Eine Frage der Chemie

Buchseite und Rezensionen zu 'Eine Frage der Chemie' von Bonnie Garmus
4.65
4.7 von 5 (6 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eine Frage der Chemie"

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:464
Verlag: Piper
EAN:9783492071093

Rezensionen zu "Eine Frage der Chemie"

  1. Charmant, klug, humorvoll

    „Chemie ist untrennbar mit dem Leben verbunden, Chemie ist per definitionem Leben. Aber genau wie Ihre Pastete braucht das Leben ein starkes Fundament. In Ihrer Küche sind Sie das Fundament.“ (Zitat Kapitel 29, Hörbuch)
    „Chemistry is inseparable from life – by its very definition, chemistry is life. But like your pie, life requires a strong base. In your home, you are that base.” (Zitat aus der englischen Print-Ausgabe, Seite 258)

    Inhalt
    Elizabeth Zott eine hochbegabte Chemikerin, doch in den 1950er Jahren ist auch das Hastings Research Institut weit davon entfernt, Frauen in der Wissenschaft anzuerkennen. Sie hatten zu Hause zu sein und Kinder zu bekommen, statt neue Bereiche der Chemie zu erforschen, von denen die meisten ihrer männlichen Kollegen ohnedies weniger verstanden, als Elisabeth Zott. Mit einer Ausnahme, Calvin Evans, ein brillanter Nobelpreiskandidat. Bald verbindet sie nicht nur die Chemie der Wissenschaft. Doch das Jahr 1961 verändert alles. Elisabeth hat ihren Job im Hastings Institut verloren. Als ihr eine Sendung im Nachmittagsprogramm eines Fernsehsenders angeboten wird, genau genommen, eine Kochsendung, sagt sie zu. Kochen ist schließlich auch Chemie und gleichzeitig mit diesen neuen Erkenntnissen lernen begeistert zusehende Hausfrauen in dieser Sendung, dass es Zeit ist, an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu glauben.

    Thema und Genre
    In diesem Roman geht es um die Situation der Frauen in den 1950er und 1960er Jahren, um die Erkenntnis der eigenen Fähigkeiten in einer von Männern dominierten Welt. Themen sind Familie, Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, aber auch Verlust, Trauer, Schicksal. Natürlich geht es auch um Wissenschaft, Forschung und die Chemie, der wir überall im täglichen Leben begegnen.

    Charaktere
    Elisabeth Zott ist in ihrer brillanten Logik und Geradlinigkeit für ihre Umwelt nicht immer einfach. Doch wir schließen sie mit einem Schmunzeln sofort in unser Leserinnenherz. Neben ihr treffen wir in diesem Roman auf weitere Charktere, authentisch, mutig und jede ist auf ihre Art besonders.

    Handlung und Schreibstil
    Die Geschichte wird chronologisch erzählt und durch Rückblenden ergänzt. Einfühlsam schildert die Autorin das Leben von Elisabeth Zott mit seinen täglichen Herausforderungen, manche unterhaltsam, andere sehr traurig und prägend. Doch nicht nur eine Reihe von Menschen kümmert sich um Elisabeth Zott, sondern auch ihr Hund Halbsieben, im englischen Original Six-Thirty versteht eine Menge vom Leben und „seinen“ Menschen, um die er sich kümmert. Luise Helm ist eine wunderbare Erzählerin und liest dieses Buch mit ihre ruhigen, eindrücklichen Stimme, die perfekt zu dieser Geschichte passt.

    Fazit
    Eine charmante, sehr kluge, unterhaltsame, aber nie seichte, Geschichte. Ich habe sie teilweise gehört, teilweise das englische Taschenbuch gelesen und beides ist ein großartiges Hör- und Leseerlebnis.

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  1. 4
    02. Jan 2023 

    Klar ausgedrückt

    Kochen ist Chemie, das erklärt jedenfalls Elizabeth Zott in ihrer Kochshow „Essen um sechs“. Was Zott damit sagen möchte ist, dass sie eigentlich Chemikerin ist, aufgrund der Umstände des Lebens nun aber im Fernsehen gelandet ist. Und auch das ist im Jahr 1961 ein ungewöhnlicher Karriereschritt. Zwar hat Elizabeth studiert, aber promoviert hat sie nicht. Vielleicht ist sie deshalb in ihrem Institut unter den männlichen Kollegen nicht gut angesehen. Vielleicht sind die Kerle auch neidisch, weil sie besser ist. Einzig der Ausnahmewissenschaftler Calvin Evans sieht das anders. Für ihn ist Zott erstmal diejenige, die seine Laborbecher vereinnahmt hat.

    Eine Frau in der Wissenschaft ist wohl auch heute nicht einfach, gerade wenn es um Naturwissenschaften geht. Grundsätzlich stehen den Frauen aber Möglichkeiten offen. In den 1950er und 1960er Jahren erlebt Elizabeth Zott das ganz anders. Mit vollem Herzen hat sie sich der Chemie verschrieben und sie wird von den Männern und dem System herbe ausgebremst. Ein Lichtblick ist nach den anfänglichen Schwierigkeiten Calvin Evans, der wenigstens versteht, wovon sie redet. Kein Wunder, dass die Beiden sich näher kommen, Calvin geht es schließlich ähnlich. Ihre kleine Lebensgemeinschaft erscheint fast perfekt als ihr Hund um halb sieben zu ihnen stößt. Dennoch sind ihre Lebensentwürfe unterschiedlich, was auch zu Problemen führt.

    Dieser Roman steht schon seit Monaten auf der Bestsellerliste, was einen möglicherweise fast schon skeptisch werden lässt. Man hat widerstanden bis es der Roman auf die Nominiertenliste des Deutschen Hörbuchpreises in der Kategorie „Beste Unterhaltung“ geschafft hat. Und beste Unterhaltung wird hier tatsächlich geboten, zum einen durch die tolle Lesung von Luise Helm, zum anderen durch den Inhalt des Buches, der sich mitreißender darstellt als geahnt. Vielleicht sind einige Schicksalsschläge doch zu viel, doch gerade die Beschreibung der Frau in der Wissenschaft in der damaligen Zeit erscheint sehr authentisch und glaubhaft. Da kann man schon mal wütend werden und froh sein, dass man heute lebt. Man neigt dazu es als selbstverständlich hinzunehmen, doch man sollte es zu schätzen wissen, was Frauen seien sie auch fiktional wie Elizabeth Zott für ihre Töchter und Enkelinnen erreicht haben. Daneben berührt Elizabeth Zott mit ihrer Geradlinigkeit, die ihr schließlich echte Freundschaft und eine Familie beschert.

    4,5 Sterne

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  1. 5
    04. Aug 2022 

    Furios feministisch und unwiderstehlich witzig

    „Ein Mann kann seinem Kind Lunch machen. Das ist keine biologische Unmöglichkeit.“ Mit diesem Satz beginnt die unglaubliche TV-Karriere von Elizabeth Zott – Chemikerin, unverheiratet, unbeugsam – und im Forschungsinstitut gefeuert wegen Schwangerschaft. Produzent Walter Pine, dem diese Worte gelten, ist so geflasht von Elizabeth, dass er ein TV-Format für sie erfindet: Essen um sechs. „Und obwohl Elizabeth die Idee nicht unbedingt begeisternd fand, […] nahm sie den Job aus den üblichen Gründen an: Er war besser bezahlt, und sie hatte ein Kind zu versorgen.“ Fortan erteilt sie – getarnt durch eine Kochsendung – der weiblichen Hälfte der Nation Chemieunterricht und Nachhilfe in Emanzipations- und Lebensfragen.
    Weitere Figuren: Madeline, Elizabeths gescheite Tochter; eine unglücklich verheiratete Nachbarin; ein Pastor, dem der Glaube abhanden gekommen ist; ein anständiger Journalist, der für seinen Anstand mit einer Entsendung nach Vietnam belohnt wird und ein Sortiment Sexisten, Lügner, Vergewaltiger, Plagiatoren (Betonung auf Toren) und opportunistischer Wissenschaftler ohne Talent. Und Calvin Evans, weltberühmter Chemiker kurz vor der Nobelpreisnominierung und Elizabeths große Liebe.

    Der Roman spielt in den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts – ein kluger Kunstgriff, denn da war die Welt für Frauen eindeutig nicht in Ordnung – nicht so wie heute, wo frau sich nicht beklagen kann, ohne zu hören, dass doch mittlerweile die armen Männer diskriminiert werden. In der schlechten alten Zeit waren eindeutig die Frauen benachteiligt. Aber sowas von. Steilvorlage für satirische Überspitzung – und ganz nebenbei wird klar, wo wir herkommen und was unsere Mütter und (je nach Alter) Großmütter für uns erreicht haben.

    Garmus´ Sprache punktet mit Tempo, Esprit und knackigen Dialogen – und zum furiosen Ende hin legt die Autorin den Turbogang ein. Ihre Elizabeth mit ihrer gnadenlosen Sachlichkeit ist eine der originellsten Figuren, denen ich zwischen zwei Seiten begegnet bin. Schöner kann man nicht für Ratio und Gleichberechtigung eintreten. Als Bonus obendrauf gibt es ein lange begrabenes Geheimnis, ein korruptes Waisenhaus und einen mysteriösen Wohltäter - und Halbsieben, einen äußerst intelligenten Ex-Bombensuchhund. Diese liebenswert eigenständige Figur verleiht der Story etwas Märchenhaftes, ohne sie zu überzuckern. Ich musste den Impuls unterdrücken, zum nächsten Tierheim zu düsen und den erstbesten treuguckenden Vierbeiner zu adoptieren.

    Fazit: Mit ihrem Erstling ist Garmus ein ebenso scharfzüngiger wie witziger Knaller gelungen. Der Roman macht unweigerlich gute Laune - ich habe ihn in weniger als zwei Tagen verschlungen und mit einem Lächeln zugeklappt.

    Und nun: „Kinder, deckt den Tisch! Eure Mutter braucht einen Moment für sich allein.“ Ich wünsche einen gesunden Leseappetit und viel Spaß mit diesem originellen Roman!

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  1. 4
    02. Aug 2022 

    Originelle Heldin

    Alle lieben Elizabeth Zott und auch ich bin dem Charme dieser selbstbewussten und widerspenstigen Heldin erlegen.
    Elizabeth Zott ist die Protagonistin in dem Debutroman der 64jährigen Wissenschaftsjournalistin Bonnie Garmus „ Eine Frage der Chemie“. Die Geschichte spielt in den 50er und frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Eine Zeit, in der man Frauen vor allem die Mutter- und Hausfrauenrolle zugedacht hat. Doch Elizabeth hat andere Pläne; sie will eine anerkannte Wissenschaftlerin sein. Dabei werden ihr viele Hindernisse in den Weg gelegt. So muss sie z.B. damit leben, dass ihr Chef ihre Arbeitsergebnisse unter seinem Namen veröffentlicht. Und auch der Doktortitel bleibt ihr versagt, weil sie nicht bereit ist, ihrem Professor dafür besondere Gefälligkeiten zu erweisen.
    So nimmt sie eine Assistentenstelle als Chemikerin in einem Forschungsinstitut in einer kalifornischen Kleinstadt an. Hier begegnet sie dem charismatischen Wissenschaftsgenie Calvin Evans, einem Außenseiter und Sonderling wie sie selbst. Die beiden sind wie füreinander geschaffen. Doch heiraten will Elizabeth nicht. Sie will weiter eine eigenständige Person sein und nicht von allen nur als Mrs. Calvin Evan wahrgenommen werden. Eine verständliche, aber falsche Entscheidung, wie sich zeigen wird. Denn als Calvin durch einen tragischen Unfall stirbt und sie die gemeinsame Tochter als ledige Mutter zur Welt bringt, verliert sie ihre Arbeit an der Universität
    ( „ Sie entlassen mich, weil ich schwanger und unverheiratet bin. Was ist mit dem Mann?“ )
    Durch Zufall landet sie beim Fernsehen. Ein Produzent auf der Suche nach einer neuen Sendung bietet der begabten Köchin Elizabeth die Leitung einer Kochshow an. Ihre finanzielle Misere zwingt Elizabeth dazu, den Job anzunehmen. Aber sie geht an ihre neue Arbeit völlig anders heran, als sich das ihre Arbeitgeber gewünscht haben. Sie spielt nicht das süße Muttchen, das in ihrer spießigen Küche ihre Liebsten bekocht. Stattdessen tritt sie im weißen Laborkittel vor die Kamera und verwandelt die Fernsehküche in ein Chemielabor. Die hohe Kunst des Kochens erklärt sie mit ihren Chemiekenntnissen. Alles ist Chemie, denn „ Chemie bedeutet Veränderung der Zustände“.
    Elizabeth nimmt die Frauen vor den Fernsehapparaten ernst, erklärt deren Arbeit als Hausfrau für elementar und sinnvoll für das Wohlergehen aller und verkündet unverblümt ihre Meinung zu Religion und anderen gesellschaftlichen Fragen.
    Schnell entwickelt sich „ Essen um sechs“ zum Publikumsmagnet. Und ihr Schlusssatz am Ende jeder Sendung wird legendär. „ Kinder, deckt den Tisch. Eure Mutter braucht einen Moment für sich.“
    Unbestritten ist „ Eine Frage der Chemie“ ein sehr amerikanischer Roman. Er schreit geradezu nach einer Verfilmung. ( Die Filmrechte sind längst verkauft.) Die Kindheiten der beiden Protagonisten Elizabeth und Calvin sind extrem tragisch ( erinnern z.T. an Geschichten von Charles Dickens), die Häufung von Todesfällen enorm, nicht alle Wendungen und Überraschungen gleichermaßen plausibel. Manche Figuren streifen nicht nur das bekannte Klischee. Außerdem finden sich märchenhafte Züge im Roman, sei es die hochbegabte Tochter, die schon mit fünf Jahren Klassiker der Weltliteratur liest oder der intelligente Hund Halbsieben, der einen enormen Wortschatz hat und einige Situationen originell deutet. Auch hätte es des allzu kitschigen Endes nicht bedurft.
    Trotzdem ist der Roman ein einziges Lesevergnügen. Das liegt am Wortwitz der Autorin, die mit viel Humor und Herzenswärme schreibt und an den pointierten Dialogen und den plastisch geschilderten Szenen. Aber auch an der originellen Hauptfigur.
    Elizabeth ist eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist. Sie verweigert sich der ihr zugewiesenen Rolle und geht stattdessen unbeirrt ihren Weg. Bis zum Ende kämpft sie darum, als Wissenschaftlerin anerkannt zu werden.
    Sie ermutigt Frauen dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und keine Angst zu haben vor Veränderungen. Gleichzeitig aber betont sie ihre Wertschätzung für die Arbeit, die eine Hausfrau und Mutter täglich leistet.
    Stark und selbstbewusst vertritt Elizabeth ihren Standpunkt, der auf Fakten und Vernunft beruht.
    Mit dieser Figur plädiert die Autorin für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung, zeigt dabei aber auch den mühevollen und demütigenden Weg, den Frauen dafür auf sich genommen haben.
    „ Eine Frage der Chemie“ ist ein kluger und amüsanter Unterhaltungsroman mit einer sympathischen und starken Heldin.

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  1. 5
    30. Mai 2022 

    Kochen ist Chemie!

    Im Buch geht es um Elizabeth Zott, eine Chemikerin, welche sich in den 1960ern gegen jede Menge Sexismus durchsetzt.

    Erst einmal sind die Charaktere absolut fabelhaft und facettenreich. Die liebenswerten Charaktere sind außerordentlich liebenswürdig und die verachtenswerten sind ausgesprochen verachtenswert.
    Speziell Elizabeth Zott ist ganz und gar fantastisch. Sie hat ein starkes und selbstbewusstes Auftreten sowie klare Prinzipien und Moralvorstellungen. Aber auch viele Nebencharaktere, welche in positivem Verhältnis zu ihr stehen, sind wirklich wundervoll.
    Das Buch hat eine Reihe an ganz unterschiedlichen und sehr ausgeprägten Emotionen bei mir verursacht. Manchmal war ich euphorisch, wütend, freudig oder traurig. Das Buch behandelt viele feministische Standpunkte und sexistische Probleme, die zu der Zeitperiode noch schwerer wogen, die aber auch heute noch nicht vollständig aufgelöst sind. Elizabeth Zott gegen diese Missstände angehen zu sehen ist wahrlich inspirierend und hat mir persönlich viel Genugtuung verschafft.
    Der Schreibstil war ganz fantastisch. Er war sehr klar und hat in meinen Augen den Humor des Buches sowie die hervorgerufenen Emotionen unterstützt. Die Geschichte war trotz einiger Zeitsprünge sehr verständlich.

    Das Buch hat mich wirklich begeistert und ich kann es nur aus vollstem Herzen empfehlen!

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  1. Liebe ist eine chemische Reaktion...

    Wie kann man einem so unglaublich starkem Buch ein so gewöhnliches Cover geben? Fast hätte ich diesen Schatz übersehen und das nur, weil die Optik so nichtssagend ist.

    In der Geschichte geht es um Elizabeth Zott, die Chemikerin werden und als Forscherin arbeiten möchte. Leider lebt sie in den 60er Jahren, in denen Frauen nicht ernst genommen werden und sich doch besser um Kinder und Haushalt kümmern sollten als um Männerthemen. Oder etwa nicht?

    Auch wenn die Herren im Buch sehr schlecht wegkommen, so ist es keinesfalls ein Buch, das Männer schlecht macht, sondern es zeigt lediglich eine Zeit, in der Religion viel Bedeutung hatte und Emanzipation für die meisten Menschen ein Fremdwort war.

    Selten habe ich im Roman eine so starke Frauenfigur erlebt wie hier und Miss Zott hat mich mit ihrer sehr nerdigen Art in ihren Bann gezogen. Auch wenn das Schicksal ihr oft Steine in den Weg gelegt hat, richtet sie ihre Schutzbrille und startet neu durch und sieht nach vorn. Mir hat vor allem gefallen, dass sie nicht nur für sich kämpft, sondern andere Frauen ermutigt auch ihren Weg zu gehen. Und beim Kaffeekochen denke ich jetzt nur noch daran wie sie Kaffee zubereitet.

    Die geschilderte Liebesgeschichte zwischen ihr und Calvin hat mich berührt und ich habe sie als etwas sehr Besonderes wahrgenommen. Man kann die Funken beim Lesen ungemein spüren und bekommt ein Kribbeln im Bauch.

    Die dargestellte Fernsehshow würde mir auch heute noch gefallen, denn sie wäre auch jetzt noch etwas Einzigartiges unter all den bestehenden Kochshows.

    Doch nicht nur die Hauptfigur Elizabeth hat Charme, denn auch ihre Tochter Mad, Nachbarin Harriet, Produzent Walter oder Reverend Wakely wissen zu begeistern und jeder Leser wird seinen eigenen Favoriten haben. Mein Liebling ist ganz klar Hund Halbsieben, der versucht seine Liebsten immer vor dem großen Unglück zu schützen.

    Für mich ein unglaublich intensives Leseerlebnis, das mich in seinen Bann gezogen und einfach nicht mehr los gelassen hat. Die Geschichte wird noch lange in meinem Kopf bleiben.

    Fazit: Lesehighlight im Jahr 2022 und ganz klare Leseempfehlung von mir. Spitzenklasse!

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