Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire' von Volker Klüpfel
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire"

Das Leben könnte nicht schöner sein in Port Grimaud an der Côte d’Azur: Die unverbesserliche Gaunertruppe um Monsieur Lipaire hat sich gerade erst von ihrem ersten Fall in der südlichen Sonne erholt, als ihr Lieblingsfeind, die Familie Vicomte, zum nächsten Schlag ausholt: Die Adelsdynastie will das idyllische Lagunenstädtchen komplett unter ihre Herrschaft bekommen. Selbst der Bürgermeister weiß erst einmal nicht, wie ihm geschieht. Die eingeschworene, wenn auch ziemlich ungleiche Ganoventruppe muss sich erneut zusammenraufen und der Sache annehmen. Lipaires charmante Dilettanten haben zwar von nichts wirklich Ahnung, doch sie sind mit allen Wassern gewaschen und werden die Vicomtes aufhalten. Oder müssen sie ihnen demnächst den Champagner servieren?

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783550201455

Rezensionen zu "Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire"

  1. Das Finale der Unverbesserlichen

    Cover:
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    Das Titelbild passt gut zu dem des ersten Bandes und lässt die Reihe erkennen. Wieder ist das Buch ein dickes Hardcover, diesmal sogar mit drei Lesebändchen in den Farben der französischen Flagge. Optisch gefiel mir die Fortsetzung sehr gut.

    Inhalt:
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    Nachdem die Adelsfamilie der Vicomtes im letzten Band die Urkunde in ihrem Besitz hat, die ihr die Alleinherrschaft in Port Grimaud zusichert, wollen sie das Städtchen komplett verändern. Ganz zum Nachteil von Guillaume Lipaire und seinen Freunden. Doch das lassen sich die Unverbesserlichen nicht gefallen und schmieden einen Plan. Auch diesmal meldet sich das "Phantom" wieder und steht ihnen hilfreich zur Seite. Doch wird der Plan gelingen und werden sie herausfinden, wer das ominöse Phantom ist?

    Mein Eindruck:
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    Nachdem ich den ersten Band eher mittelmäßig fand, war ich gespannt, wie es weitergeht und ob die Fortsetzung eine Steigerung vorzuweisen hat. Leider war dies nicht der Fall. Besonders am Anfang gestaltet sich die Geschichte sehr zäh. Es dauert etwa bis zur Mitte des Romans, bis sich alle sechs Unverbesserlichen wieder zusammen gefunden haben. Vorher wird viel erklärt und es werden größtenteils belanglose Dialoge geführt. Es gab nur wenige Stellen, die ich amüsant fand, wie z. B. die Geschichte mit dem Pudel. Spannung kam erst im letzten Viertel so langsam auf, als der Plan der Sechs zu reifen beginnt und schließlich umgesetzt wird.
    Gut gefiel mir auch, wie sich die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander entwickelt haben und am Ende gab es eine unerwartete, aber schlüssige Auflösung. Ich denke, man kann diesen Band ohne Vorkenntnisse des Vorgängers lesen, ich würde es aber nicht empfehlen, da man die Konstellationen der Sechs und ihre Entwicklung schwerer nachvollziehen kann.
    Leider kann ich auch diesem Teil nur 3 Sterne geben, da sich die Spannung erst ab dem letzten Drittel aufbaut und die Handlung vorher eher vor sich hin plätschert. Schade eigentlich, man hätte mehr draus machen können.
    So, wie sich das Ende gestaltet, scheint es der abschließende Band zu sein. Ich hätte die Reihe wohl auch nicht weiterverfolgt. Ist nett für zwischendurch, aber kein wirklicher Krimi, sondern eher eine seichte Gaunerkomödie.

    Fazit:
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    Mittelmäßig spannende Gaunerkomödie wie in Band 1, aber die Entwicklung der Charaktere und die Auflösung haben mir gut gefallen.

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  1. Runde zwei wird eingeläutet

    Nachdem es der ziemlich unsympathischen Familie Grimaud mit der unfreiwilligen Hilfe der "Unverbesserlichen gelungen ist, ihr eigenens Fürstentum zu begründen (s. Teil 1 der Reihe) kommt es nun für die Bewohner der Stadt Port Grimaud knüppeldick. Sie sollen Platz für zahlungskräftiges Publikum machen, also wird das Leben immer unattrakvtiver und teurer. Grund genug für Paul Lipaire, die Unverbesserlichen in Runde zwei der Auseinandersetzung mit der Adelsfamilie zu schicken. Sie erfahren von Plänen, ein neues Fürstentum auszurufen, was den Bewohnern dann endgültig den Garaus machen würde, so verliert Karim seine Arbeit, Delphine ihren Handyladen. Doch die Unverbesswerlichen wären nicht die Unverbesserlichen, wenn sie kampflos das Feld räumen würden. Sie versuchen, das Dokument, das im ersten Roman so eine wichtige Rolle gespielt hat und das den Anspruch der Grimauds legitimiert, zu vernichten, damit alles beim Alten bleiben kann. Mit den geringen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, vor allem aber den individuellen Gaben, die die einzelnen Mitgliedern der Unverbesserlichen mitbringen, entwickeln sie an sich gute Pläne, die aber immer wieder an den Widrigkeiten des Alltags scheitern, letztendlich kommen sie sich dabei selbst in die Quere und die finale Katastrophe droht. Doch dann bekommen die Unverbesserlichen überraschend Hilfe vom Phantom, wie schon im Vorgängerroman.

    Auch der zweite Teil der neuen Reihe von Klüpfel und Kobr vermag durch mal mehr, mal weniger subtilen Humor zu überzeugen. Man darf als Kluftingerfan nur eben nicht diese Figur als Messlatte anlegen. Bei der Lektüre der Romane mit dem Allgäuer Komissarieser muss man immer wieder mal lauthals lachen, bei der Unverbesserlichen-Reihe eher schmunzeln. Und am Ende gibt es ein kleines Indiz dafür, dass auch diese reihe möglicherweise fortgesetzt wird, auch vomn Port Grimaud gerettet zu sein scheint.

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  1. 4
    05. Jun 2023 

    Hochherrschaftlich

    Nichts wird mehr so sein wie es war in Port Grimaud. Die Familie Vicomte kann endlich beweisen, dass ihnen der Ort gehört. Die Unverbesserlichen um Guillaume Lipaire fürchten, dass ihr Paradis in Südfrankreich nur noch ein Paradis für Reiche sein wird. Delphine hat schon die Kündigung für ihren Handyladen erhalten und die Geschäfte von Guillaume laufen auch schlecht. Nur Paul mit seiner Gärtnerei scheint alles richtig gemacht zu haben. Guillaume denkt, er und seine Bande müssen einfach etwas unternehmen. Doch zuvor finden sie den Pudel von ihrer Freundin Lizzy tot auf dem Gelände der Gärtnerei. Wie sollen sie der alten Dame nur beibringen, dass ihr geliebter Hund nicht mehr ist?

    Die Autoren haben sich vom Allgäu aufgemacht an die Còte d’Azur, zumindest literarisch. Das ist mal eine schöne Abwechslung, die mit diesem Band in die zweite Runde geht. Die Unverbesserlichen nennen sie sich selbst und hier sehen sie es als ihre Aufgabe an, Port Grimaud so zu erhalten wie es ist. Sie selbst waren es schließlich, die der Familie Vicomte zu dem Beweis ihres Anspruchs auf die Herrschaft in Port Grimaud verholfen haben. Unverbesserlich eben, oder können sie doch noch etwas verbessern? Hoffentlich kommt Jacqui bald aus Amerika zurück. Sie hätte bestimmt eine Idee. Doch zunächst einmal müssen sie bei der Verwaltung herausfinden, ob dort die Ausrufung eines neuen Staates wirklich unterstützt wird.

    Wenn man die von den Autoren gelesenen Hörbücher der Kluftinger-Reihe kennt, ist man bei den Unverbesserlichen etwas überrascht, Axel Prahl zu begegnen. Wie er allerdings jedem der Unverbesserlichen eine eigene Stimme verleiht und das auch durchhält, ist eine starke Leistung, die das Hören zum Genuss macht.

    Um den zweiten Band der Reihe zu verstehen, muss man den ersten nicht zwingend kennen. Hilfreich wäre es wohl schon. Doch auch so werden einem die schrulligen Unverbesserlichen mit ihren Eigenheiten schnell sympathisch. Ein wenig chaotisch sind sie, aber gleichzeitig auch liebenswert. Ein Krimi im üblichen Sinne ist dieser Roman nicht, eher ein herzerwärmender Urlaubsroman mit Spannungselementen. Zumindest in diesem Band muss niemand herausfinden, wer etwas getan hat. Eher setzten sich die Unverbesserlichen ein Ziel und man kann sich bestens darüber amüsieren, welche Steine sie sich dabei selbst in den Weg legen. Natürlich erlebt man als Leser ein paar Überraschungen und hin und wieder kommt einem der Gedanke an Vanille-Eis mit Erdbeeren und Sahne. Vielleicht liegt das auch an dem stimmigen Cover.

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