Die Wand

Rezensionen zu "Die Wand"

  1. Kammerspiel mit großer Wirkung

    Eigentlich passiert kaum etwas in diesem Buch, trotzdem erlebt man viel. Dieses Buch nimmt mit.

    Da ist eine Frau in einer Ausnahmesituation, allein in einer Berghütte, für immer? Sie weiß nicht, wie es passieren konnte, aber es ist nun mal so, sie kommt dort nicht weg und muss sich mit der Situation arrangieren, für ihre Verpflegung sorgen, Holz hacken, jagen, überleben und darüber nachdenken.
    Sie schlägt sich gut, kommt aber körperlich und emotional deutlich an ihre Grenzen und nimmt den Leser dabei mit. Etwas Verhängnisvolles liegt in der Luft.

    Mit diesem Buch schreibt sie quasi ums Überleben. Es ist ein Bericht über ihre Erlebnisse und Erfahrungen aber auch ein Halt, ein Zeitvertreib, der ihre Gedanken in Bahnen lenkt und sie beschäftigt. Das Papier wird nicht ewig reichen und es gibt dann nichts mehr. Was dann? Wie lange reichen die Streichhölzer? Was dann?

    Marlen Haushofer ist hier ein Kunststück gelungen. Eigentlich findet hier ein Kammerspiel statt, das sich liest wie ganz großes Kino, das fesselt ohne Action und das wirklich sehr berührt.
    Ein Buch, das uns vor Augen führt, was wirklich wichtig ist.

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  1. Die "Wand" zwischen Individuum und Welt

    Marlen Haushofer thematisiert in diesem Roman ihre eigene Einsamkeit. Die Unfähigkeit in vorgegebenen Bahnen zu funktionieren, obgleich sie genau dies anstrebt. So entsteht eine unüberbrückbare Barriere - eine Wand. Die Wand?
    Ich finde, diesen Roman liest man mit großem Gewinn für das eigene Dasein. Er ist und bleibt etwas ganz Besonderes!

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