Eine perfekte Ehe: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Eine perfekte Ehe: Thriller' von Kimberly McCreight
3.65
3.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eine perfekte Ehe: Thriller"

Format:Broschiert
Seiten:544
Verlag: Droemer HC
EAN:9783426282625

Rezensionen zu "Eine perfekte Ehe: Thriller"

  1. 3
    23. Dez 2022 

    Brownstone

    Erst vor ein paar Monaten sind Amanda und Zack Grayson in ein Brownstone im New Yorker Stadtteil Park Slope gezogen. Und nach so kurzer Zeit ist Amanda tot und Zack sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. Er ruft seine damalige Studienfreundin Lizzy an. Diese arbeitet inzwischen als Anwältin bei einer renommierten Kanzlei. Allerdings ist sie keine Partnerin und darf deshalb eigentlich keine eigenen Fälle annehmen. Überraschend stimmt ihr Chef allerdings der Übernahme des Mandats zu. Lizzy hat einige private Probleme, die auch durch ihren Ehemann Sam verursacht wurden. Er hat betrunken einen Unfall verursacht und gemeinsam müssen sie versuchen, die Schulden zu begleichen.

    In diesem Gerichtsthriller ist nichts so wie es zunächst scheint. Lizzy lässt sich verleiten, ihren ehemaligen Studienkollegen zu vertreten. Dieser beteuert zwar, seine Frau nicht getötet zu haben, das bedeutet aber nicht, dass er es mit der Wahrheit so genau nimmt. Doch wer außer Zack hätte einen Grund gehabt haben sollen, Amanda zu töten? Jemand aus dem exklusiven Freundeskreis? Oder aus Amsndas Vergangenheit? Leicht war ihre Jugend jedenfalls nicht. Oder war es am Ende doch der Ehemann? Schließlich ist es genau das, was die Statistik anzudeuten scheint. Etwas widerwillig beginnt Lizzy, die eigentlich ihrem Mann wieder näher kommen möchte, mit ihren Nachforschungen.

    Wenn man sich im letzten Jahr mit der Leseprobe beschäftigt hat und diese vielschichtig und spannend fand, so könnte es passieren, dass man etwas enttäuscht wird, wenn man schließlich das komplette Buch in der Hand hält. In etlichen Teilen ist der Roman so ruhig gestaltet, dass man sich manchmal fragt, wieso man immer noch nicht weiter ist. Nichtsdestotrotz ist der Ansatz so interessant, dass man doch am Ball bleibt. Die Qualität des Romans weiß man allerdings erst zu schätzen, wenn man es abgeschlossen hat. Denn, auch wenn einige wenige Dinge einfach nicht mehr erwähnt werden, so sind die vielen Zusammenhänge zwischen den Akteuren so geschickt komponiert und spannend verwoben, dass man schließlich sagt, das war schon gut.

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  1. Hinter den Fassaden.

    Die perfekte Ehe gibt es nicht. Oder doch?

    Nachdem ich mich von meinem Wunsch oder meiner Vorstellung verabschiedet hatte, mit „Die perfekte Ehe“ einen ähnlich gestrickten Plot wie bei „Gone Girl“ von Gillian Flynn zu bekommen, was damals ein ziemlich abgefahrener Plot gewesen ist, habe ich an dem betulicheren Roman von Kimberley McCreight durchaus Lesevergnügen gefunden.

    In einem wohlsituierten New Yorker Bezirk wird Amanda, die Ehefrau von Zach Grayson nach einer Party tot in ihrem Haus aufgefunden. Lizzie, die taffe Anwältin, erfährt durch ein Telefonat davon. Zack Grayson ist nämlich ein früherer Bekannter und braucht ihre Hilfe: man verdächtigt ihn des Mordes. Lizzie ist widerwillig, übernimmt den Fall dennoch.

    Wie Lizzie den Fall löst und wie es um die Ehen der wohlhabenden Anwohner des Viertels wirklich bestellt ist, beides erfährt man auf den über 500 Seiten des Romans. Man gewinnt die Ermittlerin lieb, obwohl sie nicht großartig ausgeformt ist als Typ.

    Die Autorin lässt sich Zeit, ihren Plot zu entwickeln und der Roman wirkt deshalb lange Zeit beschaulich, wenn nicht lahmarschig. Es wäre raffiniert gewesen, sie hätte das eine oder andere kleine Geheimnis mit den Lesern geteilt, die Leserschaft frühzeitig hinter die Fassaden blicken lassen, die anderen Protagonisten aber im Unklaren gelassen. Das ist es doch, was interessiert hätte, die Psychologie der Ehen. Die Autorin spart sich alles auf für ein Schlussfeuerwerk. Aber am Schluss interessiert nur noch die Auflösung, die Attraktivität der Nebenhandlungen, durchaus vorhanden, wird für den Roman zu wenig genutzt.

    Vielleicht hätte man auch nicht immer wissen müssen, was die Leute so für Klamotten anhaben, obwohl rote Turnschuhe dann doch eine Rolle spielten, und wie die Räume eingerichtet sind, interessiert auch nicht brennend. Sei es drum. Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich mochte die Schreibweise, musste aber zähneknirschend duch den Phrasenmorast waden.

    Falls ein paar weniger Hundert Luftschnapper (sie, er, es holten tief Luft) im Text gewesen wären, hätte ich einen Stern mehr gezückt. Merke: Phrasen brechen jedem Text den Rücken. Die Auflösung, obwohl akzeptabel, geht leider nicht organisch aus dem Roman hervor.

    Fazit: Im Prinzip eine solide Story. Aber was an Phrasen zu viel ist, ist an Charakterzeichnung zu wenig. Von Psychologie will ich erst gar nicht reden.

    Kategorie: Kriminalroman
    Droemerverlag, 2021

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  1. Eine perfekte Ehe

    Als Lizzie Kitsakis einen Anruf von ihrem früheren Studienkollegen Zach aus dem Gefängnis erhält, der ihre Hilfe braucht, kommt das reichlich ungelegen. Zach soll seine Frau Amanda umgebracht haben und er behauptet, unschuldig zu sein. Lizzie ist Anwältin für Wirtschaftsrecht und nicht für Strafsachen. Außerdem hat sie Eheprobleme und wollte versuchen, das wieder einzurenken. Trotzdem nimmt sie sich der Sache an, denn sie glaubt ihm. Doch dann treten immer mehr Geheimnisse zutage.
    Die Autorin Kimberly McCreight schreibt sehr packend. Erzählt wird die Geschichte einerseits aus der Perspektive von Lizzie und andererseits berichtet Amanda von ihren letzten Tagen.
    Zach will zwar Lizzies Hilfe, doch er hält sich mit Informationen zurück. Auch die Befragten aus dem Umfeld von Zach und Amanda sind nicht gerade auskunftsfreudig. Lizzie muss feststellen, dass es in der anscheinend so perfekten Ehe von ihrem Freund doch einiges unstimmig ist. Dann deutet auch noch ein Beweismittel auf ihren Mann Sam.
    Alles bleibt lange undurchschaubar und immer wieder sorgen Wendungen dafür, dass man sich nicht sicher sein kann, was wirklich geschehen ist. So bleibt die Spannung die ganze Zeit hoch. Das Ende ist schlüssig und enttarnt eine Menge menschlicher Abgründe.
    Mich hat dieser sehr spannende Thriller von Anfang an gefesselt. Wirklich lesenswert!

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