Die Sprache des Feuers

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Sprache des Feuers' von Don Winslow
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Sprache des Feuers"

Zu viel Wodka und eine brennende Zigarette – ein klarer Fall, scheint es. Doch Jack Wade, der Star der Abteilung für Brandstiftung des Orange County Sheriff Department, glaubt nicht an einen Unfall, als er in den Trümmern einer abgebrannten Villa auf die Leiche einer jungen Frau stößt. Sein Job ist es, die Sprache des Feuers zu entziffern. Und bald wird die Sache so heiß, dass er Gefahr läuft, sich die Finger zu verbrennen …

Abtrünnige KGB-Agenten und russische Kriminelle, vietnamesische Gangs und abgelegte Liebschaften – Jack Wade verstrickt sich in einem Dickicht aus Verschwörung, Korruption und Betrug, so sehr, dass er am Ende beschließt, Feuer mit Feuer zu bekämpfen.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:418
EAN:9783518465257

Rezensionen zu "Die Sprache des Feuers"

  1. Nicht schlecht, rechtfertigt den Hype aber nicht

    Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn es um gehypte Autoren oder Romane geht. Mittlerweile führt jedoch im Bereich der Thriller kaum noch etwas an Don Winslow vorbei, wo man auch hinsieht heimst der gute Mann Lob und positive Kritiken ein. Es war also mal an der Zeit, das auch ich mich an den Herren heran traue.

    Schnell ist dabei klar geworden, dass Don Winslow mit “Die Sprache des Feuers” einen Roman unter das Volk gebracht hat, der vor allem durch eines bestechen kann: ein sehr umfangreiches Hintergrundwissen des Autoren. Er bringt fachliche Kenntnisse mit, die dem Leser auf eine ziemlich prägnante und oftmals auch recht unterhaltsame Weise vermittelt werden. Allerdings muss man auch sagen, dass diese Hintergründe trotz des zumeist vorhandenen Unterhaltungsfaktor hier und da doch schon einmal dazu neigen, etwas trocken und zu wissenschaftlich zu wirken. Schade, denn über einen Großteil des Umfangs weiß “Die Sprache des Feuers” mit einer sehr actionreichen und spannenden Geschichte zu überzeugen, die allerdings unter eben jenen Einknickern ein bisschen zu leiden hat. Das trübt die Atmosphäre, die aber glücklicherweise genau so schnell auch wieder aufgefangen wird. Die Gratwanderung gelingt dem Autoren also nicht unbedingt zu jeder Zeit, alles in allem kann man jedoch sagen, dass sein Roman unterhält und zudem mit einem furiosen Finale für diese kleinen Schwachpunkte zu entschädigen weiß.

    Die größte Stärke sehe ich bei den Figuren des Buches. “Die Sprache des Feuers” liefert dem Leser mit Jack Wade einen klassischen Antihelden im Sympathengewand. Man kann einfach nicht anders, als den Kerl trotz (oder gerade wegen?) seiner zynisch/ sarkastischen Ader zu mögen. Die Handlungsweisen sind jederzeit nachvollziehbar und werden durch die eingangs erwähnte Fachkenntnis Winslows nur noch einen Tick glaubwürdiger. Auch bei den Nebencharakteren hat der Autor ins Schwarze getroffen, sie sind ebenfalls durch die Bank überzeugend, auch wenn sich hier ein klares Schwarz/ Weiß-Bild abzeichnet und man von Beginn an genau weiß, wer nun einer von den guten Kerlen und wer ein Bad Guy ist – zumindest auf den ersten Blick, denn ein sehr später Twist lässt den Leser dann doch etwas überrascht zurück, da er in dieser Form absolut nicht vorhersehbar war.

    Erzähltechnisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich. Don Winslow hat einen sehr eigenen Stil, der auf der einen Seite ungemein locker wirkt, auf der anderen aber schnell auf den Punkt kommt. Somit ist “Die Sprache des Feuers” größtenteils sehr locker zu lesen, ohne dass man sich Sorgen darum machen müsste, den Faden zu verlieren. Hier allerdings muss man sagen, dass der fachliche Aspekt (ich weiß, auch das sagte ich schon) manchmal etwas kontraproduktiv ist und eben, aller Lockerheit zum Trotz, doch etwas schwer zu verdauen ist.

    Fazit:

    “Die Sprache des Feuers” ist ein gelungener Actionthriller mit tollen Figuren. Don Winslows Schreibstil ist sehr auf den Punkt hinaus und weiß zumeist zu unterhalten, auch wenn er sich manchmal zu sehr in seinen Hintergrundkenntnissen ergeht, was zu kleinen Einknickern im Spannungsbogen führt. Alles in allem jedoch unterhaltsam, Thrillerfans können gerne ein Auge darauf werfen. Ich muss jedoch sagen, dass sich mir der Hype um den Autoren nach der Lektüre immer noch etwas verschließt. Ja, Winslow kann schreiben und unterhalten- das können andere aber genau so gut.

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