Ein Festtag: Roman

Rezensionen zu "Ein Festtag: Roman"

  1. Ein ruhiges, kleines Buch über einen besonderen Tag

    Dieses Buch hat eine ganz eigene, feine Sprache, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat.
    Ziemlich schnell ist klar, dass die Erzählerin eine sehr alte Dame jenseits der 90 ist. Sie erzählt im wesentlichen von einem einzigen Tag ihres Lebens, der aber sehr einschneidend war und in Folge auch ihrem Leben eine neue Richtung gegeben hat. Es ist der Muttertag 1924, von dem sie erzählt, weshalb das Buch im Original auch "Mothering Sunday" heißt und ich mich über den deutschen Titel schon geärgert habe....

    Die Erzählerin Jane war eine Waise und Hausmädchen bei den Nivens, wo sie die Bücher des Hausherrn lesen darf und über eine überdurchschnittliche Bildung verfügt. Jane unterhält seit Jahren ein Verhältnis mit Paul Sheringham, der in Kürze standesgemäß Emma Hobday heiraten wird. Der Großteil des Buches behandelt das letzte Stelldichein eben an diesem Muttertag. Zwischendurch berichtet die Erzählerin in Abschnitten von anderen Erlebnissen in ihrem Leben: Sie wurde Buchhändlerin, schließlich Schriftstellerin, hatte einen Ehemann....

    Doch dieser Muttertag bewegt sie noch immer...
    Es war die Art Buch, die ich liebe: Eindringlich, ruhig, aber spannend mit interessanten Charakteren. So dass man sich am Ende fragt: "Was wäre gewesen, wenn..."

    Wer "Spannung" im eigentlichen Sinne sucht, ist hier falsch beraten. Wer sich aber an schöner Sprache erfreuen kann, die ein besonderes Ereignis schildert und dabei interessante Figuren vorstellt, wird dieses Buch lieben!

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