Eis. Abenteuer. Einsamkeit

Buchseite und Rezensionen zu 'Eis. Abenteuer. Einsamkeit' von Richard Löwenherz
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eis. Abenteuer. Einsamkeit"

Format:Taschenbuch
Seiten:160
Verlag:
EAN:9783667122230

Rezensionen zu "Eis. Abenteuer. Einsamkeit"

  1. Eisiges Radeln

    Klappentext:

    „In „Eis. Abenteuer. Einsamkeit“ berichtet er von seinen extremen Radtouren durch Sibirien. Von den Eispisten Jakutiens bis zum Arktischen Ozean fährt der Meteorologe durch eine Welt aus Eis und Schnee, die er in beeindruckenden Bildern einfängt. So haben Sie Fahrradreisen noch nie erlebt!…“

    Wer das Extreme sucht ist hier genau richtig. Autor des Buches ist, wie könnte es anders sein, Richard Löwenherz. Es ist nicht mein erstes Buch von ihm und auch dieses Mal bin ich wieder sehr begeistert und stark beeindruckt. Wie man aber auf die Idee kommt, mit dem Fahrrad durch die Kälte zu radeln, erklärt er hier genauer und wenn wir ehrlich sind, die wahre Schönheit der Natur lernt man nur kennen, wenn man sie spürt mit allen Sinnen. Der Meteorologe hat ein Gespür für die Landschaft uns selbstredend für das Wetter. Seine Aufnahmen wirken auch in diesem Buch wie von einem fernen Planeten aber nicht von der Erde! Der Leser erfährt hier eine Menge Informationen zu den bereisten Ländern selbst, zu den Wetterphänomenen, zu den Menschen und natürlich auch wie man es schafft mit dem Fahrrad durch so eine eisig kalte Region zu radeln.

    Ein ganz besonderes Buch eines ganz besondern Menschen mit dem Drang, der Natur ganz nah zu sein. Ich vergebe hier sehr gern 4 von 5 Sterne.

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  1. Faszinierendes Abenteuer

    Mich hat das Buch sofort gepackt. Sehr lebendig und nahbar schildert Richard Löwenherz sein Abenteuer, im Winter die sibirische Arktis auf dem Fahrrad bis zum arktischen Ozean zu durchqueren. Die Umgebung mit Schnee, Eis, Bergen und Bäumen, weitab von menschlichen Siedlungen, konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ich bekam auch einen guten Einblick in das Leben dort. Oft fühlte ich mich, als wäre ich an Löwenherzes Seite direkt vor Ort.

    Der Reisebericht ist aufregend und gut gelungen. In den Beschreibungen der Umstände und der Landschaft spürte ich immer die Faszination des Autors für die einsame Welt aus Eis und Schnee, für das große Abenteuer einer Reise mit dem Fahrrad weitab von bewohnten Siedlungen.

    Neben den Schilderungen veranschaulichen kleine und große, doppelseitige Fotografien die unglaubliche Weite, die Schönheit der Natur und Löwenherzes Ausrüstung, seine Schlafstätten oder seine Begegnung mit anderen dort ansässigen oder reisenden Menschen. Durch die Karte ganz vorne im Buch kann man als Leser immer mitverfolgen, wo sich Richard Löwenherz gerade befindet, welche Strecke er bereits bewältigt hat und wie viel noch vor ihm liegt.

    Fazit:

    Ein aufregender Reisebericht für alle, die die Welt aus Eis und Schnee, die Natur und die Einsamkeit auch fasziniert. Oder die bequem zu Hause auf dem Sofa ein außergewöhnliches Abenteuer erleben wollen.

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  1. Eine Extrem-Radtour von Jakutsk nach Tiksi

    Ich liebe es zu reise, aber eine Tour, wie sie Richard Löwenherz gemacht hat, wäre dann doch nichts für mich. Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf eine Tour durch die sibirische Arktis, von Jakutien bis zum Arktischen Ozean. Die Ausrüstung ist überschaubar und nicht, wie ich gedacht habe, eine Hightech-Ausstattung. Doch bei der Kameraausstattung ist er dennoch auf alles eingerichtet, wie sonst könnten auch solch beeindruckende Aufnahmen entstehen
    Häufig geht es über Zimniks, das sind die Straßen, die über zugefrorene Flüsse führen und somit nicht das ganze Jahr passierbar sind. Es ist eine einsame Gegend und doch gibt es immer wieder Begegnungen, häufig mit Truckern. Die Menschen sind gastfreundlich und die Nachrichten über den verrückten Deutschen, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs ist, sind häufig schon vor ihm angekommen.
    Es läuft nicht immer alles glatt und manchmal gibt es auch bedrohliche Geräusche, doch Löwenherz bringen solche Widrigkeiten nicht aus der Ruhe. Seine Erfahrungen auf vielen Extrem-Touren geben ihm eine gewisse Sicherheit. Ich möchte auch nicht bei zweistelligen Minusgraden im Freien schlafen, dem Autor wird es drinnen manchmal zu warm. Das nenne ich abgehärtet.
    Die Verpflegung ist nährreich, aber nicht zu üppig, da ist es nicht verwunderlich, das am Ende in Tiksi nicht viel übrigbleibt.
    Das Cover ist einfach toll und die Bilder im Buch machen einfach Lust darauf, sie sich immer wieder anzuschauen.
    Ein wundervolles Buch über eine beeindruckende Tour durch eine atemberaubende Region.

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  1. Von Eis bis Kalt

    Autor

    Meteorologe Richard Löwenherz

    Meine Meinung

    Die Reise beginnt am Flughafen Berlin-Schönefeld nach Jakutsk.

    „Jakutsk ist die kälteste Großstadt der Welt, mehr als 300.000 Menschen leben hier, die Hälfte davon Jakuten.“ (S.17)

    Die Reiseroute mit dem Fahrrad führt von Süden, Jakutsk, nach Norden, Tiksi, die sibirische Arktis.

    In 10 Kapitel unterteilt nimmt uns der Autor mit auf seine Reise in ein kaltes, unbekanntes Gebiet. Der Leser erfährt von Temperaturen, die bis zu -50 Grad fallen können. Eine Landschaft, die bestimmt ist von der Farbe weiß, von außergewöhnlichem Licht. Das Nordpolarlicht lässt den Himmel grün erscheinen.

    Die Kapitel stellen eine gelungene Mischung dar aus Gegenwart und Geschichte, Land und Volk, aktuellen und historischen Darstellungen.

    Es gibt eine Tierwelt, die auch Gefahren mit sich bringt in der Einsamkeit. Wölfe, die umherstreifen.

    Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen, entlegene Dörfer, und ein Porträt der Leute, die diese Gegend besiedeln lassen Bilder und Texte mit Spannung wahrnehmen.

    Zu den ausführlichen Texten hat der Autor hervorragende Bilder hinzugefügt, die teilweise eine ganze Seite füllen oder auch kleinere, die die Landschaft, die Tierwelt und das Leben der Menschen zeigen. Selbst ohne den Text erzählen die Bilder ganze Geschichten.
    Im Zusammenspiel von Texten und Bildern ergibt sich eine sensible Symbiose, die das Zusammenleben von Mensch, Tier und Landschaft in dieser Gegend verdeutlicht.

    Mit "Eis. Abenteuer. Einsamkeit.“ beschreibt der Autor treffend das Land und seine extreme Radtour als Abenteuer. Er ist unterwegs in der Einsamkeit, wo nur sein kleines Zelt ihm Zuflucht geben kann.

    Es ist ein Reiselesebuch, das keinen Reiseführer ersetzt. Der Begriff Zeit erhält eine andere Wertigkeit. Ruhe, das Zusammenspiel der Naturgewalten, das Zusammenleben Mensch und Natur bekommt eine neue Sichtweise in die Urkraft des Lebens.

    Der Prolog bringt die Tiefe der Fahrradtour im Einklang mit der Natur auf den Punkt:

    „Mit zusammengekniffenen Augen starre ich in eine blendende Leere. Nichts lenkt ab, nichts scheint bedeutsam. Selten im Leben war ich so konzentriert, so fokussiert.“ (S. 8)

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