Die finnische Socke: Salzburg Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Die finnische Socke: Salzburg Krimi' von Marie Anders
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Inhaltsangabe zu "Die finnische Socke: Salzburg Krimi"

In Salzburg kommt es im Rahmen eines Ärztekongresses zu zwei Mordfällen. Erst findet man Dr. Thomas Steinmetz tot im Konferenzraum der Residenz auf. Ein nadelartiger Gegenstand ragt aus seiner Brust und eine handgestrickte Socke ist ihm fein säuberlich angezogen worden. Während das Ermittlerteam um Inspektor Quentin Neuner im Konferenzraum alle Hände voll zu tun hat, um eventuelle Verdächtige aus der Masse der Kongressteilnehmer herauszufiltern, wird ein weiterer Seminarteilnehmer, Dr. Steffen Eisenreich, der Assistent von Dr. Steinmetz, auf der Herrentoilette ermordet. Auch bei ihm ragte ein nadelartiger Gegenstand aus der Brust und auch er trägt eine gestrickte Socke. Beide Opfer werden von Professor Lindner, dem Organisator der Veranstaltung gefunden. Schnell gerät dieser ins Visier der Ermittler. Er verstrickt sich in Widersprüche und Lügen und es scheint, als ziehe sich die Schlinge immer enger um seinen Hals. Wurde den beiden Männern ihre Forschung zum Verhängnis? Doch was hat es mit der Socke auf sich? Handelt es sich um eine Signatur des Mörders? Quentin Neuner und sein Team geraten zunehmend unter Druck.

Diskussionen zu "Die finnische Socke: Salzburg Krimi"

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:250
EAN:

Rezensionen zu "Die finnische Socke: Salzburg Krimi"

  1. Dieser Fall raubt mir noch den Verstand.

    Bei „Die finnische Socke“ von Marie Anders handelt es sich um den zweiten Band der Krimiserie rund um das Ermittlerteam von Inspektor Quentin Neuner. Dieser Salzburg-Krimi ist im Oktober 2018 im österreichischen Verlag Federfrei erschienen und umfasst 326 Seiten.
    Auch wenn es sich hier um den zweiten Teil handelt, ist es Neueinsteiger/innen in die Reihe problemlos möglich, dem Geschehen zu folgen, denn der Fall ist in sich abgeschlossen, und Bezüge auf den ersten Teil gibt es keine.
    Während eines internationalen Salzburger Ärztekongresses wird der Forscher und Mediziner Dr. Thomas Steinmetz ermordet aufgefunden. Das Mysteriöse: An seinem Fuß befindet sich eine selbstgestrickte Socke, seine Milz wurde durchbohrt und in seinem Nacken finden sich seltsame Hämatome. Während Quentin Neuner und sein Team noch ganz am Anfang der Ermittlungen stehen, geschieht schon der nächste Mord, der dem ersten fast aufs Haar gleicht. Für die Salzburger Kommissare beginnt eine Suche, die sie lange im Trüben fischen lässt. Verdächtige gibt es viele. Aber wo liegt das Motiv? Und vor allem: Wie passen sie zusammen?
    Dieser Krimi kommt ganz und gar unblutig daher, in seinem Zentrum stehen eindeutig die Ermittlungsarbeiten. Nichtsdestotrotz ist es spannend, dieselben zu verfolgen, da man als Leser/in, ebenso wie die Ermittler/innen, größtenteils im Dunkeln tappt. Es gibt eine Menge Verdächtige, auch Motive kann man schnell ausmachen, aber alles in Vereinbarung zu kriegen … das steht auf einem anderen Blatt. So hat man beim Lesen eigentlich bis zum Ende das Vergnügen eines hirnzermarternden Rätselratens. Erschwert wird diese Arbeit dadurch, dass sämtliche Verdächtige ihre Geheimnisse mit sich herumtragen, die teils nur spärlich als solche entlarvt werden, weshalb man immer wieder auf neue Anhaltspunkte stößt, nur um diese alsbald wieder ad acta zu legen – genau wie das Ermittlerteam. Des Rätsels Lösung überrascht schließlich sehr und ist auch weitestgehend logisch nachvollziehbar.
    Wie der Titel „Die finnische Socke“ nahelegt, spielen in diesem Roman viele Finn/innen eine Rolle, was wegen der eher ungewöhnlichen Namen anfangs ein bisschen irritieren mag, jedoch fällt es bald leicht(er), die einzelnen Charaktere zuzuordnen. Ansonsten sind die Charaktere durchweg sympathisch gezeichnet – einzige Ausnahme ist Neuners Exschwager, ein Journalist, an dem kein gutes Haar gelassen wird. Wenn man so will, kann man dieses auch als kleinen Seitenhieb gegen den Boulevardjournalismus sehen. Mir jedenfalls ging es beim Lesen so. Besonders ans Herz gewachsen sind mir während des Lesens, neben Quentin selbst, die anderen Teammitglieder, die humor- und liebevoll miteinander umgehen und auch für das eine oder andere Schmunzeln sorgen.
    Anders‘ Sprache ist flüssig und flott zu lesen, ich selber habe ein wenig den österreichischen Einschlag vermisst, jedoch scheint er in Salzburg selbst nicht so verbreitet zu sein wie in anderen Regionen dieses Alpenstaates. Zu einem flotten Voranschreiten beim Lesen tragen zudem die recht kurzen Kapitel bei, die einem das Gefühl geben, schnell voranzukommen. Lediglich die Dialoge erschienen mir stellenweise ein wenig langatmig, da sie zum Teil etwas hölzern und zu ausführlich erscheinen. Allerdings mag es sein, dass dieses eben dem Österreichischen entspricht.
    Gemeinsam mit Ermittlerteam und Autorin unternehmen die Leserinnen und Leser in diesem Roman einen schönen Stadtrundgang durch Salzburg, können die Atmosphäre aufsaugen und, falls sie diese Stadt schon einmal besucht haben, in Erinnerungen schwelgen. Dem Genre „Regionalkrimi“ wird dieses Werk also auch in dieser Hinsicht vollkommen gerecht.
    Alles in allem ist Marie Anders mit diesem Krimi ein unterhaltsames, schönes und zum Mitraten einladendes Werk gelungen, bei dem man von den von mir oben genannten Kritikpunkten beruhigt absehen und sich auf einige kurzweilige Lesestunden freuen kann. Von mir gibt es daher eine bedenkenlose Leseempfehlung.

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