Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra

Buchseite und Rezensionen zu 'Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra' von Robin Sloan
3.2
3.2 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra"

Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.


Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra ist ein spannendes literarisches Rätsel und ein inspirierendes und philosophisches Buch voller einzigartiger Charaktere und visionärer Ideen.


Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
EAN:9783896674807

Rezensionen zu "Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra"

  1. Der Schlüssel ist ein Buch

    Vorne weg
    Ich habe den Roman im Rahmen der Genreleserunde Fantasy auf whatchareadin gelesen, musste jedoch feststellen, dass es gar keine Fantasy ist, sondern nur als solche daherkommt. Der Protagonist gerät immer wieder in Situationen, in denen man als Fantasie erfahrene Leserin glaubt, gleich geschehe etwas Mystisches oder Magisches. Die Grenzen der Realität werden aber nicht überschritten, was die fantasiereiche Geschichte jedoch in keinster Weise schmälert.

    Inhalt
    Der arbeitslose, junge Designer Clay Jannon beginnt einen Aushilfsjob in der sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra, die wie eine hochkant gestellte Schuhschachtel aufgebaut und rund um die Uhr geöffnet ist. Der vordere Teil der Buchhandlung gleicht einer normalen, in der man jedoch nur Bücher erwerben kann, die dem Besitzer gefallen. Im hinteren Teil erstrecken sich die Regale über drei Stockwerke und die "Ladenhüter" sind nur über Leitern zu erreichen. In Clays Schicht - der Nachtschicht - tauchen in regelmäßigen Abständen wie Professoren aussehende ältere Herrschaften auf und leihen sich ein Buch aus diesem Teil. Leihen, den sie bringen immer wieder eines mit seltsamem Titel zurück und verlangen ein neues, das Clay mithilfe eines alten MacBooks findet. Seine Aufgabe ist es, in Logbüchern ihr Erscheinen - den Zeitpunkt und auch ihre Äußeres- zu notieren. Obwohl es ihm verboten ist, wirft Clay animiert durch einen guten Freund eines Tages einen Blick in eines dieser alten Bücher und findet statt sinnvollen Text nur Buchstabenreihen, die einen Art Code ergeben müssen. Mehr oder weniger aus Langeweile entwirft Clay ein 3D-Modell der Buchhandlung an seinem MacBook, fügt die Daten der Ausleihenden und auf Anregung der jungen Informatikerin Kat eine Zeitlinie hinzu und erkennt, dass die Ausleihenden in den Regalen ein bestimmtes Muster hinterlassen, so dass er voraussagen kann, aus welchem Regal der nächste ein Buch ausleihen wird.
    Damit hat Clay das Rätsel des Gründers einer Geheimgesellschaft - Der ungebrochenen Buchrücken - gelöst, was Mr. Penumbra nicht verborgen bleibt. Ziel dieser Gesellschaft, so viel sei hier verraten, ist es, das Vermächtnis des mittelalterlichen Verlegers Aldus Manutius zu entschlüsseln. Seinen Codex Vitae, der wiederum verschlüsselt ist und dessen Schlüssel er nur seinem besten Freund Griffo Gerritzoon anvertraut hat, der ebenfalls ein reales Vorbild hat. Der Glaube der Gemeinschaft beruht darauf, dass Manutius in seinem Werk den Schlüssel zum ewigen Leben verbirgt. Mithilfe seines Freundes Neel und der bei Google arbeitenden Kat stellt sich der Clay der Herausforderung das Rätsel zu lösen, wobei sein Lieblingsschriftsteller Clark Moffat mit seinen Drachenlied-Chroniken (die scheinen erfunden zu sein) letztendlich eine entscheidende Rolle spielen wird.

    Bewertung (Spolier!)
    Der Roman ist sehr amüsant zu lesen und wartet immer wieder mit teilweise skurrilen Ideen auf. Für Bibliophilie ist der Seitenhieb auf die moderne Informationstechnik und die Tatsache, dass man auch mit unbegrenzter Rechnerkapazität nicht alle Rätsel lösen kann und Google nicht auf alle Fragen eine Antwort parat hat, natürlich Balsam. Dass die Lösung des Rätsel letztlich nur mithilfe eines Buches gelingt, passt ins Bild, dass dieser Roman eine Hommage an das alte Wissen und die Bücher selbst ist - wenn auch mit einem Augenzwinkern. Irgendwo habe ich gelesen, er sei eine Parodie auf einen Fantasyroman, das trifft es ganz gut.
    Etwas enttäuschend ist hingegen die Botschaft - der Schlüssel des ewigen Leben selbst, der durchaus einen wichtigen Wert darstellt, letztlich aber auch "Old Knowledge" ist. Die Rede ist von der Freundschaft als Schlüssel zur Unsterblichkeit, da Gerritzoon als Freund das Wissen um Manutius Lebensgeschichte weitergetragen hat. Da hatte ich am Ende etwas mehr erwartet.

    Trotzdem ein witziger, lesenswerter Roman.

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  1. 3
    21. Mär 2016 

    Die Ladenhüter

    Während der Wirtschaftskrise verliert Clay seinen Arbeitsplatz. Zunächst sucht er eine neue Stelle als Webdesigner, je länger er suchen muss, desto geringer werden seine Ansprüche. Schließlich übernimmt er die Nachtschicht in Mr. Penumbras Buchhandlung, 24 Stunden geöffnet. Ein eigenartiger Buchladen, der im vorderen Teil ein schlecht sortierter Verkaufsplatz zu sein scheint, und im hinteren Bereich eher eine Leihbücherei. Doch wer will diese seltsamen Bücher leihen. Langsam bemerkt Clay allerdings, dass schon Kundschaft da ist. Wie sollen diese paar Leutchen aber für den Umsatz sorgen, den man braucht, um zumindest seinen Lohn zu bezahlen. Clay beginnt sich Gedanken zu manchen.

    Wie den Buchladen so betritt man auch dieses Buch, zunächst meint man in einem abgehalferten vielleicht auch Secondhandladen angekommen zu sein. Und so wie Clay bemerkt man langsam, dass wohl doch mehr dahinterstecken muss. Die Kunden scheinen sehr exzentrisch zu sein, in ihrer eigenen Welt versponnen, fahrig und irgendwie doch von ihrer Aufgabe gebannt. Wiederrum wie Clay wird man neugierig. Obwohl man es eigentlich nicht soll, interessiert man sich mehr und mehr für die Bücher in den hinteren Zimmern. Nach was für einem System sind sie sortiert. Was ist ihr Inhalt, wer sind die Autoren.

    Wenn die eigene Phantasie auch manchmal über das Ziel hinausschießt und man dem Autor zutrauen würde, dass er weitergeht, so ist der gewählte Weg doch sehr stimmig. Mr. Penumbra, der das richtige Maß findet zwischen Altertum und Modern, gewinnt die Sympathie der Leser ebenso wie Clay, sein neugieriger Lehrling. Beide verfolgen ihren Weg durch die Welt der Bücher und bieten sehr gut lesbare Unterhaltung. Diesem Buch über das Geheimnis des Schreibens und Lesens gönnt man gerne die entsprechende Aufmerksamkeit.
    3,5 Sterne

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  1. Eine Hoage an die Welt der Bücher

    Gastrezension von Karl
    Klappentext
    Der SPIEGEL-Bestseller erstmals im Taschenbuch

    Clay Jannon ist eigentlich Webdesigner, doch die Rezession hat ihn seinen Job gekostet. So führt ihn eine Stellenanzeige in die durchgehend geöffnete Buchhandlung von Mr. Penumbra. Clay merkt bald, dass dies keine gewöhnliche Buchhandlung ist und hier irgendetwas nicht stimmt. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Zusammen mit zwei Freunden macht er sich daran, dieses Geheimnis zu lüften.

    Der Autor
    Robin Sloan wurde 1979 in der Nähe von Detroit geboren und hat an der Michigan State University Wirtschaftswissenschaften studiert. Er hat für Twitter und verschiedene andere Onlineplattformen gearbeitet und schreibt gerade an einem neuen Roman. Er lebt in San Francisco.

    Meine Meinung

    Story
    Robin Sloan entführt uns in seinem Buch in eine geheimnisvolle Buchhandlung. Die Kunden kaufen keine Bücher, sondern leihen sie sich aus. Clay Jannon ist grade neu eingestellt worden. Aber nicht nur das Bücherleihen verwundert Clay. Je länger er in der Buchhandlung arbeitet, desto mehr Geheimnisse hütet die Buchhandlung und der Besitzer, der Geheimnisvolle aber freundliche Mr. Penumbra. Clay beschließt das Geheimnis zu lüften. Mit Hilfe zweier Freunde legen sie los .

    Schreibstil
    Das Buch ist leicht zu lesen. Verständlich in einer leicht blumigen Sprache. Die Beschreibung diverser Orte, wie z.B die Googel Zentrale, fand ich sehr interessant die ganze Geschichte wird aus der Sicht des Clay Jannon erzählt.

    Charaktere
    Alle Charaktere sind echt und originell beschrieben. Man kann sich leicht in sie hinein versetzen. Sloan gelingt es ohne viele Worte, die jeweilige Figur zu beschreiben. Da es in der Geschichte kein Gut und Böse gibt, sind alle Personen mehr oder weniger sympathisch.

    Mein Fazit

    Für Menschen mit einem Hang zum Lesen ist das Buch ein Muss. Man merkt dem Autor seine Liebe zu Büchern an. Das Buch macht Spaß zu lesen. Ein Buch, an das man noch einige Zeit zurück denkt. An der ein oder anderen Stelle geht der Autor etwas über das Ziel hinaus. Im Gesamtkontext der Geschichte, kann man aber drüber weg sehen .
    Die mir vorliegende Taschenbuch Ausgabe enthält zwei Geschichten. Neben der hier rezensierten, findet sich am Ende die Vorgeschichte zu dem Buch, eine Kurzgeschichte. Mein Tipp lest sie zuerst (muss man aber nicht). Egal wie man es liest, das Buch ist eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher. Ich vergebe gute fünf von fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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  1. Erwartung leider nicht erfüllt

    Meine Meinung:

    Ich hatte von diesen Hörbuch eine Fantasy Geschichte über Bücher erwartet, leider hat mir die Geschichte gar nicht gefallen. Da die Fantasy Anteile kaum vorhanden waren.
    Am Anfang fand ich die Geschichte auch noch echt spannend und wollte unbedingt wissen, was es mit den geheimnisvollen Büchern auf sich hat.

    Als Clay jedoch versucht, der Sache auf den Grund zu gehen war ich definitiv raus. Da von da an, die Suche um "das Geheimnis" (uhuhu) nur noch virtuell funktionierte. Da wird in Computersprache gesprochen, über sämtliche Schriftarten debattiert und Google wird über den Himmel gelobt.
    Hat eigentlich mal jemand gezählt wie oft das Wort "Google" vorkam?

    Das die Protagonisten, später im Buch, dann tatsächlich noch eine Reise machen, war dann eher ein Überraschungseffekt. Der aber dennoch nicht zur Spannung beitrug.

    Auch die Charaktere waren nicht sonderlich gut ausgearbeitet und man lernte sie nur oberflächlich kennen. Clay wirkte auf mich sehr unsympathisch und unreif. Kat könnte ich nicht mal mit Charakterzügen beschreiben. Ihre Handlungen wirken trocken und mechanisch.

    Spannung findet man in den Buch vergebens, denn für jedes Problem, was auftaucht, findet man sofort eine Lösung. Auch die Dialoge zwischen den Personen sind eher langweilig und uninteressant.

    Was ich aber noch am schlimmsten fand, ist dass, Penumbra selbst so wenig Geschichte in dem Buch bekommen hat. Man erfährt kaum was über Ihn. Da bleiben beim Leser durchaus Fragen offen.
    Warum ist er so selten in seiner Buchhandlung? Was treibt er außerhalb der Buchhandlung?

    Aber keine Angst, einen Zweiten Teil würde ich definitiv nicht lesen. Denn eigentlich, Interessieren mich die Antworten gar nicht. Er arbeitet bestimmt heimlich auch bei Google ;-) .

    Eine Liebesgeschichte musste dann natürlich auch noch dabei sein. Die Krönung daran war, dass das erste Date über den Computer stattfand. Da frag ich mich: "Warum macht man sowas? Naja was auch sonst! Fehlte nur noch der Cybersex.

    Die Auflösung des Geheimnisses und die Entschlüsselung des Codes war einfach nur flach und enttäuschend.

    Der "Schreibstil" war ganz in Ordnung und der Sprecher war super, daher hat das Buch von mir 2 Sterne bekommen.

    Bücher sind halt Geschmacksache. Erwartet hatte ich eine mysteriöse Geschichte, wo es vor allem um Bücher und die Buchhandlung geht. Hätte ich gewusst, dass mich hier ein Google Werbeflyer oder eine Computernerd Geschichte erwartet, wäre die Bewertung sicher anders ausgefallen. Das schöne Cover täuscht da sehr.

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  1. Mir fehlte der Zauber

    Clay Jannon liebt seinen Job als Webdesigner, doch als er arbeitslos wird, kann er nicht besonders wählerisch sein und landet in der Nachtschicht in der Buchhandlung von Mr. Penumbra. Dort gibt es aber kaum Bücher die zum Verkauf stehen, sondern viele alte Folianten im Rückwärtigen Teil der Buchhandlung, die von ziemlich seltsamen Menschen ausgeliehen werden. Doch ein Blick in diese Bücher lässt ihn noch mehr zweifeln, denn dort stehen keine Worte oder Sätze sondern nur Buchstabenketten ohne Sinn und Verstand. Was hat das alles zu bedeuten? Als er per Computer versucht nachzuvollziehen, wer welches Buch wann ausgeliehen hat, macht er eine sehr seltsame Entdeckung...

    Wahrscheinlich waren meine Erwartungen in dieses Buch zu hoch, denn nach dem mehrmaligen Genuss des Buches "Buchland" von Markus Walther, war ich ja doch recht verwöhnt, was Bücher über Bücher betrifft. Mir war klar, dass "Buchland" absolut einzigartig ist, einmal abgesehen vom Nachfolger, der noch irgendwann erscheinen wird, aber was ich hier in diesem Buch geboten bekam hat nicht das geringste mit der Liebe zu Büchern zu tun.

    In dem Buch geht es um ein Geheimnis, um eine Schriftart, sehr viel um Computer, um Google und um skurrile Charaktere. Die Charaktere fand ich ziemlich gut. Besonders Kat, die bei Google arbeitet, Mat der ein Mitbewohner von Clay ist, oder Clays alter Freund Neel aus Kindertagen, die die Liebe zu dem Buch "Drachenland-Chroniken" zueinander gebracht hat. Natürlich auch Mr. Penumbra, der seltsame alte Mann, dem die Buchhandlung gehört. Das war es dann aber auch schon.

    Wenn die "Kunden" der Buchhandlung nicht gerade ein Geheimnis in den Büchern gesucht hätten, hätte das Ganze auch in einem Supermarkt stattfinden können. Die einzigen Bücher die hier eine etwas größere Rollen spielen, ist diese Trilogie von Jugendbüchern, die Clay und Neel so oft verschlungen haben. Ansonsten geht es um das Programmieren von Computern oder was diese alles leisten können. Irgendwo ist es eher eine Lobpreisung auf Google. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

    Es gibt in diesem Roman keinerlei Poesie, keine Philosophie, keine Liebe zum gedruckten Wort. Keine Geschichte, die einem ans Herz geht. Ich bin ziemlich enttäuscht, darum vergebe ich 2 von 5 Punkten für die Charaktere und werde mir jetzt meine Ausgabe von "Buchland" schnappen und mich zum Träumen in mein Lesezimmer verkriechen.

    © Beate Senft

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