Die Rebellin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Rebellin' von Thérèse Lambert
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Inhaltsangabe zu "Die Rebellin"

Diskussionen zu "Die Rebellin"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783746637167

Rezensionen zu "Die Rebellin"

  1. Teilweise sehr langatmig

    Der Roman behandelt die Liebesbeziehung zwischen der verheirateten Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé mit dem wesentlich jüngeren Dichter Rainer Maria Rilke, und spielt in den Jahren 1897 - 1901. Lou führt auf der Suche nach der Sinnfrage ein für ihre Zeit sehr unkonventionelles Leben. In Rilke meint sie einen Seelenverwandten gefunden zu haben, bei dem sie nicht nur körperliche, sondern vor allem auch geistige Erfüllung findet.
    Lou und Rainer wollen das Wesen des Daseins ergründen und in ihrer schriftstellerischen Arbeit zum Ausdruck bringen. Doch die freiheitsliebende Lou fühlt sich von ihrem anhänglichen und zu melancholischen Ausbrüchen neigenden Liebhaber zunehmend überfordert.

    Die Geschichte hat mir vor allem am Anfang recht gut gefallen. Gewiss hat die Autorin sorgfältig recherchiert und ist den Spuren der beiden Protagonisten mit viel Begeisterung gefolgt. Dennoch gab es zwischendurch fast unerträgliche Längen, die sich vor allem auf die Russlandreise des Liebespaares beziehen. Land und Leute sind zwar gut beschrieben, füllen aber die Seiten in einer derartigen Monotonie, dass ich die Lektüre fast abgebrochen hätte. Allein der gefällige Stil und die Mühe, die sich die Autorin mit der Arbeit gemacht hat, haben mich bis zum Ende durchhalten lassen.
    Sehr gut hat mir hingegen gefallen, wie Lou in ihrem Alltagsleben dargestellt wird. Mit ihrem Ehemann Carl und der geliebten Hündin Lotte lebt sie ja in recht beengten Verhältnissen. Die Küche ist das Zentrum ihrer Welt, in der sie nicht nur die Mahlzeiten zubereitet, sondern auch ihrer schriftstellerischen Tätigkeit nachgeht. Einmal mehr habe ich mich auch darüber gewundert, wie man um 1900 ohne großen finanziellen Aufwand (aber auch ohne allzu große Ansprüche) dauernd auf Reisen sein konnte. Lou war eben eine Lebenskünstlerin, die ganz in ihrer Berufung und der großen Frage nach dem Sinn des Daseins aufging. Im Nachwort erfährt der Leser auch noch Interessantes über das weitere Schicksal der Hauptdarsteller.
    Trotz aller Pluspunkte war mir der Großteil der Geschichte aber zu langweilig, weshalb ich nur eine eingeschränkte Empfehlung für besonders geduldige Leser abgeben möchte.

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