Die Schule endet nie

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schule endet nie' von Jessica Swiecik
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Schule endet nie"

Alissa ist ein schüchternes Mädchen, das in ihrer Klasse nie Anschluss gefunden hat. Die Abschlussfahrt wird für sie zur Qual und das Mobbing eskaliert. Alissa, die nicht länger das Opfer sein will, fasst einen mörderischen Plan, der ihren eigenen Untergang bedeuten könnte … Zehn Jahre später bekommen die ehemaligen Schüler der Abschlussklasse und der damalige Klassenlehrer eine Einladung zu einem sonderbaren Klassentreffen, unterschrieben mit Alissa. Kann das wirklich sein? Es scheint, als wollte jemand Alissas Plan fortsetzen und den Teilnehmern des Klassentreffens wird klar, dass sie dieses Mal nicht so leicht davonkommen … Die Schule endet eben nie!

Format:Taschenbuch
Seiten:332
EAN:9781533634245

Rezensionen zu "Die Schule endet nie"

  1. Ein Mahnmal gegen Mobbing

    Darum geht's:

    Alissa ist ein schüchternes Mädchen, das in ihrer Klasse nie Anschluss gefunden hat. Die Abschlussfahrt wird für sie zur Qual und das Mobbing eskaliert. Alissa, die nicht länger das Opfer sein will, fasst einen mörderischen Plan, der ihren eigenen Untergang bedeuten könnte ...

    Zehn Jahre später bekommen die ehemaligen Schüler der Abschlussklasse und der damalige Klassenlehrer eine Einladung zu einem sonderbaren Klassentreffen, unterschrieben mit Alissa. Kann das wirklich sein? Es scheint, als wollte jemand Alissas Plan fortsetzen und den Teilnehmern des Klassentreffens wird klar, dass sie dieses Mal nicht so leicht davonkommen ... Die Schule endet eben nie!

    Meine Meinung:

    Von Jessica Swiecik habe ich bereits einen Thriller gelesen (Schattentour) - von dem war ich so begeistert, dass ich unbedingt weitere Werke von ihr lesen wollte. Meine Wahl fiel also auf den Thriller »Die Schule endet nie«, welcher extremes Mobbing zum Hauptthema hat.
    Darin ist Alissa, eine schüchterne 17-Jährige, die Protagonistin. Ihr Verhängnis in der Geschichte: "einfach so" in eine bereits bestehende Klassengemeinschaft gekommen zu sein. Die Folge: Mobbing, Mobbing und noch mehr Mobbing. Aber das bis aufs Blut! Die Schülerin hat kaum ein paar Minuten Ruhe von ihren Klassenkollegen. Ständig wird sie erniedrigt, beschämt, getriezt und sogar körperlich fertig gemacht.

    ~ Keiner von ihnen machte Anstalten, einzugreifen. Sie waren zu schwach, zu unreif. ~
    (S. 47)

    Alissa erschien mir im ersten Teil des Buches als ein richtig armes Wesen, das sich absolut nicht zu wehren weiß. Niemand, aber auch wirklich gar keiner hat sich dauerhaft auf ihre Seite geschlagen, nicht einmal die Lehrer - die ja bekanntlich eingreifen sollten, wenn es zu so schlimmen Vorfällen wie in diesem Buch geschildert, kommt - haben die Augen aufgemacht und etwas unternommen. Und das ist, in meinen Augen, höchst bedauernswert! Im echten Leben hoffe ich doch nicht, dass es jemals zu solch üblen Situationen kommen könnte; die Vorfälle in vorliegendem Buch wirken auf mich jedenfalls ziemlich übertrieben/überspitzt dargestellt, was nicht heißen soll, dass in der Realität keine derartig unguten Mitschüler existieren können.

    Ein weiteres großes Thema in diesem Buch: Rache. Und zwar eine, die irgendwie einem Horrortrip ähnelt und bei mir an der einen oder anderen Stelle sogar für Gänsehaut gesorgt hat. Hier geht es wirklich nicht mehr nur um kleine Streiche, die man als Retourkutsche erhält, nein, das, was in diesem Buch abgeht, ist weit mehr als das. - Und genau deswegen auch so schockierend für den Leser!

    ~ »Du bist nicht egal, und das, was sie dir antun, sollte bestraft werden.« ~
    (S. 102)

    Aufgebaut ist das Buch in "Damals"- und "Heute"-Kapitel. Es wird also abwechselnd von Alissa als Mobbingopfer und dem Rachegeschehen von heute berichtet. Allerdings fand ich die Damals-Kapitel um einiges packender, denn darin geht es mir persönlich viel mehr zur Sache. Vielleicht konnte ich mir diese Teile auch einfach bildhafter vorstellen.
    Was mir weniger gefallen hat, waren die Protagonisten in den Heute-Kapiteln, die zwar mehr oder weniger dieselben waren wie damals vor zehn Jahren, aber dennoch kaum reifer geworden zu sein schienen. Ganz im Gegenteil: eine Buchfigur wirkte auf mich sogar noch feindseliger und fieser als damals. Das Rachegeschehen in diesem Teil war für mich ziemlich spannend mitzuverfolgen, zusätzlich haben mich die Protagonisten dabei teilweise zur Weißglut gebracht. Ich habe mir andauernd gedacht: Was sind das denn bitte alles für abartige Persönlichkeiten?
    Und in dem Teil findet dann auch die eine oder andere Überraschung statt. Mit einer gewissen Handlung habe ich so überhaupt nicht gerechnet und, um ehrlich zu sein, habe ich die auch nicht ganz nachvollziehen können ...

    ~ Frau Bolte besaß das Talent, wegzusehen und Dinge totzuschweigen. ~
    (S. 6)

    Eine Geschichte wie diese kann ein Beispiel dafür sein, was (im Extremfall) passieren kann, wenn man als Lehrer oder Mitschüler nicht den Mut besitzt, hinzusehen, wenn man hinsehen sollte und aus einem Angst- oder Ist-mir-egal-Gefühl heraus gewisse Dinge einfach totschweigt.
    Jessica Swiecik, die sich in ihrem Nachwort selbst als Halb-Alissa bezeichnet, hat mit diesem Thriller ein Mahnmal gegen Mobbing geschaffen, dessen Inhalt wahnsinnig erschreckend und aufwühlend wirkt und man deswegen wahrscheinlich so schnell nicht wieder aus dem Gedächtnis bekommt.

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