Die Spiegelreisende

Rezensionen zu "Die Spiegelreisende"

  1. Auf der Suche nach Thorn...

    Diesen Band habe ich direkt im Anschluss an den zweiten Teil gelesen und die Lektüre fiel mir dadurch deutlich leichter. Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses Buch durchgesuchtet, ich brauche Teil vier!

    In der Geschichte sind nun drei Jahre vergangen und Ophelia hat ihren Ehemann Thorn jetzt auch so lange nicht mehr gesehen. Für sie hat die Zeit des Verkriechens ein Ende und so begibt sich Ophelia nach Babel, einer neuen Arche. Warum verbrennt man dort Kinderbücher? Und wird es ihr gelingen dort Thorn zu finden?

    Mir hat besonders gefallen, dass es uns dieses Mal auf eine neue Arche verschlägt, die gänzlich anders ist als alles was wir bisher in der Welt der Spiegelreisenden erlebt haben. Die Sache mit den Robotern fand ich spannend und gefährlich zugleich. Zudem tauchen neue Figuren auf, die der kompletten Geschichte wieder mehr Schwung geben.

    Richtig klasse fand ich Blasius, weil er noch tollpatschiger ist als Ophelia, aber trotzdem versucht ihr mit seinen Möglichkeiten zu helfen.

    Durch die Figur des Ambrosius taucht auch ein Rollstuhlfahrer in der Geschichte auf, was ich sehr mochte, da dies in Büchern eher sehr selten passiert.

    Das Konservatorium und die Widersacher dort wie Septima, Mediana und Co haben mich an Probleme aus der Schulzeit erinnert, so dass hier besonders jüngere Leser sich mit den Figuren identifizieren können.

    Auch in diesem Band kommt die Spannung auf keiner Seite zu kurz, denn Ophelia wird teilweise gejagt und immer wieder mit dem Leben bedroht.

    Das Besondere an diesem Buch war zudem das Erscheinen von Berenildes Tochter Viktoria. Deren Kräfte fand ich unglaublich faszinierend und vor allem, dass niemand davon weiß. Hier bin ich sehr auf die Entwicklung von ihr im letzten Band gespannt.

    Fazit: Dieser Nachfolger steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach, weshalb ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen kann. Spitzenklasse!

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  1. Überbordender Schlenker

    Eigentlich ist die Spiegelreisendenreihe absolut fesselnd und entzückend und hat alles, was eine spannende Fantasy-Geschichte braucht: Eine aufrechte Heldin, tapfer aber unbeholfen, den düsteren Liebsten, viel Zauberhaftes, Seltsamkeiten, eine ganz neue Welt mit skurrilem Personal, das einen staunen lässt. Im dritten Teil hält man uns allerdings ein wenig hin.

    Es geht zur Arche Babel, wohin es Thorne verschlagen haben soll. Um ihn zu finden schleicht sich Ophelia ein in … ja, da geht es schon los. Sie tritt ein in das Ausbildungsprogramm für Was? im Wo?, um Anwärterin zur Vorbotin zu werden? Irgendwie geht es um „Superleser“, wobei nicht klar wird, was das wohl ist und wozu.
    Natürlich geht es hier geheimnisvoll zu, Babel ist eine sehr verschrobene Welt mit diktatorischen Strukturen, alles zum Wohle der Menschheit. Es gibt Roboter für alle Gelegenheiten, öffentlichen Nahverkehr per Vogeltram und die Gesetze der Schwerkraft funktionieren auf Babel auch anders als gewohnt.

    Das ist alles fantasievoll, aufregend und innovativ, wenn man die grundlegenden Eckdaten verstanden hätte. Ophelia ist undercover auf Babel und es ist gefährlich, ja, Gott ist hinter ihr her, vielleicht. Eigentlich wird sie allüberall verfolgt und wer sie nun verfolgt ist das große Geheimnis, was leider nicht besonders auffällt, weil ringsherum alles so rätselhaft ist.

    Es gibt eine seltsame Gesellschaftsstruktur, ein Kastensystem, politische Intrigen, die man einfach hinnehmen muss. Ich hätte sie wirklich gerne verstanden, sie sind ganz sicher spannend, wenn auch nicht grundsätzlich relevant für das Große Ganze.

    Teil 3 zögert einfach alles noch ein wenig hinaus und lässt uns mal eine andere Welt sehen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Thorne und Ophelia dreht einen nervtötenden O-Bein-Geschichten-Schlenker.
    Gut, das haben wir jetzt hinter uns. Ich freue mich auf das große Finale und hoffe, ich bekomme wieder den Durchblick.

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  1. geniale Fortsetzung

    Als Fan der ersten beiden Teile habe ich mich schon auf die dritte Fortsetzung gefreut - und ich wurde nicht enttäuscht.

    Thorn ist verschwunden und Ophelia macht sich auf die Suche nach ihm und so tauchen wir wieder ein in diese faszinierende, so ganz andere Welt die man bereits aus den anderen beiden Teilen kennt.
    Es gibt auch ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, wobei ich von einigen gerne mehr gelesen hätte - dafür lernt man aber auch wieder viele neue Charaktere und Figuren kennen, die interessant und toll gelungen sind.

    Das Buch passt sowohl inhaltlich als auch optisch perfekt zu seinen Vorgängern - alles wunderbar in Einklang.

    Der dritte Teil ist die perfekte Grundlage für ein tolles Finale im vierten Teil, auf das ich mich schon sehr freue.

    Als Fan der ersten beiden Teile habe ich mich schon auf die dritte Fortsetzung gefreut - und ich wurde nicht enttäuscht.

    Thorn ist verschwunden und Ophelia macht sich auf die Suche nach ihm und so tauchen wir wieder ein in diese faszinierende, so ganz andere Welt die man bereits aus den anderen beiden Teilen kennt.
    Es gibt auch ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, wobei ich von einigen gerne mehr gelesen hätte - dafür lernt man aber auch wieder viele neue Charaktere und Figuren kennen, die interessant und toll gelungen sind.

    Das Buch passt sowohl inhaltlich als auch optisch perfekt zu seinen Vorgängern - alles wunderbar in Einklang.

    Der dritte Teil ist die perfekte Grundlage für ein tolles Finale im vierten Teil, auf das ich mich schon sehr freue.

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  1. 3
    01. Dez 2019 

    Der schwächste Band bisher

    Fast drei Jahre sind vergangen, seit Ophelia Thorn das letzte Mal gesehen hat. Drei Jahre, seit dem Tag, an dem er ihr endlich seine Liebe gestanden hat. Nun ist Ophelia wieder nach Anima zu ihrer Familie zurückgekehrt und verbringt ihre Zeit nur noch lesend im Bett. In ihrem geliebten Archiv hat sich so viel verändert, dass sie dort nicht mehr arbeiten kann und auch den Kontakt zu ihren Verwandten beschränkt unsere Protagonistin auf ein Minimum.

    Doch dann tauchen eines Tages Archibald, Gwenael und Reineke bei Ophelia auf, ihre alten Freunde aus der Himmelsburg und wollen sie überreden, gemeinsam mit ihnen einen Weg zur Arche Erdenbogen zu suchen. Die jedoch entscheidet sich, stattdessen allein zur Arche Babel zu reisen, wo sie sich Informationen zu Gott, der Entstehung der Archen und vor allem zum Aufenthaltsort von Thorn erhofft. Dort angekommen schleicht Ophelia sich unter dem Decknamen Eulalia in die örtliche Akademie der "Guten Familie" ein, um Vorbotin zu werden und Zugang zu den geheimen Archiven zu erhalten. Von nun an hat sie mit Neidern, strengen Lehrmeistern und vor allem mit ihrer Einsamkeit zu kämpfen.

    "Die Spiegelreisende" hat sich in diesem Jahr definitiv zu meinen liebsten Reihen gesellt, aber ich muss zugeben, dass Band drei leider der bisher schwächste ist. Die Handlung fühlt sich mehr wie ein Füllwerk an, der Hauptstrang wird nicht nennenswert vorangetrieben. Außerdem leidet die Geschichte, meiner Meinung nach, darunter, dass Ophelia alle lieb gewonnenen Charaktere zurücklässt. Archibald, Gwenael, Reineke, Roseline und Berenilde - sie alle sind zu blassen Randfiguren degradiert. Es werden zwar durchaus auch neue Figuren eingeführt, die können aber mit ihren Vorgängern nicht mithalten.

    Ophelia selbst ist gewohnt unsicher und stellt sich ständig die Frage, ob sie für diese oder jene Aufgabe "gut genug" sei. Eine Eigenschaft, die sie nach zwei Bänden Abenteuern langsam ablegen könnte. Auch bleibt ihr ganzes Handeln weitestgehend unverständlich: In der Himmelsburg hat sie andauernd Heimweh nach Zuhause; auf Anima würdigt sie ihre Familie dann aber kaum eines Blickes. Dann sehnt sie sich kapitellang nach Thorn, nur um dann, als sie ihn endlich findet, vollkommen zu verstummen. Noch dazu verwandelt sich unsere Heldin von diesem Punkt an in ein liebes Frauchen, das nur noch gefallen möchte, anstatt dem verschwundenen Ehemann eine schallende Ohrfeige zu verpassen.

    Spannend liest sich "Das Gedächntnis von Babel" allemal, für Band vier wünsche ich mir aber wieder mehr von den Zutaten, die Band eins und zwei so grandios gemacht haben: Abenteuer, gute Freundschaften und ein bißchen Romantik.

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  1. Eine zauberhafte, neue, magische Welt...

    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich wirklich Sorge hatte, dass dieses Buch einfach nur gehypt wird, aber nichts dahinter steckt, doch es hat mich einfach nur umgehauen.

    In der Geschichte geht es um Ophelia, die zu den Animisten gehört. Sie kann durch Spiegel gehen und Gegenstände lesen. Doch dann wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, denn sie soll einen Fremden heiraten. Thorn lebt auf einer Arche, die weit weg ist von Ophelias Zuhause und auf der es auch noch eisig kalt ist. Muss Ophelia wirklich heiraten oder kann sie dem Ganzen entfliehen?

    Bei dem Buch handelt es sich um den vielversprechenden Auftakt einer vierbändigen Reihe. Durch die Geschichte führt uns ein beobachtender Erzähler.

    Zunächst einmal muss ich positiv anmerken, dass mir die Welt rund um die Archen richtig gut gefällt. Wir erfahren zwar nur erste Ansätze zu dieser fantastischen Welt, aber man kann sich alles richtig gut vorstellen und es ist wirklich gänzlich neu und mal was anderes. Ich lese eher selten Fantasy, aber hier kam ich sehr gut zurecht.

    Ophelia als Charakter ist einfach nur der Hammer. Endlich mal eine Heldin, die eigentlich keine ist. Sie hat eine sehr leise Stimme, trägt dicke Brille und versteckt sich stets hinter ihrem ellenlangen Schal, weil sie sehr ungeschickt ist und dennoch setzt sie sich durch und kämpft gegen alle Widerstände an. Ihre Fähigkeiten fand ich ungemein spannend und ich freue mich jetzt schon darauf noch mehr darüber zu erfahren. Wer würde nicht gern durch Spiegel gehen können?

    Ihr Verlobter Thorn ist das absolute Gegenteil von Ophelia und dennoch wuchs er mir rasch ans Herz. An ihm gefiel mir vor allem, dass er trotz seiner rauhen Schale einen weichen Kern hat. Während Ophelia sehr klein ist, ist er ein Riese, der seinesgleichen sucht. Seine Fähigkeiten fand ich allerdings eher beängstigend. Hoffentlich tut er damit seiner Verlobten niemals weh.

    Die Nebenfiguren wie Reineke, Tante Roseline oder Gwenael bestechen durch ihre Hilfsbereitschaft und ihre ebenfalls sehr interessanten Fähigkeiten. Hier wird jeder Leser jemanden finden, mit dem er sich identifizieren kann. Mir hat es dabei besonders die Mechanikerin Gwenael angetan, die sehr taff ist und richtig tolle Fähigkeiten hat, aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

    Ich habe dieses Buch regelrecht inhaliert und kann das Erscheinen der Folgebände kaum erwarten. Eine fantastische Welt, die einen nicht nur in seinen Bann zieht, sondern auch noch hervorragend unterhält.

    Ein Vergleich mit Harry Potter und anderen Geschichten ist hier gar nicht notwendig.

    Fazit: Ein gelungener Auftaktband, den ich sehr gern gelesen habe. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein Must Read im Lesejahr 2019!

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