Die Scanner

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Scanner' von Robert M. Sonntag
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Scanner"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: FISCHER KJB
EAN:9783596855377

Rezensionen zu "Die Scanner"

  1. 4
    31. Mai 2014 

    Sonntag und nicht Montag

    Der Mittzwanziger Robert M. Sonntag lebt in der A-Zone, das kann er sich allerdings nur leisten, weil er als Scanner gut verdient. Doch die Zeiten werden schlechter, denn seine Tätigkeit besteht darin, Bücher aufzuspüren und einzuscannen. Was ja auch Sinn macht, denn so steht alles im Ultranet gratis zur Verfügung. Genauso wie fast alles im Ultranet zur Verfügung steht, allerdings nicht gratis. Es gibt immer einen Vertrag, bei dem man aber sparen kann, wenn man eine gewisse Menge Werbung über sich ergehen lässt. Und hey, dabei macht es kaum etwas, wenn man nach den Werbebotschaften abgefragt wird. Wenn man nicht weiß, was beworben wird, bezahlt man halt den Vertrag ohne Werbung (nur 150%, cool, nicht). Ob sein Leben wirklich so cool ist, beginnt Rob zu bezweifeln als er und sein Freund und Kollege Jojo im Metro-Gleiter auf Arne Bergmann treffen, einen ehemaligen Buchhändler, ja, Händler für echte Bücher.

    Zwar merkt man dem Buch an, das es für Kinder und Jugendliche geschrieben ist, dennoch lohnt es sich auch für Erwachsene, es zu lesen. Unverhohlen erinnert es an Klassiker wie Fahrenheit 451 von Ray Bradbury, 1964 von George Orwell oder ähnliche Bücher, die uns schöne neue Welten zeigen, in denen man nicht leben möchte. Doch so langsam kann man sich bei der allgegenwärtigen Präsenz des Internet und der Datensammelwut der Konzerne schon fragen, wie weit wir eigentlich noch davon entfernt sind. Schließlich kann im Netz alles kontrolliert und gesteuert werden. Wie frei ist man da doch beim Lesen eines Buches, das allerdings auch frei zugänglich sein muss. Klasse, wie hier sowohl jüngere als auch ältere Leser auf die lauernden Gefahren hingewiesen werden und ihnen gleichzeitig eines eigenen Wiederstandes aufgezeigt wird, der sich auch im Größeren organisieren lässt.

    Ein tolles Jugendbuch, das sehr gut auf die Gefahren der vernetzten Welt aufmerksam macht und einen vielleicht dazu bringt, die Technik wenigstens mit offenen Augen zu nutzen. Und hoffentlich verführt es auch dazu, den Büchern auf Papier treu zu bleiben und sich unabhängig zu informieren.

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