Die versteckte Apotheke: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die versteckte Apotheke: Roman' von Sarah Penner
2.65
2.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die versteckte Apotheke: Roman"

Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus der Not, eine versteckt übermittelte Nachricht genügt. Doch was, wenn aus der Retterin die Gejagte wird? Knapp 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf die außergewöhnliche Geschichte der giftmischenden Apothekerin und setzt damit unerwartete Ereignisse in Gang – nicht nur ihr eigenes Leben wird nicht mehr dasselbe sein …

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783365001509

Rezensionen zu "Die versteckte Apotheke: Roman"

  1. 2
    24. Jul 2022 

    Enttäuschend

    Ich liebe Romane mit mehreren Zeitebenen, deswegen (und wegen dem wunderschönen Buchcover) war ich auf "Die versteckte Apotheke" sehr gespannt. Leider wurde ich von dem Buch sehr enttäuscht.
    Bei den Büchern mit mehreren Zeitebenen ist es wichtig, dass die Hauptcharaktere aus allen Zeitebenen gleich interessant sind. Und hier ist dem gar nicht so: während Nella und Eliza mir sympathisch waren, konnte ich Caroline, die Protagonistin aus der Gegenwart, gar nicht ausstehen. Sie war weinerlich, egoistisch und hat immer allen anderen die Schuld gegeben. In fast allem was Caroline tat hat jedwede Logik gefehlt.
    Die Zeitebene des 18. Jahrhunderts hat auch logische Probleme gehabt, doch viele von denen (wenn auch nicht alle) können mehr oder weniger durch Nella's Naivität und Schicksal erklärt werden.
    Ein Pluspunkt: die tödlichen Mischungen scheinen gut recherchiert worden zu sein. Dafür gebe ich einen Stern mehr und bewerte dieses Buch mit 2 Sternen.

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  1. Giftige Hilfe

    Im London des 18. Jahrhunderts führt Nella ihre Apotheke. Sie will Frauen helfen, auch Frauen, die sich mit Gift aus ihren Nöten befreien wollen. Sie brauchen nur eine Nachricht zu verstecken. Doch als das Mädchen Eliza bei ihr auftaucht, setzt das eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Nella in große Gefahr bringen.
    Fast zweihundert Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell, welche Abstand von ihrem fremdgehenden Mann braucht, in London auf die Spuren von Nella. Die Geschichte lässt sie nicht los und am Ende wird ihr Leben sich verändert haben.
    Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zunächst hat mich das wundervolle Cover angezogen, obwohl ich sonst nicht so auf das Cover achte. Die Geschichte hat mich auch gut unterhalten, auch wenn ich finde, dass einiges nicht ganz so logisch war. Mir ist die Gegend in London bekannt und ich kann nicht glauben, dass dieses Grundstück so lange brach gelegen hat und der Bebauung entgangen ist. Sei’s drum.
    Caroline wollte ihren Hochzeitstag mit ihrem Mann in London verbringen. Sie ist eine Frau, die sich zu lange von ihm hat unterbuttern lassen. Als sie seinen Seitensprung entdeckt, trifft sie die Entscheidung, alleine nach London zu reisen, um Stand zu gewinnen. Als sie dort auf die Geschichte der Apothekerin stößt, macht ihr das Nachforschen ungeheuer viel Spaß und hilft ihr dabei, zu überlegen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Ihr Mann will mit zur Schau getragenen Reue Caroline zurückholen.
    Die Geschichte um Nella ist interessant. Sie hat die Apotheke von ihrer Mutter übernommen. Doch dann passierte etwas, das sie auf ihre ungewöhnliche Geschäftsidee brachte. Sie hätte aber auf ihre unbehaglichen Gefühle achten sollen, denn plötzlich gerät sie in Gefahr. Auch die junge Eliza hat mir gefallen, die weiß, was sie will und eine treue Seele ist.
    Es hat mir Freude bereitet, dieses Buch zu lesen.

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  1. Geheime Gifte und ein verstecktes Register

    Als ich dieses Buch las, durchlief ich vier emotionale Zustände: Neugier, Gespanntheit, Verwirrung und – vor allem – gefühlte Belanglosigkeit. Gleichzeitig nahm ich mir vor, solche unbedeutenden Bücher in Zukunft nicht mehr zu lesen.

    Das wirklich bezaubernde Cover (Respekt!) lässt einen zu diesem Buch greifen. Und die Idee dieses Romans ist gar nicht uninteressant, obwohl nun wirklich auch nichts Neues. Denn der Markt wimmelt vor Büchern mit Geschichten auf zwei Zeitebenen, in der die Frau der Gegenwart das Geheimnis der Frau der Vergangenheit aufdeckt.

    Solche Bücher liest meine Tante am liebsten und meistens sind es da alte Tagebücher oder alte Briefe der Historie, die in der Gegenwart entschlüsselt werden. In diesem Fall hier ist es ein Fläschchen und später ein Register. Diese Bücher „Geheimes-Irgendwas-wird-gefunden“ verkaufen sich offensichtlich so gut, dass auf dieser Masche immer wieder herumgeritten wird. Das trifft auf die „Lädchen-Bücher“ auch zu, aber lassen wir das. In Zukunft wende ich mich Gehaltvollerem zu. Das habe ich mir fest vorgenommen!

    London: In der versteckten Apotheke haben wir drei Haupt-Protagonisten: Caroline in der Gegenwart und Eliza und Nella in der Vergangenheit, im 18. Jahrhundert.

    Caroline flüchtet aus USA nach Europa, um ihren fremdgehenden Ehemann zunächst hinter sich zu lassen. „Ich stand nun am Scheideweg und blickte nicht zurück auf die Straße hinter mir, die mit Monotonie, Angepasstheit und den Erwartungen anderer gepflastert war.“ (Seite 330)

    In der Themse beim Mudlarking (bedeutet im Flussschlamm nach Schätzen suchen) entdeckt Caroline ein geheimnisvolles Fläschchen und recherchiert, was es damit auf sich hat. Eine Bibliothekarin hilft ihr dabei, eine Freundschaft entsteht.

    Eliza ist ein 12-jähriges Mädchen in der Vergangenheit, die im Auftrag ihrer Herrin in Nellas geheimer Apotheke Gift besorgt.

    Ich konnte mit den drei Protagonisten nicht viel anfangen, sie blieben mir fremd, ihre Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Zu Vieles fand ich äußerst unrealistisch. Ich hätte also weder über meine Schandtaten genauestens und unverschlüsselt Buch geführt*, mit echten Namen(!); noch hätte ich als 12-Jährige meinen Arbeitgeber vergiftet, einfach so, ohne langes Federlesen.

    * Nachtrag zum Register: Ohne ein aufbewahrtes Register hätte Caroline das ja später nicht finden können. Und sie ist ja auch klüger als die Behörden, die ja den geheimen Zugang nicht entdecken konnten. Praktischerweise wurde alles ja auch so eingerichtet, dass die Bausubstanz für Caroline, die Entdeckerin, erhalten blieb. Und das in London, einer Hauptstadt Europas, wo normalerweise jeder Quadratzentimeter verbaut wird.

    Im ganz gefälligen Anhang gibt es dann noch ein paar Giftrezepte und auch Ungiftiges zum Nachbauen, wie z. B. Shortbread.

    Fazit: Ein unrealistischer, über-konstruierter Schmöker, möglicherweise als nette, anspruchslose Sommerlektüre geeignet. Warum dieses Buch schon in elf Sprachen übersetzt wurde, ist mir ein Rätsel.

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