Die Shakespeare-Schwestern

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Shakespeare-Schwestern' von Eleanor Brown
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Inhaltsangabe zu "Die Shakespeare-Schwestern"

[Belle ]

Diskussionen zu "Die Shakespeare-Schwestern"

Format:Taschenbuch
Seiten:374
Verlag: Insel Verlag
EAN:9783458358350

Rezensionen zu "Die Shakespeare-Schwestern"

  1. 3
    29. Aug 2015 

    Neun Monate

    Die Schwestern Rosalind, Bianca und Cordelia sind in einem ruhigen Universitätsstädtchen in Ohio aufgewachsen. Ihr Vater ein Literaturprofessor, der wie an ihren Namen unschwer zu erkennen ist, ein Faible für Shakespeare hat, scheint immer die Nase in einem Buch zu haben. Doch in einem Jahr, die Schwestern sind so um die dreißig Jahre, wird bei ihrer Mutter Krebs entdeckt. Rose, deren Freund nach seinem Abschluss ein Stipendium in England angetreten hat, zieht wieder bei den Eltern ein. Bianca kommt aus New York zurück, beladen mit einer Last, von der sie niemandem erzählen möchte. Auch Cordelia kehrt heim, allerdings nicht unbedingt, um der Mutter zu helfen, sondern weil sie selbst ziemlich fertig ist und schwanger.

    Die Schwestern hadern mit ihrem Leben, ihren Eltern und der Bürde ihrer großen Namen, denen sie mehr oder weniger gerecht werden. Jede hat ihre eigenen Probleme, Träume, Wünsche und Unzulänglichkeiten, mit denen sie fertig werden muss. Überschattet werden die kleineren oder größeren Baustellen der jungen Frauen durch die schwere Krankheit der Mutter. Diese muss einen harten Kampf um ihre Gesundheit ausfechten, mit Demut und Mut nimmt sie ihren Weg an. Der Vater gerät dabei ein wenig zu einer verschwommenen Nebenperson, die mit Shakespeare-Zitaten die Stichworte gibt. Doch auch die Geschichten der Schwestern wirken nebeneinander her, jede scheint in ihren eigenen Gedanken versponnen, es scheint wenige Gemeinsamkeiten zu geben. Dennoch macht jede eine Entwicklung zu einem erwachseneren Ich durch.

    Durch die eigenartig persönlich unpersönliche Erzählperspektive hält die Autorin ihre Leser auf Distanz. Man gewinnt den Eindruck, der Erzählung einer der Schwestern zu lauschen, doch wird nie offenbart, welche der Drei es sein könnte. Das mögen verschiedene Leser unterschiedlich empfinden. Es erschwert es jedoch, sich auf die einzelnen Persönlichkeiten einzulassen, man schafft es kaum, sich für sie zu erwärmen. So bleibt zwar eine schöne Idee, die allerdings zu einer recht kühlen und befremdlichen Ausführung gelangt ist, die trotz des Wachsens und Zusammenwachsens der Schwestern, eher kalt lässt.

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