Die Odyssee

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Odyssee' von Lara Williams
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Inhaltsangabe zu "Die Odyssee"

Seit fünf Jahren arbeitet Ingrid auf dem riesigen Kreuzfahrtschiff WA. Ihre Tätigkeiten unterliegen dem Rotationsprinzip: mal bietet sie im Souvenirshop unnütze, aber teure Mitbringsel an, mal lackiert sie den Gästen die Fingernägel, dann wieder muss sie den Schiffspool beaufsichtigen. Zwischendurch gibt es mal einen Tag Landgang, an dem Ingrid sich für gewöhnlich maßlos betrinkt. Als sie von Keith, dem Schiffskapitän und selbsternannten Guru eines fragwürdigen Mentorenprogramms auserwählt wird, ändert sich die Gleichförmigkeit ihres Daseins. Keith drängt sie zur Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit: eine kaputte Ehe, ein unerfüllter Kinderwunsch und ein exzessives Konsumverhalten treten an die Oberfläche, und Ingrid muss sich die Frage stellen, wie lange sie ihre Vergangenheit noch umschiffen kann.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
Verlag: Atlantik
EAN:9783455014716

Rezensionen zu "Die Odyssee"

  1. Alkohol, Wabi-Sabi und Finger-Amputationen

    ‚Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff‘ war ein Thema, das mich interessierte! Ich war neugierig auf Beschreibungen eines – für mich – fremden Lebens. Außerdem zählt auch eine liebe Freundin ein paar Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff zu ihren Lebens-Erfahrungen.

    Ich lernte also Ingrid kennen, die seit 5 Jahren auf dem Kreuzfahrtschiff ‚WA‘ arbeitet, und zwar im Rotationsprinzip: im Geschenkeladen, im Nagelstudio und als Rettungsschwimmerin arbeitet sie allein in der Zeit, in der das Buch spielt. Außerdem bekommen wir ihre Alkohol-Exzesse auf ihren Landgängen mit und erfahren von einer Ehe in der Vergangenheit.

    So weit, so gut, Hinweise aus berufenem Munde, dass manches in der Realität anders gehandhabt wird (‚Wer betrunken an Bord kommt, wird entweder suspendiert oder je nach Kapitän gleich von Bord geschmissen.‘ Logisch, bei einem Notfall muss sich ja auf die gesamte Crew verlassen werden können) tat ich noch als künstlerische Freiheit ab.

    Aber dann kam es dicke: Ingrid wird in ein ominöses ‚Förderprogramm zur Selbstoptimierung‘ aufgenommen und in diesem Zuge wird auch eine Finger-Amputation an ihr vorgenommen. Sie ist jedoch nicht die einzige! (Und jedes Mal, wenn ich wieder einem Crewmitglied mit einem amputierten Finger ‚begegnete‘, löste das bei mir einen gewaltigen Lachreiz aus!) Ein Mann (Brian) wird in ihrer Kajüte einquartiert und sie soll sich um ihn kümmern. Die Spiele mit befreundeten Crew-Mitgliedern – Ezra und Mia – ließen mich am Alter der Protagonisten zweifeln.

    Die – teilweise – ekligen Beschreibungen vom Schiff taten noch ihr übriges: hatte ich schon vorher kein Interesse an einer Kreuzfahrt, kam dies durch ‚Odyssee‘ noch viel weniger in Betracht! Die einzige Erkenntnis, die vielleicht aus diesem Buch gewonnen werden kann: ‚Finger weg von (zu viel) Alkohol‘ und die einzige Person, mit der ich etwas anfangen konnte, war Ingrids (Noch?)-Ehemann! Die Suche nach dem Sinn des Lebens stelle ich mir anders vor!

    Nein, dieser Roman war nichts für mich: in einfacher Sprache geschrieben, voller Abstrusitäten, plätscherte er sehr seicht und langatmig vor sich hin. Schade, das Thema hätte einiges an Potential geboten! Meinen Eindruck fasse ich mit einem Satz zusammen, der im Buch steht und der alles komprimiert ausdrückt: ‚Weil alles aus dem Nichts kommt und wieder im Nichts verschwindet.‘ Zwei Sterne kann ich nur vergeben und auch keine Leseempfehlung aussprechen!

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