Die Insel

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Insel' von Armin Greder
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Inhaltsangabe zu "Die Insel"

Ein Appell an die Menschlichkeit! Ein Fremder wird an den Strand einer Insel gespült. Abgemagert, vertrieben, heimatlos. Die Inselbewohner fürchten sich vor ihm, er ist anders als sie. Nur der Fischer kann die anderen davon abhalten, den Fremden hinaus aufs Meer zurückzuschicken. Doch die Bewohner behandeln ihn menschenunwürdig, geben ihm keine Arbeit und er muss sich von Abfall ernähren. Die Angst vor dem Fremden wächst in ihren Köpfen, der Neuankömmling wird zu einer Bedrohung. Er muss wieder weg. Schließlich setzt ihn die aufgebrachte Menge wieder auf sein seeuntaugliches Floß und schiebt ihn zurück ins Meer! Eine bitterböse Parabel von der Unfähigkeit des Menschen, Fremdes zuzulassen und Menschlichkeit zu praktizieren. Zusammen mit den eindringlichen Illustrationen von Armin Greder , die an die expressive Stärke eines Edvard Munch und die satirische Schärfe eines Manfred Deix erinnern, wird dieses Buch zu einer Mahnung. Mit Flüchtlingen, die Schutz suchen anders umzugehen. Denn es sind Menschen, die Angst haben, Menschen, wie wir.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:40
EAN:9783737353786

Rezensionen zu "Die Insel"

  1. 5
    17. Sep 2015 

    Das derzeit wichtigste Buch

    Ich brauche das Buch nur aufschlagen, um zu sehen, wie aktuell diese Geschichte ist.

    Ein dunkles, alles verschlingendes Meer.

    "Am Morgen fanden die Inselbewohner einen Mann am Strand,
    da wo Meeresströmung und Schicksal sein Floß hingeführt hatten.
    Er stand auf, als er sie kommen sah.

    Er war nicht wie sie."

    Bedrohlich sehen die Männer aus, wie sie da vor ihm stehen. Bewaffnet mit Gartengeräten. Sie wollen lieber, dass er gleich wieder verschwindet. Dorthin, wo er hingehöre.

    Nur der Fischer, der das Meer kannte, stand ihm bei. Und so nahmen sie ihn auf.
    Aber nicht etwa in ihrer Mitte. Nein, abseits, in einen alten Ziegenstall sperrten sie ihn ein.

    Dieser Mann steht für all die Menschen, die derzeit bei uns Zuflucht suchen. Die es geschafft haben in unser Land, mit ein paar Habseligkeiten oder nur mit dem, was sie am Körper tragen. Die Furchtbares erleben mussten. Die in ihrer heimat alles verloren haben.
    Und wie wurden sie zuerst empfangen. Mancherorts wollte man sie nicht. Zündete sogar Flüchtlingsunterkünfte an.
    Haben wir Angst vor ihnen? Vor Menschen, die viel mehr Angst haben, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Die in Frieden leben wollen.

    Und was tut die Politik. Die Grenzen werden kontrolliert. Die Europäische Union will Flüchtlingsboote, die auf dem Weg nach Europa sind, zerstören.

    Armin Greder hält uns einen Spiegel vors Gesicht. So darf man mit Menschen nicht umgehen.
    60 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Nur ein winzig kleiner Teil von ihnen kommt zu uns. Und gerade wir müssen dafür sorgen, dass sie hier menschlich aufgenommen werden, hier eventuell auch eine neue Heimat finden.

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