Die unglaublichen Fälle des Harry Hell

Buchseite und Rezensionen zu 'Die unglaublichen Fälle des Harry Hell' von Alexander Besier
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die unglaublichen Fälle des Harry Hell"

Gerade hat Privatdetektiv Harry Hell einen Routinefall abgeschlossen, da bekommt er einen Anruf seines Freundes Kommissar Thibault: Eine Mädchenleiche wurde auf der städtischen Müllhalde gefunden. Ihre Identität kann nicht geklärt werden. Thibault engagiert Harry Hell als Hilfspolizisten und setzt ihn auf den Fall an. Seine Ermittlungen führen ihn durch die Abgründe seiner Stadt:

Vollgedröhnte Straßenkinder, idealistische Mediziner mit zweifelhaftem Doppelleben und die Begegnung mit zwei mörderischen Staatsdienern. Im Zuge dieses Höllenritts kommt er einem perfiden System skrupellosen Menschenhandels im Dienste einer elitären Ideologie auf die Spur. Seine beste Lebensversicherung ist Berta: Ein halbautomatischer Revolver mit Durchschlagskraft.

Diskussionen zu "Die unglaublichen Fälle des Harry Hell"

Format:Kindle Edition
Seiten:100
EAN:

Rezensionen zu "Die unglaublichen Fälle des Harry Hell"

  1. 5
    16. Mär 2015 

    Harry Hell's erster Fall

    Auf einer Müllkippe wird die Leiche eines Mädchens entdeckt. Bei der Aufklärung dieses Mordfalls wird Harry Hell, ein Privatdetektiv, von seinem Freund Kommissar Georges Thibault um Hilfe gebeten. Während der Ermittlungen stößt Harry auf eine skrupellose Organisation, die sich mit Kinderhandel befasst und für den Mord verantwortlich ist.

    Schon das Buchcover deutet darauf hin, dass es in diesem Krimi um das Thema "Kinderhandel" geht: Ein Baby mit einem Barcode auf der Brust - irgendwie gruselig!

    Der Einstieg in das Buch ist sehr spannend, aber auch amüsant mit einem Überraschungseffekt. Hierbei geht es um einen alten Fall von Harry Hell und dem, was sich daraus entwickelt hat. Dieser Einstieg hat eigentlich nichts mit dem Mord auf der Müllkippe zu tun. Und trotzdem gibt er ein sehr passendes Bild von Harry wieder. Harry ist ein Privatdetektiv mit einem eigenen Moralempfinden. Sein Gerechtigkeitssinn bringt ihn dazu, auch mal zu unkonventionellen Methoden zu greifen. So hat er kein Problem damit, einem Ehemann, der mit dem Geld seiner Frau durchgebrannt ist, in ihrem Auftrage auch mal die Finger zu brechen.
    Und doch muss man ihn einfach gern haben. Was ihn sympathisch macht, ist die Loyalität gegenüber seinen Freunden. Wenn er gebraucht wird, ist er zur Stelle. So kommt auch sein Einsatz in dem vorliegenden Mordfall zustande. Er erfüllt Georges Thibault einen Freundschaftsdienst und hängt sich richtig rein, auch wenn nichts für ihn dabei rumkommt und er dabei mehrfach sein Leben riskiert.

    In dem Buch geht es unter anderem um die Straßenkinderszene. Hier hat mir die Darstellung des krassen Gegensatzes zwischen dem Wohlstand der "braven Bürger" und dem Elend der Straßenkinder, die in der Gosse leben, sehr gut gefallen. Beim Lesen trifft man immer wieder auf diese Gegensätze. Insbesondere die Doppelmoral der angesehen Bürger der Stadt, in der die Handlung spielt, wird deutlich. Hier ist es Alexander Besier sehr gut gelungen, die Unterschiede zwischen Wohlstand und Elend extrem darzustellen.

    Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Man trifft immer wieder auf Passagen, die die Handlung in einem flotten, fast atemberaubenden Tempo ablaufen lassen.

    "ich drücke ab und Dave wird von den Füssen gerissen. Mit einem Satz bin ich durch die Tür und renne den Flur entlang. Knapp über meinem Kopf jagt eine Kugel in die Decke, Putz spritzt mir ins Gesicht. Eine weiter sprengt die Scheibe der Eingangstür. Ich hechte durch den Scherbenkranz, lande auf dem gepflasterten Vorplatz, rolle zur Seite und bin sofort wieder auf den Beinen. Keine Zeit mich umzusehen. Haken schlagend suche ich die nächstbeste Gelegenheit in Deckung zu gehen."

    Fazit:
    Ein sehr guter Krimi! Spannung von Anfang bis zum turbulenten Ende! Bei "Wunschkinder" handelt es sich um den ersten der "unglaublichen Fälle von Harry Hell". Nach diesem Einstieg bin ich auf weitere Fälle mehr als gespannt.

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