Die Überflüssigkeit der Dinge: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Überflüssigkeit der Dinge: Roman' von Janna Steenfatt
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Überflüssigkeit der Dinge: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
EAN:9783455008319

Rezensionen zu "Die Überflüssigkeit der Dinge: Roman"

  1. Gute Schreibe allein reicht nicht.

    Kurzmeinung: Ziemlich gut geschrieben. Aber leider auch langatmig und langweilig.

    Die Handlung des Romans ist schnell geschildert. Ina wächst mit der alleinerziehenden Schauspielerin Mayer auf, die, je älter sie wird und je weniger Engagements sie bekommt, immer mehr dem Alkohol verfällt. Der Vater wird totgeschwiegen. Trotzdem findet Ina eines Tages heraus, wer er ist und versucht, ihn nach dem Tod der Mutter kennenzulernen. Zu ihrer großen Enttäuschung ändert dieses Kennenlernen nichts an ihrem inneren leeren Zustand.
    Die Kritik:

    Was ziemlich befremdet an dem Roman, ist die grundlose Heimatlosigkeit der Protagonistin in der Welt. Weder ihre etwas chaotische Kindheit noch das vaterlose Aufwachsen ist eine hinreichende Erklärung dafür. Eine Krankheit? Ina ist immer müde. Vielleicht ist sie depressiv. Dies wäre ein Erklärungsansatz, der aber verkümmert, da er von der Autorin nicht weiter verfolgt wird. Der Leser muss die Antriebslosigkeit und Unverortetheit der Hauptperson hinnehmen, wie es ihm serviert wird. Das ist mir zu wenig.

    Der Roman lebt nicht. Er spielt in Hamburg und bringt jede Menge Lokalkolorit und schöne Kiezbeobachtungen. Das ist gut geschrieben, aber da die Autorin die Beschreibungen Hamburgs wenig in die Handlung einbaut, können sie nicht fesseln. Es fehlt eine zündende Idee, die den Leser für den Roman einnehmen könnte. Die uninteressante Protagonistin ist es nicht. Vatersuche? Anderswo besser auf den Punkt gebracht. Lebensverzweiflung und Desorientierung? Aber warum denn nur? Trauerbewältigung? Schon. Doch die Autorin lotet das Innenleben ihrer Person nicht aus, ja, man hat den Eindruck, sie hätte gar keines. Und nun möchte man gerne wissen, warum. Und bleibt im Regen stehen mit seinen Fragen.

    Der Roman nimmt ein einziges Mal ein wenig Fahrt auf, als die Protagonistin sich in eine ältere Schauspielerin verliebt und eine Affäre mit ihr hat. Allerdings wird auch dieser Faden nicht zu Ende gesponnen.

    Fazit: Gute Ansätze. Eine gute Schreibe. Doch dünne Thematik. Dazu eine Menge Unsinn über Katzen.

    Kategorie: Belletristik.
    Verlag: Hoffmann und Campe, 2020

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