In diesen Sommern: Roman

Rezensionen zu "In diesen Sommern: Roman"

  1. Das Gute ist immer mit dem Bösen verbunden

    Klappentext:

    „Behutsam tastet sich Teresa an ihre Kindheit und Jugend heran, ihr Blick in die Vergangenheit ist vorsichtig geworden. Erste unsichere Versuche auf dem Fahrrad an der Seite des Vaters, lange Urlaubstage im Pool mit dem Bruder, Blumenkästen bepflanzen mit der Mutter in der heißen Sommersonne. Doch die unbeschwerten Momente werden immer wieder eingetrübt von Augenblicken der Zerrüttung, von Gefühlen der Hilflosigkeit und Angst. Da schwelt etwas Unausgesprochenes in dieser Familie – alle scheinen machtlos den Launen des Vaters ausgeliefert zu sein, Situationen beginnen gefährlich zu entgleisen. Ebenso unaufdringlich wie fesselnd erzählt Janina Hecht von schönen und schrecklichen Tagen, von Ausbruch und Befreiung und vom Versuch, sich im Erinnern dem eigenen Leben zu stellen. "In diesen Sommern" ist die bewegende Geschichte einer Familie auf der unentwegt gefährdeten Suche nach einem stillen Glück.“

    „Das Gute ist immer mit dem Bösen verbunden“ lautet ein Sprichwort und genau das trifft hier auf dieses Buch perfekt zu. Hauptprotagonistin Teresa erzählt vermeintlich stupide und monoton von ihren Erlebnissen, aber der aufmerksame Leser wird hier mehr finden und darf bei etwas beiwohnen, was keine Familie gern ausspricht. Es gibt eben Dinge im Leben, die alles verdunkeln. Sie wollen mehr dazu wissen und genau um was es geht? Lesen Sie dieses zarte Büchlein und tauchen Sie auf den wenigen Seiten in Teresas Welt ab. Sie nimmt uns einfach so an die Hand und man hat das Gefühl, sie muss es einfach loswerden, es liegt ihr auf der Seele. Die Wortwahl und die Sprachmelodie ist recht einfach und simpel gehalten, aber und nun kommt das bekannte große ABER: wir erleben hier mehr als nur eine Familiengeschichte. Wir erleben hier Wortgewandtheit und Feingefühl von Autorin Janina Hecht, die ihre Geschichte dem Alter der Protagonisten anpasst, eine sehr feine Auffassungsgabe hat und genau weiß, eine Geschichte am laufen zu halten, ohne dabei mit großem Geschrei oder Effekthascherei hier Aufsehen zu erregen. Hecht hat hier teilweise Dialoge aufgegriffen, die einem selbst beim lesen weht tun und uns mit Teresa mitleiden lassen. Als der Vater dann stirbt, stellt sich die Frage: War es Erlösung für alle? Darf man so überhaupt denken? …Hier steckt viel mehr darin, als eine einfach Familiengeschichte - ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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