Dunkelgrün fast schwarz: Roman

Rezensionen zu "Dunkelgrün fast schwarz: Roman"

  1. 3
    03. Feb 2024 

    False Friends

    Schon als sie drei Jahre alt waren haben sie gemeinsam auf dem Spielplatz getobt. Moritz und Raffael. Die Eltern von Moritz sind in des Vaters Heimatdorf gezogen. Seine Mutter fühlt sich fremd, denn ihr Mann fährt zum Studium nach Wien. Und die Mutter von Raffael ist eine der wenigen, die nett zu sein scheint. Und so sind Motz und Raf zu Freunden geworden. Raf ist derjenige, der vorneweg geht. Doch irgendwann trennen sich ihre Wege, spätestens nach der Schulzeit. Jahre später lebt Moritz glücklich in einer Beziehung. Und völlig aus dem Nichts steht eines Tages Raffael vor der Tür.

    Zwei Freunde, die unzertrennlich scheinen. Raffael und Moritz sind seit Kindertagen Freunde, bis in die Schulzeit wirken wie aus einem Guss. Doch als eine neue Schülerin in die Klasse kommt, verschiebt sich das Gleichgewicht. Motz ist mit Johanna zusammen. Raffaels wahres Gesicht wird von Maria, der Mutter von Moritz, gesehen, doch was soll sie tun. Er ist der einzige Freund ihres Sohnes. Vielleicht wird die Zeit es bringen. Mit Raffaels Auftauchen konnte nicht gerechnet werden. Wird er wieder seine alten Muster anwenden? Wird Moritz wieder auf die glatte Fassade hereinfallen? Es geht um seine Zukunft.

    Es ist ein Buch, das von Freundschaft schreibt, glaubt man jedenfalls. Eine Jugendfreundschaft, etwas, was man aus eigener Erfahrung eher positiv in Erinnerung hat. Doch beim Lesen entdeckt man, dass man sich da doch schwer getäuscht hat. Raffael ist ein Psychopath, der am besten in irgendeinem Orkus verschwunden wäre. Wenn man in diesem Roman nach sympathischen Menschen sucht, kann man lange suchen. Finja in ihrer Unschuld ist liebenswert. Man möchte sich nicht in epischer Breite darüber auslassen, wieso die einzelnen Personen so abstoßend wirken. Das kann jeder selbst entdecken. Schwierig ist es über diesen Roman eine Bewertung zu finden. Die Worte sind wohlgewählt, die Geschichte fesselnd, man möchte nur nichts von diesen Menschen wissen. Doch auch wenn man Widerwillen empfindet, so löst das Buch etwas aus.

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