Die Säulen der Erde

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Säulen der Erde' von Ken Follett
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Säulen der Erde"

England 1123-1173. Es ist eine Zeit blutiger Auseinandersetzungen zwischen Adel, Klerus und einfachem Volk, das unter Ausbeutung und Not leidet.

Philip, ein junger Prior, dessen Eltern von marodierenden Söldnern abgeschlachtet wurden, träumt den Traum vom Frieden: der Errichtung einer Kathedrale gegen die Mächte des Bösen. Er und sein Baumeister Tom Builder, dessen Stiefsohn Jack und die Grafentochter Aliena müssen sich in einem Kampf auf Leben und Tod gegen ihre Widersacher behaupten, ehe Kingsbridge Schauplatz des größten abendländischen Bauwerks, der "Säulen der Erde" wird ...

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:1296
Verlag: Lübbe
EAN:9783404178124

Rezensionen zu "Die Säulen der Erde"

  1. 5
    06. Mär 2023 

    Ein Meisterwerk von epischen Ausmaßen

    In Ken Follets "Die Säulen der Erde", das stolze 1296 Seiten umfasst und damit bei erster Betrachtung geradezu erschlagend wirkt - nicht zuletzt deshalb, weil es mehrere Fortsetzungen gibt, die eine ähnliche Länge besitzen - Erleben wir die Geschichte des englischen Dorfes Kingsbridge im 12. Jahrhundert. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht vierer Protagonisten und eines Antagonisten, im folgenden Abschnitt jeweils mit * gekennzeichnet.

    Zunächst wäre da Tom Builder*, ein Steinmetz, der als Baumeister für William*, den Sohn des Edelmannes Percy Hamleigh, und dessen Verlobte Aliena*, die Tochter des Grafen Bartholomäus von Shiring, ein Landhaus errichten soll und völlig überraschend aus dem Dienst entlassen wird, als Aliena kurzerhand die Verlobung mit William aufkündigt und damit den Hausbau überflüssig macht. Als Tom daraufhin mit seiner Familie durch England ziehen muss, um Arbeit zu suchen, begegnet er im Wald der mysteriösen Ellen und ihrem kaum gesellschaftsfähigen Sohn Jack*. Unterdessen erfährt Philip*, der junge Prior des kleinen Klosters Saint-John-in-the-Forest, von einer Verschwörung gegen den König und macht sich auf, um seinen Vorgesetzten, den Bischof von Kingsbridge, zu unterrichten.

    Die Geschichte umfasst insgesamt eine Zeitspanne von rund 50 Jahren. Dadurch lernen wir alle Charaktere sehr gut kennen. Der Leser kann zu fast jeder Person, die erwähnt wird - auch abseits der benannten Hauptfiguren - eine Beziehung aufbauen und sie lieben oder hassen lernen. Dabei kommen die größeren Zeitsprünge zwischen den recht langen Kapiteln fast immer zur rechten Zeit und ermöglichen uns so, die Figuren auf ihrem Lebensweg zu begleiten und in der Tiefe kennenzulernen, ohne sich dabei in zu kleinteiligen Darstellungen beispielsweise des Alltags zu verlieren. Dennoch erleben wir die mittelalterliche Stimmung an einigen Stellen, als wären wir selbst ein Klosterbruder, Handwerker oder einfach ein armer Mensch in der Grafschaft Shiring. Zwar mag ich mir über die Genauigkeit der historischen Darstellung des 12. Jahrhunderts kein Urteil erlauben, doch erweckt die Geschichte auf alle Fälle zu jedem Zeitpunkt den starken Eindruck von Authentizität.

    Insgesamt gelingt der Erzählfluss für ein Buch dieser Länge erstaunlich gut. Nur äußerst selten zieht sich eine Passage in die Länge, oft lädt die Erzählung dazu ein, in der Atmosphäre von Kingsbridge und den anderen Orten der Handlung zu verlieren. Dennoch verlangt einem das Buch ein gewisses Maß an Ausdauer ab, das mag bei einer Länge von fast 1300 Seiten aber auch kaum verwundern. Wer sich aber von dicken Büchern nicht abschrecken lässt, der wird in "Die Säulen der Erde" ein wahres Meisterwerk im Genre der historischen Romane finden.

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