Die Schwestern vom Ku damm

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schwestern vom Ku damm' von Brigitte Riebe
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Schwestern vom Ku damm"

Gebundenes Buch
Wirtschaftswunder, Kaufrausch, Träume in Pastell - drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm.
Der Auftakt der großen 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.

Berlin im Mai 1945: Es ist die Stunde Null, die Stadt liegt ebenso in Trümmern wie die Seelen der Menschen. Auch das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm ist zerstört. Fassungslos stehen die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine vor der Ruine des einst so stolzen Familienunternehmens. Doch Rike, die Älteste, hat einen Traum: Sie will das Kaufhaus wieder aufbauen und mit raffinierten Stoffen und neuesten Modekreationen Farbe in das triste Nachkriegsberlin bringen. Nach der Währungsreform scheint es tatsächlich aufwärts zu gehen, die Menschen hungern nach Konsum und schönen Dingen. Doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus und seine Geschichte wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:432
Verlag: Wunderlich
EAN:9783805203371

Rezensionen zu "Die Schwestern vom Ku damm"

  1. Hoffnungsvoller Neubeginn in schweren Nachkriegsjahren

    Bekannt ist Brigitte Riebe vorwiegend als Autorin historischer Romane, als deren Begründer der englische Schriftsteller Sir Walter Scott mit seinem Roman "Waverley" gilt und die seit den 60er Jahren eines der, vor allem bei Frauen, beliebtesten Genres der postmodernen Literatur darstellen. Scott setzte auch die Kriterien dafür, was als historischer Roman zu gelten hat - die geschichtlichen Ereignisse sollten nämlich mindestens sechzig Jahre zurückliegen.
    Und gerade in den letzten Jahren kann man feststellen, dass die jüngere Vergangenheit, die fast noch Zeitgeschichte ist, das 20. Jahrhundert, sozusagen historisch wird, was sicherlich auch der beschleunigten Zeitwahrnehmung der Moderne geschuldet ist, die ebenso zur Veränderung der Wahrnehmung der vergangenen Zeit, besonders derjenigen, die noch nicht lange zurückliegt, als zeitliche Größe geführt hat.
    Und genau in jenem noch nicht lange vergangenen Jahrhundert, nämlich in den 40er und beginnenden 50er Jahren siedelt Brigitte Riebe ihren Roman "Wunderbare Zeiten" an, der den Auftakt einer Trilogie um die drei "Schwestern vom Ku'damm", Rike, Silvie und Florentine Thalheim bildet, von denen die Älteste, Rike, die Hauptperson in vorliegendem Band ist.

    Der Leser begegnet den Schwestern erstmals in einem Berliner Luftschutzkeller in den letzten Kriegstagen, das Ende des von Wahnsinnigen angezettelten Weltensturms erwartend und gleichzeitig voller Angst und Ungewissheit vor dem, was die Zukunft bringen mag.
    Das familieneigene Kaufhaus der einstmals wohlhabenden Thalheims ist nurmehr eine Ruine, in der Villa machen sich russische Besatzungssoldaten breit, der Verbleib der beiden Männer der Familie, Vater und Bruder, ist ungewiss. Dennoch, das Leben geht weiter, für die Frauen der Thalheims wie für Millionen Deutsche, die den grausamen Krieg überlebt haben, irgendwie und mit viel Glück.
    Und wie all die anderen auch kämpfen sich die Protagonistinnen Rike, Silvie und Miriam, die Freundin jüdischer Abstammung, fast zur Familie gehörend, die im Berliner Untergrund der Deportation in eines der Vernichtungslager entgehen konnte, mit enormem Überlebenswillen, Tatkraft und Erfindungsgeist zurück ins Leben, überstehen den strengen Frostwinter 1946/47 und auch die langen, kräftezehrenden Hungerzeiten.
    Die enorme Hilfsbereitschaft der westlichen Alliierten während der Berliner Blockade vom Juni 1948 bis zum Mai 1949 gibt ihnen gemeinsam mit der Bevölkerung Berlins neuen Auftrieb, denn sie erfahren eine nie gekannte Solidarität untereinander, einen Zusammenhalt, der wie nichts sonst Mut macht und Kraft verleiht.
    Im Jahre 1951 schließlich, das auch das Ende des Romans bildet, ist die Familie gewissermaßen "über dem Berg"! Mit dem vom Großvater geerbten Geld gelingt es der zupackenden und rationalen Rike, Integrationsfigur der Familie, das Modehaus Thalheim wieder aufzubauen - und zudem hat sie, stets ein wenig überschattet von der so schönen wie lebenslustigen jüngeren Schwester Silvie, nun endlich allen Grund, freudig in die Zukunft zu blicken, hat sie doch in den prekären Nachkriegsjahren den Mann fürs Leben gefunden....

    In seinen klugen Anmerkungen zum Wesen des historischen Romans hat der Schriftsteller Peter Prange einmal unter anderem festgestellt, dass ein solcher Roman ein Spiel mit der Wirklichkeit ist, dass er die historische Geschichte nicht reproduziert sondern sie vielmehr benutzt. Die Wissenschaft liefert die Fakten, während der Erzähler sie mit Sinn und Leben erfüllt und sie dadurch glaubwürdig macht, dass er seine Protagonisten nicht nur entsprechend ihrem inneren Wesen fühlen, denken und handeln lässt, sondern auch nach Maßgabe ihrer eigenen Lebenswirklichkeit.
    Besser kann man es, bezogen auf Brigitte Riebes hier zu besprechenden Romans, nicht ausdrücken. Genau das beherrscht sie wahrhaftig meisterhaft! Ihre Charaktere sind immer authentisch, komplex, vielschichtig, ihre Handlungen so, wie Peter Prange es oben in Worte gefasst hat. Sie sind Menschen aus Fleisch und Blut, mit Fehlern und Schwächen, Handlungsweisen, die man kritisch sehen mag, aber auch Stärken, die gerade in schweren Zeiten zum Tragen kommen. Ganz schnell fühlt man sich den so unterschiedlichen Protagonistinnen, die in erster Linie Rike, Silvie und Miriam sind, nahe, ergreift Partei, bangt mit ihnen und um sie, hofft mit ihnen, begleitet sie durch eine Zeit, die die allermeisten Leser nur, wenn überhaupt, vom Hörensagen kennen - und ganz gewiss nicht selber durchmachen wollen! Und da ist sie wieder - die Gnade der späten Geburt, wie manch einer dankbar erkennen mag!
    Doch zeigt die Autorin auch, wie spannend diese Jahre des Aufbaus waren, wie trotz aller Entbehrungen eine unglaubliche Kreativität zum Aufblühen kam, die sicherlich einen der Grundsteine legte für das spätere Wirtschaftswunder. Die Stunde Null - die Thalheim-Frauen haben sie miterlebt, und dies nicht nur als Zeitzeuginnen oder gar als Unbeteiligte, als Zuschauerinnen, sondern vielmehr als tatkräftig Mitwirkende, als Hoffnungsträger sie selbst, denn auf ihre Weise haben auch sie die Moral der überlebenden Berliner, der mutigen Frauen, der Trümmerfrauen vor allem, gestärkt, indem sie dem ureigenen weiblichen Bedürfnis nach Schönheit Rechnung trugen - sie gaben ihnen Mode, Kleider, die sie alsbald schon zu nähen begannen! Und die zeigten sie erstmalig in einer improvisierten Modenschau draußen, vor den Trümmerbergen - eine Szene in dem Roman, die mich überwältigte ob ihrer Symbolkraft. Ende und Anfang - ein trotzdem Leben und der Beginn der neuen, der besseren Zeit!

    Ja, Brigitte Riebe ist von Hause aus Historikerin. Das merkt man ihren Romanen stets an, denn sie ist präzise, sie weiß, wovon sie schreibt, zeichnet sich durch exaktes, umfangreiches und wasserdichtes Faktenwissen aus. Darüberhinaus besitzt sie allerdings eine bestechende Erzählergabe, kann mitreißen, anrühren, eine Atmosphäre schaffen, die so stimmig erscheint, dass man sich mühelos in Zeit und handelnde Personen, bei ihr eine untrennbare Einheit, hineindenken kann.
    Und obwohl ihre Art zu schreiben so leichtgängig wirkt und dabei so wunderbar klar und verständlich ist, sind ihre Bücher doch qualitätsvoll und ganz gewiss nichts, das man nach dem Lesen schnell wieder vergisst oder gar abhaken möchte. Ihre Romane, und der vorliegende reiht sich da nahtlos ein, begleiten in den Alltag und setzen sich noch lange darin fest - und das eben ist es, was ich von einer guten Geschichte erwarte!
    Auf den zweiten Band der Trilogie darf man gespannt sein....

    Teilen
  1. Die Thalheims, eine eindrucksvolle Berliner Familiengeschichte

    "Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine ungewisse dunkle Zukunft." (Richard v. Weizsäcker)
    Berlin 1945:
    Die Stadt liegt nach dem Krieg in Trümmern, viele Männer sind nicht mehr nach Hause gekommen und andere sind noch in Gefangenschaft der Alliierten. Ebenso die Psyche und Seelen der Menschen, die durch den Krieg am Boden sind. Das Kaufhaus, das die Thalheims am Ku´damm hatten, ist ebenfalls restlos zerstört. Die drei Schwestern Ulrike (Rike), Silvie und Florentine sind tief betroffen als sie vor den Trümmern ihrer ehemaligen Existenz stehen. Für Rike ist sofort klar, sie möchte das Kaufhaus wieder aufbauen, komme was da wolle. Mit minimalen Mitteln versucht sie, durch raffinierte Stoffe Kleider herzustellen, die man mit Kleidermarken erstehen kann. Selbst eine einfache Modeschau wird mit Claires, Sylvies und Flori Hilfe organisiert. Doch die Ungewissheit über ihren Vater und Oskar den Bruder nagen an ihnen allen. Anderseits bringt die Zukunft weitere Finanzen, jedoch auch Geheimnisse ans Licht, die besonders Rike belasten.

    Meine Meinung:
    Ein einfaches, aber prägnantes Cover gibt einen kleinen Einblick auf die Nachkriegsmode. Der Schreibstil ist locker, flüssig, lebendig, bildhaft, unterhaltsam und in mehrere Kapitel eingeteilt. Bemerkenswerte Recherchen geben im Prolog einen Einblick in die Kriegszeit und den Zuständen, wie Familie Thalheim dort leben musste. Brigitte Riebe, nimmt mich mit in ein total zerstörtes Berlin, dessen Zukunft vor allem durch die spätere Trennung in Ost und West noch ungewiss ist und was die Menschen zusätzlich frustrierte. Besonders die harte Zeit unter denen alleingelassenen Frauen und Familien nur mit Zusammenhalt überlebten wird hier gut dargestellt. Nahrungsbeschaffung wird zum Problem, warum oft ganze Familien Trümmer auflesen gehen, nur um etwas mehr zum Essen zu bekommen. Doch Rike möchte mehr, sie möchte, dass die Frauen wieder ein wenig glücklicher werden. Deshalb versucht sie einfachste, preiswerte Kleider anzubieten, die aus simplen Stoffen in mühsamer Heimarbeit hergestellt werden. Ihr allergrößter Traum jedoch ist natürlich das ehemalige Kaufhaus wieder aufzubauen, für das sie alles tun würde. Sorgen machen sich alle zudem um Vater und Bruder, dessen beider Schicksal noch immer ungewiss ist. Die Uneinigkeit der Alliierten, die Berlin komplett abriegeln lassen und die Stadt nur noch durch eine Luftbrücke den sogenannten Rosinenbombern erreichbar ist, bringt den Bewohner noch mehr Schwierigkeiten und Probleme. Sehr eindrucksvoll wird gerade dies hier im Buch beschrieben, sodass ich mit den Menschen mitfühlen konnte. Besonders gut gefallen haben mir außerdem die Charaktere, sei es die starke, mutige Rike, die mitunter auch an ihre Grenzen kommt. Silvie die adrett und leichtlebige, ab und zu etwas zu viel mit den Männern schäkerte. Das schüchterne, ruhige Nesthäkchen Flori, das sich immer mehr zum pubertierenden Teenager mausert. Claire die trotz ihres ehemaligen Standes und Luxus als Kaufhausgattin, sich nicht zu schade war zum Arbeiten. Und Friedrich ein Mann, nach dessen Pfeife alle tanzen mussten, der jedoch schnell einsehen sollte, dass der Krieg seine Familie verändert hat und seine Töchter sich nicht mehr alles gefallen ließen. Die Thalheims eine bemerkenswerte deutsche Familiengeschichte wie sie überall in der Nachkriegszeit zu finden war und die mich absolut begeistert hat. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Fortsetzung mit "Tage der Hoffnung" und gebe 5 von 5 Sterne.

    Teilen
  1. Mode zwischen Trümmern

    Berlin liegt in Trümmern, endlich ist der Krieg vorbei – aber unvorstellbare Not und Chaos bestimmen die Tage der Überlebenden. Rike, die älteste Tochter des Kaufhauskönigs Thalheim übernimmt die Führung in der Familie. Der Vater im Gefängnis, die Brüder in Kriegsgefangenschaft oder an der Ostfront vermisst, da braucht es ihre Tatkraft und ihre Energie. Aber alles wird überschattet von der Angst vor der Zukunft. Schreckliche Geschichten über die russischen Besatzer machen die Runde. Die Mutter und die älteren Schwestern verdingen sich als Trümmerfrauen umso ein paar zusätzliche Lebensmittelmarken zu ergattern, aber Rike und ihre überlebende Freundin Mirjam blicken auch in die Zukunft.
    Brigitte Riebe ist Historikern und eine tolle Erzählerin. Wie sie die Wochen und Monate nach Kriegsende beschreibt, hat mich immer wieder innehalten lassen. Erzählungen von Eltern und Großeltern wurden wieder wach! Von Hamsterkäufen und Schwarzmarkt, von der Suche nach Brennmaterial im kalten Winter, von der Luftbrücke und der alliierten Solidarität mit den eingeschlossenen Berlinern habe ich oft gelesen und gehört, aber in diesem Roman wird es plötzlich lebendig. Vielleicht liegt es auch an der Hauptfigur Rike, die hier im ersten Band einer Trilogie das Geschehen beherrscht. Die Folgebände werden den Schwestern gewidmet sein. Rike ist eine Frau, die ihre Wünsche und Sehnsüchte dem praktischen Überleben unterordnen muss und doch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verliert. Für mich eine starke und sympathische Protagonistin. Aber auch die Schicksale der anderen Familienmitglieder kommen nicht zu kurz.
    Der Roman ist fesselnd geschrieben und hat mich völlig in Bann gezogen. Auch wenn es abgedroschen klingt, ich konnte nicht aufhören zu lesen, wollte das Buch bis zum Schluss nicht aus der Hand legen.
    Der Roman umfasst die Jahre 45 – 51 und ganz besonders die Geschehnisse der ersten Nachkriegsjahre haben mir gefallen. Meisterhaft wie die Aufbruchsstimmung zu spüren ist, dahinter immer noch die Angst vor der Zukunft und die Sorge um Angehörige. Eine vielschichtige und sehr berührende Geschichte. Die ausführliche Zeittafel am Ende des Buches habe ich sehr geschätzt und immer wieder aufgeblättert. Ich fand es gekonnt, wie die Autorin ihre fiktive Geschichte mit den historischen Ereignissen verbindet, das hat mich das Geschehen miterleben und mitfühlen lassen.

    Teilen
  1. Eine Kaufhausdynastie im Berlin der Nachkriegszeit

    „Man kann die Zeit leider nicht anhalten, sosehr man sich das vielleicht wünscht. Sie zwingt uns in ihren Schritt, und manchmal dürfen wir tanzen, manchmal aber lässt sie uns stolpern.“ (Zitat Seite 259)

    Inhalt:
    Im Juni 1932 wird das neu und großzügig umgebaute Modehaus Thalheim und Weisgerber am Berliner Ku’damm wieder eröffnet – im Mai 1945 ist das Kaufhaus nur mehr ein Trümmerhaufen. Doch Rike, die älteste der drei Thalheim-Schwestern, gibt nicht auf. Sie weiß, dass sich die Frauen gerade in dieser Zeit der Entbehrungen nach dem Luxus eines neuen Kleides sehnen. Als sie durch Zufall Miriam „Miri“ Sternberg, die Tochter von Ruth Sternberg, vor dem Krieg Chefin der Maßschneiderei, wiedertrifft, hat sie eine Freundin und Verbündete. Denn Miriam hat die Begabung ihrer Mutter für Mode geerbt. Nun sind Ideen und Kreativität gefragt, auch bei der Lösung der Familienprobleme.

    Thema und Genre:
    Der vorliegende Familien- und Generationenroman ist der erste Band einer Trilogie, in deren Mittelpunkt jeweils eine der drei Schwestern Thalberg steht. Ort der Handlung ist hauptsächlich Berlin und es wird die Zeit unmittelbar nach Kriegsende geschildert, die politische Situation, der Überlebenskampf der Frauen und die gesellschaftlichen Auswirkungen, aber auch die allgemeine Hoffnung und Aufbruchsstimmung. Die sich anbahnende Teilung der Stadt Berlin ist ebenfalls ein Thema.

    Charaktere:
    In diesem ersten Band ist Rike die Hauptprotagonistin. Sie ist zielstrebig und ärgert sich, dass ihr Vater sie geschäftlich nicht ernst nimmt, da sie „nur“ eine Tochter ist. Trotz mancher Rückschläge gibt sie nicht auf. Auch Miriam, ihre Freundin, hat nicht nur kreative Ideen und eine Begabung für Mode, sondern arbeitet gemeinsam mit Rike an der Umsetzung. Auch Silvie, die lebenshungrige mittlere Schwester, wird mit langsam ernsthafter und unterstützt die ältere Schwester. Die unterschiedlichen Charaktere des Romans sind stimmig und realistisch geschildert.

    Handlung und Schreibstil:
    Der Zeitrahmen reicht vom Mai 1945 bis zum Sommer 1951, mit einem Prolog, der im Juni 1932 spielt. Rückblenden erfolgen in Erinnerungen und Gesprächen der Protagonisten. In einer angenehm zu lesenden Sprache beschreibt die Autorin das Leben der Menschen im zerstörten, hungernden Deutschland nach dem Krieg. Vor allem die positive Aufbruchsstimmung, die Hoffnung auf bessere Zeiten, schildert sie sehr lebendig. Innerhalb der Familiengeschichte gibt es ein Geheimnis, wo Rike plötzlich unlogisch agiert und einige Wendungen zu konstruiert wirken.

    Fazit:
    Ein Familien- und Generationenroman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund. Am Beispiel der Familiendynastie Thalheim wird das Leben der Menschen in der zerstörten, geteilten Stadt Berlin nach Kriegsende gezeigt, gefolgt von Wiederaufbau und Aufschwung. Ein Frauenroman für entspannte Lesestunden.

    Teilen