Die Kannibalin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Kannibalin' von Ryan Green
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Kannibalin"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:160
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Die Kannibalin"

  1. Gewalt ist kein Argument

    "Durch Angst kann sich Gewalt verselbständigen, und folgt dann eigenen Gesetzen und Zwängen." (Gerd Peter Bischoff)
    Dies ist die Lebensgeschichte über Katherine Knight, Australiens erster Frau, die man zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Entlassung verurteilt hat. Welches auch durch einen richterlichen Vermerk so in ihrer Akte hinterlegt wurde, um jegliches Gnadengesuch auszuschließen. Ryan Greens spannende und überaus fesselnde Erzählung nimmt mich mit in ihre extreme Kindheit bis hin zur Verhaftung und dem späteren Prozess. Katherine Knight ist die jüngste von Zwillingen, die am 24. Oktober 1955 das Licht der Welt erblickte. Nachdem Tod ihres Vaters lernt die Mutter Ken Knight kennen und sie leben fortan mit seiner Familie zusammen. Doch der gewalttätige Stiefvater ist Alkoholiker und missbrauchte ihre Mutter. In dieser Zeit wird auch Kathrine bis zum elften Lebensjahr von anderen Familienmitgliedern mehrmals missbraucht. Dies führt dazu, dass sie als Kind ebenfalls gewalttätig gegenüber anderen Kindern ist. Das ändert sich auch nicht, als sie ihren ersten Mann kennenlernt. Liebe, Eifersucht und Gewalt wechseln sich in dieser Ehe ab, wobei immer wieder Kathrine David drangsaliert. Selbst bei ihren weiteren Beziehungen spielt Eifersucht und Gewalt eine große Rolle. Eine psychiatrische Behandlung hilft ebenfalls nur kurzweilig. Doch am schlimmsten wird es, als sie den dreifachen Vater John Price kennenlernt. Liebe, Trennung, Versöhnung bis hin zum brutalen Mord ist am Ende in dieser Beziehung alles dabei. Der Anblick des Tatorts soll einigen Polizisten so zugesetzt haben, dass manche sogar traumatisiert hinterher den Dienst quittieren mussten oder gar Selbstmord begingen.

    Fazit:
    Auf diese wirklich extreme Lebensgeschichte war ich nicht vorbereitet. Dass Gewalt und Missbrauch Menschen verändert, kann ich nachvollziehen, doch bei Katherine Knight ist es schon wirklich heftig. Durch ihre Gewaltbereitschaft und Eifersucht hab ich das Gefühl, sie gerät mehr und mehr in eine Spirale der Wut, in die man sich fast nicht hineinversetzen kann. Doch Ryan Green schildert gerade dies hier sehr plastisch, detailliert und so ist es vor allem zum Ende wirklich sehr brutal. Ich will mir diesen Anblick lieber nicht vorstellen, als sie Johns Leiche fanden. Allerdings stelle ich wieder einmal fest, dass Katherine wie viele andere Täter keine einfache Kindheit hatte. Trotzdem ist nur sie und nicht ihre Schwester so geworden. Denn ich vermute mal, auch sie einiges in ihrer Kindheit erleben. Unfassbar finde ich außerdem, wie lange Katherine mit ihren Lügenmärchen davon kommt. Leid tun mir, im Grunde nur ihre eigenen Kinder, die so eine Mutter ertragen mussten und John Price Kinder, die auf so eine Weise ihren Vater verloren haben. Bis heute verbüßt sie ihre Strafe und sitzt im Silverwater Women’s Correctional Centre ein. Diese verstörend wahre Geschichte ist allerdings aufgrund der detaillierten Angaben und authentischen Darstellung nicht für jeden Leser geeignet. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Leser mit starken Nerven.

    Teilen