Die Wächterinnen von New York: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Wächterinnen von New York: Roman' von N. K. Jemisin
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Wächterinnen von New York: Roman"

Jede Stadt hat eine Seele. Manche so alt wie die Mythen. Andere so jung und ungestüm wie Kinder. Und New York City? Hat gleich mehr als eine. Gerade erst erwacht und so unterschiedlich, wie das Leben in New York, müssen sich die Wächter der Stadt zusammenschließen, um sie vor dem Grauen zu schützen, das unter ihr lauert. Städte sind lebendig. Sagt man so. Doch das ist mehr als nur ein Sprichwort und wenn eine Stadt erwacht, sucht sie sich einen Avatar, der sie verkörpert. Doch im Fall von New York ist etwas schiefgelaufen. Denn es gibt Kräfte, die verhindern wollen, dass die Städte lebendig werden und diesmal waren sie schneller. Nach einem ersten Kampf sind die Stadt und ihr Avatar geschwächt, doch im letzten Moment werden fünf Wächter bestimmt. Fünf für die fünf Bezirke und alle so unterschiedlich wie nur New York sein kann. Manny löst Probleme Manhattan-Style: mit Geld. In Brooklyn hört eine ehemalige Rapperin den Beat der Stadt. Und die Kuratorin einer Gemeindegalerie beweist, dass sich die Bronx noch nie etwas hat gefallen lassen. Aber was ist mit Queens und Staten Island? Wenn sie die Stadt und ihren Avatar retten wollen, müssen sie sich beeilen, denn der Feind hat längst damit begonnen, die Stadt zu vergiften. Und wenn sie nicht zusammenarbeiten, droht nicht nur New York unterzugehen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:544
Verlag: Tropen
EAN:9783608500189

Rezensionen zu "Die Wächterinnen von New York: Roman"

  1. Zusammen sind wir New York

    Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen.
    Äußerliche betrachtet finde ich das Buch sehr ansprechen, der Glitch-Effekt der New Yorker Skyline weckt Interesse und deutet, ebenso wie die Tentakel, auf das fantastisches Genre hin.

    Das Buch wird aus dem Standpunkt des allwissenden Erzählers wiedergegeben. Dabei wechseln die Perspektiven der Hauptcharaktere. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und mochte die Gedanken oder Informationen, die in Klammern gesetzt wurden. Übersinnliche Handlungen wurden verständlich erklärt, so, dass man sich davon gut ein Bild machen konnte.
    Die Sprache ist außergewöhnlich. Ich würde sie, als eine wunderbare Mischung aus Kraftausdrücken und anspruchsvoller Formulierungen bzw. Fachbegriffen beschreiben.

    Die Dialoge habe ich hin und wieder als anstrengend oder steif empfunden. Besonders die mit der feindlichen Bedrohung haben für mich die Spannung ausgebremst. Jedoch möchte ich positiv hervorheben, dass die Motive der Antagonistin verständlich erklärt werden und durchaus plausibel erscheinen. Spannende Szenen und der Wettlauf gegen die Zeit konnten die Langeweile, die bei den Dialogen teilweise aufkam, wieder wettmachen.

    Zu den Charakteren: Diese sind alle auf ihre Art einzigartig und (so gut wie ausnahmslos) divers gezeichnet. Besonders angetan, hat es mir Bronca, die Verkörperung der Bronx, die von ihren Kolleginnen liebevoll „Old B“ genannt wird. Obwohl sie nicht mehr die Jüngste ist, hat die Lenape nichts von ihrer Kämpfernatur verloren. Ihre taffe Art und ihren Sinn für Humor, haben dafür gesorgt, dass sie sich als meine Lieblings Charakterinn herauskristallisiert hat.
    Ebenso positiv im Gedächtnis geblieben, ist mir den Avatar. Bei ihm war es seine Weltanschauung, sein künstlerisches Wesen und seine Energie, die ihn zu einer absolut liebenswerten Figur machen. Ein weiteres Highlight waren die Einblicke in eine parallel Welt, in der die Avatare ihre Stadtteile verkörperten.

    Nun zu einem Aspekt, der mir negativ aufgefallen ist. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, da die erste Hälfte des Buchs, stark auf die Vorstellung der Charaktere fokussiert ist. Davon ist allerdings auf dem Klappentext keine Rede. Als Leser würde ich mich allerdings freuen, zu wissen, worauf ich mich einlasse. In diesem Fall ist „Die Wächterinnen von New York“ der erste Band einer Trilogie.
    Insgesamt konnte ich in die Lektüre eintauchen und
    bei spannenden Szenen mit fiebern. Die Charaktere haben die Story enorm aufgewertet und für mich lesenswert gemacht. Eine Empfehlung für alle, die Urban Fantasy mögen, und die Leseprobe ansprechend finden.

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  1. 5
    24. Mär 2022 

    Starker Anwärter auf meine Jahreshighlights

    Städte leben. Beziehungsweise werden sie geboren.
    Und um diesen Prozess gut zu überstehen, werden Wächterinnen bestimmt, die den Städten helfen. Sie sollen sie gegen einen uralten Feind in dieser verletzlichen Phase verteidigen.

    Erst einmal finde ich die Idee hinter dem Buch interessant. Sie ist mir so persönlich noch nicht wirklich begegnet und wird in diesem Buch großartig umgesetzt.
    Die Gestaltung des Buches ist wunderschön und spiegelt die Stimmung der Geschichte meiner Meinung nach fabelhaft wieder.
    Der Schreibstil ist fantastisch. Die Welt konnte ich ausgezeichnet visualisieren. Die Charaktere sind sehr individuell geschrieben und der Schreibstil charakterisiert sehr gut, aus welcher Perspektive wir momentan lesen.
    Es gibt viele Protagonisten, was in diesem Buch aber überhaupt nicht problematisch war, da man der Geschichte und den Perspektiven gut folgen konnte. Die Charaktere sind sehr divers, wodurch es verschiedene interessante Ansichten gibt. Jede Person bringt ihre eigenen Probleme mit, unter denen sie leiden, was spannende Einflüsse birgt. Diese Probleme werden immer explizit angesprochen und nicht beschönigt. Die Beziehung der Charaktere ist faszinierend, weil man sie richtig dabei beobachten kann, wie sie langsam aber sicher einander immer mehr bedeuten und vertrauen. Dabei ist der Unterschied vom Anfang zum Ende sehr interessant anzusehen. Dadurch dass jeder Charakter sehr individuelle Eigenschaften hat, sind die unterschiedlichen Interaktionen zwischen ihnen super fesselnd zu lesen.
    Die Motive verschiedener Charaktere sind oft ambivalent und nicht rein richtig oder falsch, was das Ganze noch einmal mitreißender macht.
    Auch die Gegenspielerin ist interessant geschrieben und, obwohl man natürlich trotzdem gegen sie ist, sind ihre Beweggründe sehr nachvollziehbar, wobei man sich natürlich immer wieder ärgert, wenn sie einen Schritt vorwärts machen kann.
    Die unangenehme Atmosphäre, die durch die Antagonistin hergestellt wird, wird ganz fantastisch aufgebaut. Die Eskalation der Probleme ist grandios geschrieben, weil man langsam aber sicher von einem unbestimmten Unwohlsein zu ausgewachsenen “Oh fuck”-Gefühlen kommt.

    Das Buch hat starke Chancen eines meiner Jahreshighlights zu werden und ich kann den zweiten Teil jetzt schon kaum erwarten.

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