Die Nibelungen

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Nibelungen' von  Roman Wolf
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Nibelungen"

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
EAN:

Rezensionen zu "Die Nibelungen"

  1. Xte Version eines uralten, aber nie vergehenden Stoffes

    Die Nibelungen. Uralter Stoff. Um was geht´s? Sigfried von Xanten, Fürstensohn, begibt sich auf Abenteuersuche. Er findet eine Drachenhöhle, tötet den Lindwurm, badet in seinem Blut, welches ihn unverwundbar gemacht hätte, wäre da nicht ein Lindenblatt auf die Schulter gefallen. Der Drache Fafnir besaß einen Schatz, den Nibelungenhort. Daraufhin, oder vorher, kommt der Held zu Alberich, dem Schmied, der ist ein Zwerg. Verzeihung, der ist kleinwüchsig. Bei dem lernt er ein Schwert zu schmieden, das nennt er Balmung. Außerdem hat Alberich eine Tarnkappe für Siegfried. Sodann besucht er eine einsame Insel, auf der herrscht Brünhild, eine bärenstarke, kämpferische Walküre. Beide verlieben sich ineinander. Siegfried zieht weiter und unterstützt die Burgunder gegen Sachsen und Dänen, heiratet Kriemhild, die Schwester von König Gunter, Gernot und Giselher, Tochter von Gudrun oder Ute, die einen Liebestrank mischte. Gunter will Brünhilde freien, dazu benötigt er aber Siegfried, der mit der Tarnkappe unterstützt. Das geht zuerst gut und dann nicht. Die Burgunder verfügen über einen Halbbruder oder Vetter namens Hagen von Tronje, der erfährt von Kriemhild die Lindenblattstelle und ermordet den strahlenden Helden. Kriemhild heiratet alsdann Attila oder Etzel. Sie lädt die Burgunder an dessen Hof und in einem riesigen Showdown gehen alle in einer Schlacht darauf. Der Nibelungenhort allerdings liegt im Rhein, den hat der Tronjer vor der Abreise ins Hunnenland versenkt.

    Soweit die Geschichte, die schon x-fach in unterschiedlichen Formen erzählt wurde. Nun hat Roman Wolf das ebenfalls getan und ich hätte wohl nie zum Hörbuch gegriffen, wenn nicht Reinhard Kuhnert gelesen hätte, der, welcher Game of Thrones eingelesen hat, dieses Riesenwerk. Kuhnert hat auch Bücher von Ulf Schiewe und Mac P. Lorne gelesen. Er liest solche Werke, in denen das Blut in Strömen fließt, hervorragend. Das ist keinesfalls ironisch oder ablehnend gemeint, im Gegenteil.

    Es gab mal eine Fassung, in der wurde Siegfried zu Arminius oder umgekehrt. Dann die interessante über 1000seitige Fassung RHEINGOLD von Stephen Grundy, in der nordische und germanische Sagenkreise eng verbunden wurden. Die erste, die ich las hieß DIE NIBELUNGEN und GUDRUN -Sage. Da fand sich, glaube ich, obiges Bild drin. Wolfgang Hohlbein hat eine verfasst, in der Hagen von Tronje ein Schwarzalb war.

    Roman Wolf erzählt die Geschichte mal wieder etwas anders. Der Siegfried stößt auf einen Drachen, erringt auch einen Schatz, die Unverwundbarkeit beruht aber auf einem von Brunhild geschmiedeten superleichten Kettenhemd, das in seinen Eigenschaften an Mithril erinnert, welches Frodo von Bilbo einst in Mittelerde erhielt. Weil das Hemd beschädigt ist, ist Siegfried verwundbar, siehe oben, wobei nicht geklärt ist, ob das Hemd ansonsten den gesamten Körper schützt, was das Drachenblut in früheren Versionen vermochte.

    Nach dem Fortgang der Geschichte heiratet auch bei Wolf die Kriemhild den Attila und bürgt für den Ausgang der Geschichte.

    Ansonsten hat die Zauberei des Anfangs keinen Fortgang, warum also überhaupt erwähnen? Zumal Roman Wolf etwas Interessantes unternimmt, er führt nämlich Flavius Aetius, einen weströmischen Heermeister (390 bis 454) ein, was uns eine zeitliche Einordnung der Handlung ermöglicht. Im Roman kämpft Aetius am Ende mit Hagen von Tronje und findet dabei fast den Tod. In der realen Geschichte besiegt Aetius den Burgunderkönig Gundahar um 435, im Jahr darauf erobert Attila das Burgunderreich.

    Unter den bekannten Figuren tritt Rüdiger von Bechelaren auf, der bei Gunter einst für Attila um Krimhilds Hand warb und den Burgundern Gastfreundschaft zusicherte. In der Sage waren sonst noch Dietrich von Bern und sein Waffenmeister Hildebrand dabei. Pate für die Figur Dietrichs ist allerdings Theoderich der Große, welcher erst später lebte. Vielleicht hat Wolf auf die Figur verzichtet, weil er den realen Flavius Aetius einführte, der in der Schlacht auf den katalaunischen Feldern (451) gegen die Hunnen kämpfte.

    Die Nibelungen sind hier übrigens die Leibgarde unter der Führung Nibels, die Brunhild dem Siegfried mitgibt und mit der er seinen Ruhm im Kampf gegen Sachsen und Dänen erweitert.

    Soviel zur Handlung des Buches von Roman Wolf.

    * * *

    Die Geschichte ist durchaus spannend erzählt und gibt den Kern der Nibelungensage wieder, die, wie bereits erwähnt, eher unzählige Versionen erhielt. Es ist der Debütroman des Autors.

    Persönlich bin ich allerdings der Auffassung, dass sie origineller gewesen wäre, wenn zum Beispiel auf den zauberischen Aspekt der schmiedenden Brunhilde zugunsten realer burgundisch-hunnisch-gallisch-römischer Geschichte verzichtet worden wäre, soweit diese bekannt ist. Das wäre nur ein Vorschlag, wie man mit der Geschichte umgehen könnte, wenn es denn schon eine neue Version werden soll.

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