Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud' von Gaby Hauptmann
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Inhaltsangabe zu "Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud"

Die Blenden ihres Schlafzimmers sind weit geöffnet. Gabriellas Blick geht über die sanften Hügel der Toskana und den kleinen Ort ihrer Kindheit. Sie braucht eine Auszeit von ihrem Job und ist nach vielen Jahren in das Haus ihrer Familie zurückgekehrt. Sie liegt in den weißen Laken ihres Bettes und beschließt, es den ganzen Sommer nicht mehr zu verlassen. Wer sie sehen will, muss sich zu ihr legen. Und alle kommen, vom Schornsteinfeger bis zum Pfarrer. Sie reden auch über Gabriellas Mutter, die rätselhafte amerikanische Schauspielerin, die eines Tages für immer verschwand. Gabriella hatte nur noch ihren Vater und die geliebte Haushälterin Emilia - doch mit jeder neuen Geschichte ihrer Gäste wird Gabriella klarer, dass die Dinge nicht so liegen, wie sie dachte ...

Diskussionen zu "Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud"

Format:Broschiert
Seiten:352
EAN:9783492060370

Rezensionen zu "Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud"

  1. Bettgespräche

    Gabriella kehrt zur Beerdigung ihres Vaters zurück in das kleine Dorf in der Toscana, in dem sie aufgewachsen ist. Vom geschäftigen New York kommend und durch ihren Beruf völlig ausgebrannt, eröffnet sie den überraschten Dorfbewohnern noch auf dem Friedhof ihre Entscheidung. Sie braucht Ruhe und plant deshalb, ihr Bett für die nächste Zeit nicht mehr zu verlassen. Wenn jemand aus der Gemeinschaft etwas von ihr möchte, so sei er herzlich eingeladen, sie in ihrem Schlafzimmer zu besuchen. Wobei sie auf gar keinen Fall amouröse Absichten hege, sondern Gespräche mit ihr anbiete. Im Dorf ist man über diese Verkündung natürlich erstaunt. Als erstes wird der Schornsteinfeger Flavio ausgesandt, die Lage zu erkunden. Gleich dieses erste im Bett stattfindende Gespräch, gibt lang Angestautes frei. Die intime Atmosphäre scheint jeden zu öffnen. Emilia, die langjährige Haushälterin der Familien-Villa lässt sich ihren Missfallen gegenüber diesem für sie seltsam anmutenden Plan durchaus anmerken. Doch sie spielt mit. Und viele weitere Gespräche folgen, die Gabriella Erkenntnisse bringen über ihr eigenes Leben und ihrer Familie.

    Eine Geschichte, die sich größtenteils im Bett abspielt – erst einmal ungewöhnlich und dann doch stimmig, konsequent, auf jeden Fall jedoch einzigartig. Etwas anderes hätte ich von einer meiner Langzeit-Lieblingsautorinnen, wie Gaby Hauptmann eine ist, auch gar nicht erwartet. Sie schafft es immer wieder eine völlig neuartige Geschichte zu erzählen; etwas Ungewöhnliches, so noch nicht Dagewesenes und wie immer kann sie mich von der ersten bis zur letzten Zeile mitnehmen und begeistern. Auch wenn der Buchtitel auf den ersten Blick eine Bettgeschichte erwarten lässt, so geht es in diesem Buch nicht um Sex sondern um Liebe, tief gehende, lang verschollene Gefühle und die Selbstfindung. Gaby Hauptmann schreibt in herrlicher Sprache und grandiosem Schreibstil, das Tempo, das sie verwendet, lässt sich angenehm lesen.

    Nur zu gerne vergebe ich dem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es weiter an Leser, die sich angenehme Lesestunden gönnen möchten, mit einer wunderbaren Geschichte und überraschendem Ende. Genau das richtige Buch für die anstehende Urlaubssaison. Allein ein Blick auf das Cover genügt, um die Sehnsucht nach Italien und dem Entfliehen aus dem Alltag zu wecken.

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