Ein Nest voller Träume: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein Nest voller Träume: Roman' von Glendy Vanderah
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Inhaltsangabe zu "Ein Nest voller Träume: Roman"

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:0
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Rezensionen zu "Ein Nest voller Träume: Roman"

  1. Wahlfamilie

    Diese Geschichte dreht sich um grundverschiedene Menschen: Jo, eine Feldbiologin, die das Brutverhalten der Indigofinken beobachtet. Gabe, ein wortkarger Mann, der an einem Stand im Wald Eier verkauft. Ursa, ein verwahrlostes Kind, das behauptet, es sei eigentlich ein Alien namens Eerpüd-na-asru.

    Ursa steht eines Tages verdreckt und hungrig vor Jos Haus und will nicht mehr gehen. Wohin auch? Sie habe ja auf der Erde keine Eltern und auch keine Adresse. Jo bittet ihren Nachbarn Gabe um Hilfe, aber der ist ebenfalls überfragt. Fest steht: Beide wollen nicht ohne Weiteres ein fremdes Kind aufnehmen! Aber es scheint niemand sonst gewillt, die Verantwortung zu übernehmen. Und so bleibt Ursa mal bei Jo, mal bei Gabe, bis sie sich immer weniger vorstellen können, das Kind wieder gehen zu lassen.

    Fremde, die unabhängig von Blutsverwandtschaft ineinander eine neue Wahlfamilie finden? Das ist so beliebt, dass es mitunter sogar als eigenes Subgenre (‘Found Family’) angesehen wird. Es ist also an sich nichts Neues, aber Glendy Vanderah gibt ihm mit warmherzigem Charme ihre eigene Note.

    Wer ist Ursa wirklich, woher hat sie die blauen Flecken? Hat sie noch Familie? Werden Jo und Gabe sie ganz offiziell aufnehmen dürfen? Das sind behutsame Fragen, die man als Leser:in auch mit Geduld und Sorgfalt erforschen möchte. Aber gegen Ende überschlagen sich die Geschehnisse mit dramatischer Action, was für mich nicht mehr zum ruhigen, warmherzigen Ton der Geschichte passt. Vor allem ganz am Schluss überschreitet es für mich die Grenzen der Glaubwürdigkeit, da dachte ich mir: Niemals. Niemals würde das so passieren. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ohne zu spoilern.

    Die Geschichte lebt vor allem von den Charakteren, die alle auf die ein oder andere Art entwurzelt sind. Im Laufe des Buches erfährt man mehr über ihre Hintergrundgeschichten, und sie entpuppen sich als liebenswerte, schlüssig gezeichnete Figuren.

    Insgesamt habe ich das Buch mit kleinen Abstrichen gern gelesen!

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