Die Frauen vom Löwenhof

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Frauen vom Löwenhof' von Corina Bomann
5
5 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Frauen vom Löwenhof"

Südschweden, 1931. Mathilda ist 17 und nach dem Tod ihrer Mutter Waise. Völlig überrascht steht sie plötzlich der beeindruckenden Agneta Lejongård gegenüber. Die ihr unbekannte Gutsherrin ist ihr Vormund und nimmt sie mit auf den Löwenhof. Mathilda ahnt nicht, dass Agneta ihre Tante ist. Und noch bevor sie die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt, bricht in Europa ein neuer Krieg aus. Das Leben auf dem Löwenhof verändert sich für immer, und Mathilda muss auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück ganz neue Wege gehen.

Format:Taschenbuch
Seiten:704
EAN:9783548289984

Rezensionen zu "Die Frauen vom Löwenhof"

  1. 5
    19. Sep 2018 

    Gelungene Fortsetzung

    Dieses ist nun bereits der zweite Teil der Löwenhof-Trilogie. Dieses Mal geht es um die Geschichte von Mathilda. Sie gehört eigentlich gar nicht zum Löwenhof. Kontakt zu Agnetha bekommt sie erst, als ihre Mutter verstarb und Agnetha sich als der von der Mutter festgelegte Vormund vorstellte. Da Mathilda noch minderjährig ist, hat sie keine Wahl und muss mit auf den Löwenhof. Hier trifft sie auf Ingmar und Magnus, die beiden Zwillingssöhne von Lennart und Agnetha. Obwohl Agnetha von Anfang an klarstellt, dass Mathilda ein vollwertiges Familienmitglied ist, wird sie besonders von Magnus als die Tochter eines Dienstmädchens behandelt und gemobbt. Er macht ihr das Aushalten auf dem Hof besonders schwer. Und dann ist da noch Paul, den sie bei Volljährigkeit in Stockholm heiraten will. Mathilda hat es in dieser Zeit nicht einfach und sie kann sich auch nicht erklären, warum ihre Mutter die Gräfin Agnetha zu Lejongard als ihren Vormund bestimmt hatte. Es gibt so viele Geheimnisse, die gelüftet werden müssen.

    Corina Bomann hat zwischen dem Ende des ersten und dem Beginn des zweiten Bandes ganze 16 Jahre vergehen lassen. Dadurch kann sie sich ganz auf die Geschichte von Mathilda konzentrieren, ohne die anderen Familienmitglieder aus den Augen zu verlieren. Das hat mir gut gefallen. Auch ihre Art die Geschichten zu erzählen ist einfach genial. Mit viel Spannung gelingt es ihr den Leser so nach und nach auf die einzelnen Geheimnisse zu stoßen und diese erst nach und nach zu lüften. Und obwohl es der zweite Band einer Trilogie ist, kann man diese Geschichte auch getrost einzeln lesen, ohne den Faden zu verlieren.

    Der dritte Teil ist bereits angekündigt und ich kann es kaum erwarten, bis dieser erscheint. Von mir gibt es für die Liebhaber von Familiengeschichten eine unbedingte Leseempfehlung, für alle anderen natürlich auch und verdiente fünf Lesesterne.

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  1. Das Leben ist voller Geheimnisse...

    Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.

    In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?

    Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.

    Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.

    Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.

    Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.

    Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.

    Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.

    Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

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  1. 5
    27. Jun 2018 

    Starker Auftakt der Löwenhof-Saga

    Für Agneta in Schweden 1913 war ihr Lebensweg schon lange vorherbestimmt. Als Tochter des Hauses Löwenhof würde sie gut verheiratet werden und dann auf dem Gut ihres Mannes leben. So wollte sie jedoch auf keinen Fall leben. Agneta bewarb sich an der Kunstakademie in Stockholm um ein selbstbestimmtes und freies Leben als Malerin führen. Auch der passende Mann, Michael ein aufstrebender Rechtsanwalt, scheint gefunden.
    Ein Telegramm von zu Hause machte diese Pläne mit einem Mal komplett zunichte. Ihr Vater ist bei einem Brand ums Leben gekommen und auch ihr Bruder kämpft mit Leben und Tod.

    Plötzlich steht sie vor der großen Entscheidung, soll sie den Hof und das Gestüt übernehmen oder doch ihre Studien in Stockholm fortsetzen? Die Entscheidung für die Familie und das Gut fällt ihr schwer. Noch schlimmer ist, dass Michael mit dieser neuen veränderten Situation nicht umgehen kann. Für Agneta ist es, als unverheiratete Frau nicht einfach sich in der Männerdomäne als Gutsherrin durchzusetzen. Abhilfe könnte ein Gutsverwalter schaffen, der sie in ihrer Arbeit unterstützt. In Max von Bredenstein scheint sie den geeigneten Kandidaten gefunden zu haben. Und nicht nur das, jedes Mal wenn sie sich begegnen hat sie dieses Kribbel und Herzklopfen.

    Gelingt es Agneta trotz ihrer schweren Entscheidung für die Familie glücklich zu werden? Gelingt es einem Mann ihr Herz zu erobern, oder entscheidet sie sich dann doch eher für eine Standesheirat, ganz nach den Wünschen ihrer Mutter? Lest selbst und ihr werdet die Antworten finden.

    Corina Bomann hat ein wunderbares Buch über den Landadel in Schweden geschrieben. Wobei es an sich für mich keinen Unterschied gab, ob das Buch nun in Schweden oder in Ostpreußen spielte. Es gab in der Lebensweise der Familien auf den Gütern so viele Gemeinsamkeiten. Corina Bomann gelingt es den Alltag zur damaligen Zeit anschaulich und spannend darzustellen. Je weiter ich im Buch vorankam und so interessanter und spannender wurde es für mich. Auch ihre Protagonisten, allen voran Agneta sind unglaublich menschlich beschrieben. Dabei ist sie als Hauptperson ein sehr starker Charakter. Es war fesselnd zu lesen, wie sie sich in ihren Handlungen weiterentwickelt hat.

    In der Ankündigung werden bereits zwei weitere Nachfolger Bücher angekündigt. Ich bin gespannt darauf. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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