Ein Mann der Tat: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein Mann der Tat: Roman' von Richard Russo
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ein Mann der Tat: Roman"

Gebundenes Buch
Eigentlich sollte das Memorial-Day-Wochende für alle Bewohner von North Bath eine Zeit der Ruhe und Besinnung sein. Aber in diesem Jahr ist es, als hätte jemand ungebeten die Büchse der Pandora geöffnet. Chief Raymer, der Leiter der Polizeidirektion, kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins offene Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück dafür, dass seine Frau ihn betrogen hat. Die Wand eines Gebäudes, das der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat, stürzt ein. Sein ehemaliger Kontrahent Sully hat alle Hände voll damit zu tun, eine schwere Krankheit vor den Menschen, die er liebt, zu verheimlichen. Und zu allem Übel ist auch noch eine illegal gehaltene Giftschlange entwichen und irgendwo in den Straßen der Kleinstadt an der Ostküste unterwegs.

Chief Raymer, dem es eigentlich am liebsten ist, wenn die Dinge so bleiben, wie sie immer waren, wird aktiv: Er schreitet zur Tat, um wieder Ordnung in das verheerende Chaos zu bringen. Und um dem Mann auf die Schliche zu kommen, der ihn gehörnt hat. Aber auch die anderen Bewohner der Stadt müssen an diesem Wochenende Farbe bekennen und von ihren gewohnten Mustern abweichen ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:688
EAN:9783832198428

Rezensionen zu "Ein Mann der Tat: Roman"

  1. 4
    25. Aug 2018 

    Der Verdacht

    Chief Raymers Frau ist schon seit einigen Monaten tot. Raymer fällt es allerdings schwer darüber hinweg zu kommen. An ihm nagt der Verdacht, sie könne ihn betrogen haben. Schließlich hat er eine Fernbedienung für ein Garagentot unter ihren Sachen gefunden, das ihm unbekannt ist. Mit den Gedanken an die Entlarvung des Liebhabers seiner Frau ist Raymer mehr beschäftigt als mit der Beerdigung des alten Richters, an der er am Memorial-Day Weekend teilnimmt. Und irgendwie will der Prediger nicht zum Ende kommen. Die Bestattung wird jäh unterbrochen als Raymer am Grab zusammenbricht und in die Grube stürzt.

    Was eigentlich ein ruhiges Memorial-Day-Weekend für den kleinen Ort North Bath werden sollte, entwickelt sich beginnend mit dem Grabsturz zu einem chaotischen Ablauf von Ereignissen, während derer dem Chief die Garantie der Ordnung immer mehr entgleitet. Zweifelnd an sich und seinem Beruf gibt er doch sein Bestes, um die Stadt und ihre Bewohner vor Schlimmeren zu bewahren. Doch wer rechnet schon damit, in ein offenes Grab zu stürzen, mit dem teilweisen Einsturz eines Hauses oder der Flucht einer gefährlichen Schlange. Zwar steht Raymer im Zentrum des Geschehens, doch auch etliche Nebenfiguren haben einige Turbulenzen zu überstehen. Da ist der enttäuschte Rub, dem kein Glück hold zu sein scheint. Oder Sully, der eine Glückssträhne hat, aber nichts wirklich mit ihr anzufangen weiß. Der Unternehmer Carl, dessen Firma den Bach runtergeht.

    Ein Kaleidoskop von Geschichten entwickelt sich an diesem Memorial-Day-Weekend. Richard Russo erzählt virtuos von Chief Raymer und seiner Stadt, seiner Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Von den Bürgern der Stadt, Guten wie weniger Guten. Sie alle erleben ein aufrührendes Wochenende, das sie verändern wird. Gespannt verfolgt man, wie der Chief versucht, Ordnung in sein Leben zu bringen und dabei auch die Gemeinde zusammenhält. Man erliest, ob Rub seine Enttäuschung überwindet, ob Sully es aufgibt aufzugeben, ob Gut oder weniger Gut zu ihrem Recht oder gerechten Schicksal kommen. Was zunächst etwas ausführlich geschildert scheint, kommt weiteren Verlauf zu einem schlüssigen Arrangement der verschiedenen Handlungsstränge. Als Leser kann man North Bath nach über 650 Seiten zufrieden verlassen und dessen Bewohnern wünschen, dass ihnen das Schicksal gewogen bleiben mag.

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