Die Plantage: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Plantage: Roman' von Catherine Tarley
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Inhaltsangabe zu "Die Plantage: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:880
EAN:9783423219297

Rezensionen zu "Die Plantage: Roman"

  1. Enttäuschend unrealistisch

    South Caroline, 1781
    Antonia Lorimer hat im Unabhängigskeitskrieg alles verloren. Ihr Ehemann wurde erschossen, die Plantage verwüstet. Eines Nachts findet sie im leeren Stallgebäude einen verwundeten feindlichen Soldaten. Antonia kümmert sich aufopferungsvoll um den Schwerverletzten, und erliegt schon bald dem rauen Charme des außergewöhnlichen Mannes.

    Bis zum ersten Drittel liest sich der Roman einigermaßen gut, zumindest darf man noch hoffen. Danach gerät die Geschichte jedoch völlig aus den Fugen. Wohl zur Spannungssteigerung werden zwei komplett irre Typen eingeführt, die den Roman fortan durch brutale Gewaltszenen beherrschen. Immer und immer wieder werden die Tötungsdelikte in allen Einzelheiten geschildert.
    Es gibt überhaupt keine sympathischen Figuren, selbst Antonia benimmt sich wie eine pubertierende 15jährige. Sie hat weder Charme noch Durchsetzungsvermögen, und verfügt nicht über das geringste Talent, eine Plantage zu leiten. Beinahe von Anfang an ist sie mit ihrer Schwangerschaft beschäftigt und steht für andere Aktivitäten nicht zur Verfügung. Antonias Verwalter und Liebhaber William Marshall konnte mich von seiner militärischen Ehrenhaftigkeit ebenfalls nicht überzeugen. In meinen Augen ist er ein eitler, selbstgefälliger Geck, während mir seine beiden Kontrahenten Algernon Reed und Oliver Roscoe keine Erwähnung wert sind. In ihrer Abartigkeit fand ich sie einfach nur irreal und widerlich.
    Auch das dunkelhäutige Romanpersonal bleibt blass und unscheinbar. Dass es als Ausübende eines nicht näher definierten Voodoo-Rituals für alle Übel büßen soll, ist derart klischeehaft, dass man sich auch mit diesem Handlungsstrang nicht näher befassen muss.
    Von charakterlich ausgereiften, in ihrer Handlungsweise überzeugenden Protagonisten mit vielfältigen Stärken und Schwächen fehlt jede Spur, und auch vom berühmten Südstaaten-Flair ist nicht der geringste Hauch zu spüren.
    Stilistisch hat mich das Buch an die Schundromane erinnert, die ich als 12jährige gerne gelesen habe. Auf der Umschlagklappe steht, dass dies der erste Roman der Autorin sei, und in manchen Fällen sollte man es einfach dabei bewenden lassen.

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