Die Farbe von Milch: Roman

Inhaltsangabe zu "Die Farbe von Milch: Roman"
Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten - einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.
"Ein kleiner großer Roman." Frankfurter Rundschau
"Intensive, grandiose Lektüre." Wienerin
"Ein kompromissloses Werk von seltsamer, sprachlicher Schönheit" Brigitte
"Nell Leyshons neuer Roman ist ein beeindruckendes Buch über Klassenunterschiede und Willkür, das vor allem auch mit seiner Sprache punktet. [...] 'Die Farbe von Milch' hat mich tief beeindruckt, ja ein Stück weit erschüttert" Nicole Abraham, hr 1
"Ein hervorragender, fesselnder Roman." Münchner Merkur
"Nell Leyshons unbeugsame Heldin, die sich den Regeln der Zeit widersetzt, fasziniert von der ersten Zeile an. Ein kämpferisches Buch, ganz leise und poetisch erzählt." Für Sie
"Leyshon gelingt es, ihrer Mary eine Stimme zu geben, die das Spannungsfeld zwischen dem ungebildeten Bauernmädchen und dem großen, schöpferischen Geist, der in ihr wohnt, auf wunderbare Weise wiedergibt. [...] Zu Recht wurde dieser schmale Roman von der englischen Presse als ein ungewöhnliches Meisterwerk gefeiert." BÜCHER magazin
"Nell Leyshon, die in Dorset, im Südwesten Englands, lebt, wurde vielfach für ihre Romane und Theaterstücke ausgezeichnet. Und auch in "Die Farbe von Milch" erweist sie sich als furchtlose Erkunderin der Seelen. Denn was sie...



Großartig
Im Rahmen einer spontanen Leserunde durfte ich mit "Die Farbe von Milch" bereits meinen zweiten Roman von Nell Leyshon lesen. "Der Wald" konnte mich seinerzeit nicht so recht überzeugen, was ich von "Die Farbe von Milch" überhaupt nicht behaupten kann. Im Gegenteil: ich bin restlos begeistert!
Wir lernen hier Mary kennen, die im Jahr des Herrn 1831 ihre Geschichte aufschreibt. Mary wächst auf einem englischen Bauernhof auf, ist gehbehindert und hat bei ihrer Familie einen schweren Stand.
Als sie von ihrem Vater an den örtlichen Pfarrer "ausgeliehen" wird, um sich um dessen kranke Frau zu kümmern, nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Worin dieses Schicksal besteht und wie Mary mit dieser Situation umgeht, sollte jede*r selbst herausfinden.
Nell Leyshon hat sich in "Die Farbe von Milch" eines ungewöhnlichen Schreibstils angenommen: komplett aus der Sicht der 15-jährigen Mary, die gerade erst Lesen und Schreiben gelernt hat - ohne viel Satzzeichen, mit vielen Wiederholungen, einer zum Teil hölzernen Sprache. Eben genau so, wie jemand sich ausdrückt, der von Sprache und Schrift wenig bis keine Ahnung hat, sich aber trotzdem mitteilen will. Ich hoffe, ihr (werte Leserschaft) wisst was ich meine :-).
Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass es über die Distanz von gut 200 Seiten funktioniert, aber das Konzept ist aufgegangen: die Geschichte ist berührend, stimmt nachdenklich, macht wütend - die komplette Gefühlspalette. Außerdem ist Mary nicht auf den Kopf gefallen und sagt frei heraus, was sie denkt. Das sorgt trotz des über dem ganzen Roman schwebenden Schwermuts für ein paar Lacher.
Ich jedenfalls bin froh, dieses Kleinod mit anderen lieben und begeisterten Leserinnen gelesen zu haben und vergebe sehr gerne 5*.
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