Die Tour

Eine alte Freundschaft, eine unumgängliche Aussprache

In ihrer Jugend waren Franz und Bernd die allerbesten Freunde. Über die Jahre haben sich ihre Lebensentwürfe unterschiedlich gestaltet, der Kontakt riss aber nie ganz ab. Franz blieb als Lehrer im Dorf mit Frau und Kind. Bernd wurde ein Global Player, immer auf der Jagd nach dem Erfolg. Der eine rückschrittlich, der andere weltgewandt. Nun, in ihren mittleren Jahren machen sie sich zusammen auf eine Schitour.

Stefan Soder lässt die Spannung, die zwischen diesen beiden Männern herrscht, ganz unterschwellig entstehen. Abwechselnd verschiebt sich die Perspektive. Gedanken und Erinnerungen fließen, mehr innere Monologe als tatsächlich ein Gespräch zwischen den beiden Protagonisten entstehen. Man spürt nicht nur die Strapaze des Aufstiegs, sondern auch wie sehr es in den beiden immer mehr hochkocht. Bis es unausweichlich eskaliert.

Der Roman ist nicht besonders umfangreich, dafür umso komprimierter ist diese Geschichte von Freundschaft, Eifersucht, obsessivem Verhalten und männlichem Rollenverhalten.