Die verstummte Liebe

Buchseite und Rezensionen zu 'Die verstummte Liebe' von Melanie Metzenthin
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Inhaltsangabe zu "Die verstummte Liebe"

England 1896: Von der eigenwilligen Helen Mandeville erwartet ihre Familie vor allem eine standesgemäße Heirat. An ihrer Verlobung mit James Mitchell, einem schneidigen Anwalt mit besten Verbindungen, geht kein Weg vorbei. Aber dann verliebt Helen sich auf einer Bildungsreise in den deutschen Arzt Ludwig Ellerweg. Für ihn riskiert sie es, für immer mit ihrer Familie zu brechen. Sie löst ihr Verlöbnis und reist heimlich nach Hamburg, um Ludwig zu heiraten. Es ist für beide die große Liebe und die Geburt ihres Sohnes Fritz macht ihr Glück komplett. Doch dann erfährt Helen, dass ihre Mutter im Sterben liegt und sie reist zurück nach England – nicht ahnend, dass der erste Weltkrieg ausbrechen und ihr Leben vollkommen verändern wird.

Diskussionen zu "Die verstummte Liebe"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:460
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EAN:

Rezensionen zu "Die verstummte Liebe"

  1. Ein interessanter Familienroman

    „Aber welchen Platz gab es für ein Mädchen aus reichem Haus in der Welt, das weder seine Familie noch seine Freiheit verlieren wollte? Sie hoffte so sehr, dass ihr die Reise durch Europa Antworten liefern und sie endlich befreien würde.“ (Zitat Pos. 437)

    Inhalt
    Am 2. Januar 1879 kommt Helen Mandeville in London als Tochter einer wohlhabenden Bankiersfamilie zur Welt. Das eigenwillige, wissbegierige Mädchen erhält eine umfassende Ausbildung, wie sie damals nur Söhnen vorbehalten war. Dennoch muss sie ihrem Vater gehorchen und im Mai 1899 findet die Verlobung mit dem sehr vermögenden, aufstrebenden Anwalt James Mitchell statt. Vor der Heirat wünscht sie sich eine Bildungsreise durch Europa. In Hamburg trifft sie ihre große Liebe, den Arzt Dr. Ludwig Ellerweg und heiratet ihn, sobald sie volljährig ist. Als ihre Mutter 1914 im Sterben liegt, reist Helen trotz aller Warnungen für einige Wochen zurück nach England. Ihr Mann bleibt mit dem gemeinsamen Sohn Fritz zu Hause in Hamburg. Als England Deutschland den Krieg erklärt, ist sie noch in London und der gefährliche Versuch, nach Hamburg zurückzukehren, scheitert. James Mitchell erweist sich als Freund und Retter und Helen trifft eine folgenschwere Entscheidung.

    Thema und Genre
    In diesem Familienroman mit geschichtlichem Hintergrund, dem dritten Teil der Serie „Leise Helden“, geht es um die traditionelle Stellung der Frauen, um Familie, Ehe, Gefühle und Entscheidungen, die das Leben für immer verändern.

    Charaktere
    Helen Mandeville, die Mutter des Arztes Fritz Ellerweg aus „Im Lautlosen“ und „Die Stimmlosen“, steht im Mittelpunkt dieses Romans, denn es ist ihre Geschichte, die erzählt wird. Entscheidungen, die sie 1914 trifft, machen aus der selbstbewussten, glücklichen Frau eine verbitterte, harte Person, die sich selbst längst verloren hat. Voll Selbstmitleid sucht sie die Schuld bei den anderen, nur in einigen ehrlichen Momenten bei sich selbst. Dies macht sie wenig sympathisch.

    Handlung und Schreibstil
    Die Rahmenhandlung beginnt im November 1945 und umschließt die Geschichte von Helen, beginnend mit ihrer Kindheit, bis zu diesem Tag im November 1945, an dem Helen selbst ihrer Tochter Ellinor die Wahrheit über die Vergangenheit erzählt. Die Autorin wählt jedoch nicht die Ich-form, sondern die personale Erzählform, dadurch wird aus diesem zweiten Erzählstrang eine eigenständige Geschichte, der Hauptteil dieses Romans. Obwohl man die Ereignisse durch den Einstieg in der aktuellen Zeit 1945 schon kennt, ist es spannend, die Entwicklung bis zu diesem Punkt zu verfolgen. Die gesamte Handlung ergibt sich als Konsequenz einiger unwiderruflicher Entscheidungen der Hauptfigur Helen. Das damalige Verhalten von Helen ist für mich nicht stimmig und schwer nachvollziehbar, daher ist für mich die Geschichte nicht immer plausibel.

    Fazit
    Ein interessanter, angenehm und leicht zu lesender Roman, etwas sehr konstruiert und daher weniger glaubhaft und überzeugend, als die beiden ersten Bücher der Serie „Leise Helden“.

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