Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher: Roman' von Beate Rygiert
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:496
EAN:9783548064215

Rezensionen zu "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher: Roman"

  1. 5 Sterne!

    Klappentext:

    „Berlin in den goldenen 20ern: Auf einem Bankett lernt die schillernde Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein kennen. Die junge Frau ist geschieden, erfolgreiche Journalistin und die beste Freundin von Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Um Franz Ullstein ist es sofort geschehen. Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag. Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die junge Frau. Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie von Franz zu trennen. Aber Vicki Baum und ihr aufgewecktes Tippfräulein Lilli lassen nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was Erfolg ist und wie jede von ihnen ihr Glück finden wird.“

    Eine Art Roman-Biografie über einen Verlag selbst? Das war und ist neu und der Ullstein-Verlag hat somit seine Geschichte extrem gekonnt durch Autorin Beate Rygiert erzählen lassen. Fakt ist bei Beate Rygiert, wenn sie historische Geschichten schreibt, dann sind diese verdammt gut recherchiert. Sie überlässt nichts dem Zufall, nichts bleibt ihr (zumeist) verborgen und Rätsel werden gekonnt aufgelöst, Gefühl ohne Kitsch und Trief dem Leser erzählt - kurzum: sie kann es einfach und so auch hier!

    Die Geschichte rund um Lilli, Vicky (eine begnadete Autorin!), Rosalie und Franz ist unheimlich spannend, hier und da mit der nötigen Brise Dramatik versehen und eben geschichtlich grandios erzählt. Rygiert ist dabei wieder feinfühlig und schwülztet nicht herum. Sie erzählt mit klaren und selbstbewussten Worten die Geschichte zur Entstehung des Verlages aber eben auch zu den Strippenziehern dahinter. Auch hier zeigt sich wieder die Kraft der Frauen, denn diese schaffen etwas, was so manche nicht für möglich gehalten hätten. Daraus hervorgegangen ist ein Verlag, den es bis heute noch gibt, der erfolgreich ist und eine riesige Leserschaft, die wächst und wächst, sein Eigen nennen darf.

    Beate Rygiert war hier die beste Wahl um diese Geschichte zu erzählen. Ich habe sie mit großer Freude gelesen und bin gern mit ihr in die Zeit der 1920er Jahre zurück gereist. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne!

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  1. Starke Frauen

    In den Zwanziger Jahren lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstein-Verlags, die Journalistin Dr. Rosalie Gräfenberg kennen und verliebt sich in sie. Wenig später macht er ihr einen Antrag. Doch das gefällt seiner Familie überhaupt nicht, sie integrieren gegen die junge Frau und machen nicht nur ihr, sondern auch Franz das Leben schwer. Doch die Autorin Vicky Baum, die ihr Büro im Ullstein-Verlag hat, und das Tippfräulein Lili Blume schlagen sich auf Rosalies Seite.
    Ich habe schon einige Bücher von Beate Rygiert gelesen und ihr gelingt es immer wieder, mich mit ihrem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil zu begeistern. Dieses Mal hat sie sich mit dem Ullstein-Verlag befasst und da im Besonderen mit den starken Frauen.
    Die meisten der beteiligten Personen sind real. Dr. Rosalie Gräfenberg ist geschieden. Sie ist intelligent, gebildet und hat sich als Journalistin einen Namen gemacht. Auch wenn es ihrerseits nicht unbedingt eine Liebesheirat mit dem viel älteren Franz ist, so stehen sie doch zusammen. Auch Vicky Baum ist eine selbstbewusste und erfolgreiche Frau und sie ist mit Rosalie befreundet. Aber auch Lili Blume, die aus einer ganz ander4en Gesellschaftsschicht stammt, hat mir gut gefallen. Die Familie von Franz hat Angst um ihr Erbe und ihnen ist jedes Mittel recht, um Rosalie zu vertreiben. Auch im Verlag bereitet man ihr Schwierigkeiten. Doch die Frauen wissen um ihre Fähigkeiten und lassen sich von den Männern nicht unterbuttern.
    Die Zwanziger Jahre sind einerseits schillernd, aber es gibt auch große Not in Berlin. Ein Nährboden, auf dem die Nazis sich breit machen können. Die Frauen erkenn die Gefahr, während die jüdische Familie Ullstein nicht sehen wollen, was da auf sie zukommt.
    Mir hat dieser interessante und unterhaltsame Roman gut gefallen.

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