie sehr diese ihr weiteres Leben bestimmen werden. Sie erzählen von der jungen Kate, die im 19. Jahrhundert ihre Arbeit als Gouvernante in einem englischen Landhaus am Meer aufnimmt, wo sie sich unsterblich in den undurchsichtigen Hausherrn Valen Morrisey verliebt. Alex' Neugier ist geweckt, als sie herausfindet, dass es dieses Haus noch immer gibt. Sie macht sich auf den Weg nach Cornwall und lernt dort den überaus gutaussehenden Jay mit den eisblauen Augen kennen, der ihr nicht nur bei ihren Nachforschungen hilft, sondern auch selbst nicht ganz das ist, was er vorzugeben scheint… Dies ist der erste Band der »Eisblauen Augen«. Ein weiterer Band erscheint voraussichtlich am 2. April 2015.

Format:Kindle Edition
Seiten:280
Verlag: Impress
EAN:

Rezensionen zu "Eisblaue Augen"

  1. Tolle Grundidee, schwächelnde Umsetzung

    Ein junges Mädchen findet, versteckt in einem antiken Buch, Seiten eines Tagebuchs, die Unglaubliches berichten. Spontan begibt sie sich auf eine Reise nach Cornwall, um dem nachzuspüren, und entdeckt, dass es Wesen gibt, die sie nie für möglich gehalten hätte... Und das ist erst der Anfang! Die Geschichte hat viele tolle, originelle Ansätze, deren Potential aber meiner Meinung nach leider nicht vollends ausgeschöpft wird.

    Ein Teil der Geschichte spielt in der Gegenwart und wird von der jungen Alex erzählt, die um ihre Großmutter trauert und kurz davor steht, eine Ausbildung anzufangen, die sie eigentlich nicht interessiert - vielleicht ist sie deshalb so schnell bereit, Hals über Kopf dem Geheimnis der Tagebuchseiten hinterherzureisen, auf der Suche nach ein wenig Abenteuer?

    Den anderen Teil, der in der Vergangenheit spielt, erfahren wir durch das Tagebuch von Kate, einer jungen Gouvernante, die sich unsterblich in ihren geheimnisvollen, gefährlich-düsteren Arbeitgeber verliebt und ungewollt die Geheimnisse ihrer beiden Schützlinge aufdeckt.

    Am Anfang empfand ich die "Stimmen" von Alex und Kate als zu ähnlich, und es fiel mir schwer, ein Gefühl für ihre individuellen Persönlichkeiten zu gewinnen. Erst so nach und nach lockert sich im Laufe des Buches Alex' Sprache, wird jugendlich-moderner und verrät mehr über ihr Wesen. So richtig warm wurde ich mit ihr aber trotzdem nicht. Auch mit Jay, dem gutaussehenden, übernatürlichen "Bad Boy", in den sich Alex verliebt, konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Beide blieben für mich seltsam blass, und dementsprechend hat mich auch die Liebesgeschichte kaum berührt. Sehr schade, denn die Grundlagen für eine wunderbare Geschichte sind vorhanden, und auch die Charaktere sind prinzipiell vielversprechend!

    Der Anfang des Buches verspricht Fantasy mit einer guten Portion Grusel und Spannung, und würde es tatsächlich bis zum Ende so weitergehen, hätte ich es bestimmt sehr gerne gelesen. Vor allem, da es so viele interessante Ansätze bietet, die man nicht schon in jedem zweiten Fantasybuch gelesen hat! Aber ab dem Zeitpunkt, an dem Alex und Jay aufeinandertreffen, geriet jegliche Spannung für mich komplett in den Hintergrund, und Gefahr und Geheimnisse verblassten hinter der Liebesgeschichte.

    Danach empfand ich den Handlungsverlauf als relativ vorhersehbar. Mich beschlich das Gefühl, dass Konflikt- und Spannungspotential nicht voll entfaltet wurden! Am Ende löst sich vieles für meinen Geschmack zu schnell und zu glatt auf, und anderes wird einfach offengelassen... Wahrscheinlich sollen diese Dinge im nächsten Band geklärt werden, aber ich bin mir noch unschlüssig, ob mich der erste Band genug gefesselt hat, um auch den zweiten lesen zu wollen.

    Den Schreibstil habe ich als recht sprunghaft empfunden. Mal fand ich verwendete Metaphern und Bilder einfach wunderbar gelungen, dann wieder völlig übertrieben. Vieles wiederholt sich auch mehrfach: so ist zum Beispiel unzählige Male von Jays Mochusduft die Rede, und Herzen stolpern, rennen, pochen, hämmern, malträtieren den Brustkorb, flattern, trommeln, rasen, springen, rotieren (?), poltern, hüpfen, brennen, schlagen Saltos, toben... Sie werden gewürgt wie von einer Boa (3x) oder einer Python (2x). Manchmal wäre für mich weniger mehr gewesen.

    Ich hatte den Eindruck, dass hier auf jeden Fall eine Autorin mit viel Talent am Werke ist, dass aber vielleicht noch der Feinschliff fehlt, der sicher mit mehr Übung kommen wird - schließlich ist "Eisblaue Augen" ein Debütroman, und dafür sicher trotz leichter Schwächen eine beachtliche Leistung.

    Fazit:
    Ein Debütroman mit vielversprechenden Charakteren und tollen Ideen - leider hat mich die Umsetzung nicht vollends überzeugen können. Ich konnte mit den Protagonisten letztendlich nicht wirklich warm werden, die Handlung verschwindet für meinen Geschmack zu sehr hinter der Liebesgeschichte, und der Schreibstil war manchmal wunderbar und manchmal für meinen Geschmack zu blumig und zu sehr voller Wiederholungen. Dennoch ist Sandra Bäumler meines Erachtens eine Autorin, die man im Auge behalten sollte!

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  1. Konnte mich nicht vollends überzeugen.

    "Eisblaue Augen" handelt von der achtzehnjährigen Alex, die beim Ausräumen der Wohnung ihrer Großmutter in London auf eine Kiste stößt, in der sich alte Ausgaben, teilweise Erstausgaben von echten Klassikern, wie "Jane Eyre" befinden. Bei genauerem Hinsehen entdeckt sie, das sich in den Buchdeckeln versteckte Tagebuchseiten befinden.

    Entzückt von ihrem Fund taucht Alex ab, in die Aufzeichnungen von Kate, einer Freundin ihrer Ururgroßmutter, die als Gouvernante in einem herrschaftlichen Haus in Cornwall angestellt war. Kate schreibt von schier unmöglichen Dingen, die Alex zunächst dazu bringen, am Verstand der Dame zu zweifeln. Doch als sie herausfindet das das einstige Anwesen noch heute existiert und zum Hotel umfunktioniert wurde, ist ihr Entdeckergeist geweckt. Sie macht sich auf den Weg nach Cornwall. Dort macht sie nicht nur mysteriöse Entdeckungen, sondern begegnet auch dem attraktiven Jay, der sich an ihre Fersen heftet und den sie einfach nicht abschütteln kann, selbst wenn sie noch so kratzbürstig auf ihn reagiert. Zwischen den beiden entspinnt sich eine leidenschaftliche Romanze, die jedoch von einem dunklen Geheimnis überschattet wird....

    Meinung:

    Das Cover ist wunderschön gestaltet und zieht mich direkt in seinen Bann. Auch der Klappentext klang sehr vielsprechend und machte neugierig auf die Story.

    Die Geschichte beginnt recht ruhig, nimmt aber schnell an Fahrt auf, als Alex Kates alte Tagebuchseiten entdeckt. Am Inhalt dieser Seiten lässt uns die Autorin als Leser teilhaben, wir erfahren direkt von Kate selbst, was sich Ende des 19. Jahrhunderts in Cornwall zugetragen hat. Das sorgt für mächtig Spannung. Die Tagebucheinträge sind schön geschrieben und man muss beim Lesen teilweise echt ein Stöhnen unterdrücken, wenn Alex eine Pause einlegt, weil man unbedingt wissen will, was sich zu Kates Zeit dort in Cornwall zugetragen hat.

    Alex ist eine Protagonistin, die mir zwar im Großen und Ganzen recht sympathisch war, die aber auch viele kleine Mängel aufweist. Sie ist recht sprunghaft, verhält sich besonders Jay gegenüber anfangs sehr kratzbürstig, obwohl er ihr dafür nicht wirklich einen Grund liefert. Sie hinterfragt, für meinen Geschmack, all die Ereignisse viel zu wenig.

    Jay ist und bleibt ein Mysterium, selbst nachdem das Geheimnis das ihn umgibt gelüftet ist.

    Was mir hier wirklich sehr gut gefallen hat, ist die Idee, die hinter der Geschichte steht. Allerdings hat die Umsetzung einige Schwachstellen. Alles was hier geschieht, geschieht in einer zu schnellen und zu unglaubwürdigen Abfolge, der man manchmal kaum folgen kann.

    Weitere Kritikpunkte sind die vielen vielen Wortwiederholungen, die Grammatik- und Rechtschreibfehler. Normalerweise ein Punkt, den ich niemals kritisiere, aber hier ist die Häufigkeit einfach so hoch, das es mir enorm auf den Keks ging und das obwohl ich Sandra Bäumlers Schreibstil an sich wirklich sehr angenehm fand.

    Außerdem, und da kann man mich ruhig als Moralapostel bezichtigen, finde ich, das es für einen Jugendroman hier eindeutig zu viele "erotische" Momente gab. Klar spricht nichts dagegen, das die Protagonisten hier Sex haben, schließlich handelt es sich bei den beiden um junge Erwachsene. Ich fand allerdings das es ein bisschen too much war. Besonders ab dem Moment, als man der Ansicht war, auf den "Schutz" verzichten zu können. Hey, echt mal, sowas geht in meinen Augen, gerade in einem Roman für junge Leser, einfach gar nicht.

    Zum Ende geht's hier Knall auf Fall. Ein Ereignis jagt das Nächste, aber richtig rund ist das Ende für mich nicht. Für mich bleiben zu viele Fragen offen, zu viele Elemente nur angerissen, aber nicht zu Ende geführt.

    Ich dachte wirklich das hier ein Folgeband in den Startlöchern steht und war ehrlich überrascht, als ich erfahren habe, das es sich hier um einen abgeschlossenen Roman handelt.

    Fazit:

    Hinter "Eisblaue Augen" steckt eine wirklich großartige Idee, die mich in der Umsetzung aber leider nicht vollends überzeugen konnte.

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