Die Heimkehr (detebe)

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Heimkehr (detebe)' von Bernhard Schlink
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Inhaltsangabe zu "Die Heimkehr (detebe)"

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Format:Taschenbuch
Seiten:384
Verlag: Diogenes
EAN:9783257237221

Rezensionen zu "Die Heimkehr (detebe)"

  1. 3
    27. Mär 2018 

    Odysseus und andere Heimkehrer

    Bernhard Schlink, der mich vor kurzem mit seinem neuen Roman „Olga“ begeistern konnte, lag nun mit seinem 2006 erschienenen Roman „Die Heimkehr“ zur Lektüre in meinen Händen. Einmal mehr spannt Schlink hier einen weiten Erzähl-Bogen, mit dem er verschiedene Phasen der deutschen Geschichte sinngebend zu verbinden versucht.

    Worum geht es?

    Peter Debauer, der Ich-Erzähler des Romans, verbringt als Kind regelmäßig die Ferien bei den Großeltern in der Schweiz. Diese Großeltern verdienen sich ihr Geld mit dem Edieren und Korrigieren von Heftchenromanen. Einer von diesen Romanen wird das Leben des Peter Debauer dann dauerhaft begleiten. Es ist die Geschichte eines Kriegsheimkehrers, der bei Rückkehr zu Heim und Familie einen anderen Mann und dessen Kind an der Seite seiner Frau vorfindet. Alles andere als eine ungewöhnliche Geschichte im Nachkriegsdeutschland, wo Heimkehrgeschichten nicht nur von Josef Martin Bauer oder Wolfgang Borchert verbreitet wurden, sondern wohl ein ganz eigenes Genre darstellten und die Gemüter vieler Menschen mit ganz individueller Betroffenheit bewegten und erregten. Viele verschiedene Ausgänge einer solchen Heimkehrergeschichte sind möglich und denkbar. Welches Ende die Geschichte des Heftchenromans nimmt, allerdings, erfährt Peter nicht, denn das Ende des Heftchens ist verloren gegangen und auch mit intensivster Recherche kann er es nicht mehr auftreiben.
    Aber die Geschichte und die Suche nach deren Ende und Ursprüngen lässt Peter nicht los. Aus der Suche nach dem Ende der Geschichte erwachsen wichtige Bausteine seines Lebens und sie wird immer mehr zur Suche nach dem Autor der Geschichte, der es verstanden hat, seine Spuren gründlich zu verwischen.
    Aus der Suche nach dem Ende der Irrfahrt des Soldaten wird so Peters eigene Odyssee, seine Suche nach Herkunft und Heimkehr.
    Dabei nimmt die Geschichte an verschiedenen Stellen Wendungen, die mir als Leser doch wirklich große Probleme im Hinblick auf deren Glaubwürdigkeit gemacht haben. So meint Peter irgendwann genau die Stadt, genau die Straße und sogar genau das Haus gefunden zu haben, in dem die Heimkehrszene Jahrzehnte zuvor stattgefunden haben soll. Und genau in der vermeintlich identifizierten Wohnung der Heimkehr findet er die Liebe seines Lebens in einer Frau, die der Heimkehrszene damals als kleines Kind beigewohnt hat.
    Und die Suche nach dem Autor führt ihn bis in die verschneiten Wälder und Berge im Osten der USA, wo sein bis dahin tot geglaubter Vater ein faschistoid anmutendes Sozialexperiment mit einer Gruppe von Studenten durchführt.
    FAZIT:
    Da sind mir dann doch zu viele Zufälle und Unglaubwürdigkeiten in der Handlung des Romans, und das verhindert es, das Buch wirklich zum Genuss zu machen. Lange Zeit der Lektüre hat der Spaß an der Erzählkunst von Schlink noch getragen, wenn er die Stationen der Odysseus-Reise in intelligenten Analogien in das Leben des Peter Gebauer montiert. Aber irgendwann hat mir der Autor dann weit über das Ziel hinausgeschossen und mich abgehängt und etwas verärgert ratlos zurückgelassen.
    Mehr als 3 Sterne gebe ich deshalb nicht. Schade!

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