Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke

Buchseite und Rezensionen zu 'Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke' von Karen Joy Fowler
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
Verlag: Manhattan
EAN:9783442547371

Rezensionen zu "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke"

  1. 3
    18. Jul 2015 

    Sehnsuchtsschwestern

    Nichts ist mehr so wie es war. Rosemary wird zu den Großeltern geschickt und als sie wieder nach hause kommt ist ihre Schwester Fern nicht mehr da. Dieses Ereignis bestimmt Rosemarys Leben, denn Fern war wie ihre zweite Hälfte. Bei Fern durfte Rosemary einfach sie selbst sein. Nun im Kindergarten soll sie sich wie die anderen Kinder benehmen und so geht es weiter. Rosemary muss sich wie die anderen benehmen und kann es doch nicht. Wieder und wieder kommt das Affenmädchen durch. Selbst im Studium noch fällt es Rosemary schwer, Freunde zu finden.

    Dieser Roman wirkt wie der Bericht eines fehlgeschlagenen Experiments. Eine zerbrochene Familie bleibt zurück, die etwas Besonderes sein wollte. Der Vater, ein Wissenschaftler, geht der Frage nach, in wie weit man Affen- und Menschenkinder gemeinsam aufziehen kann, wie sie sich gegenseitig beeinflussen oder fördern. Dass dabei sowohl die Affen- als auch die Menschenseelen beschädigt werden könnten, scheint er nicht bedacht zu haben. Und dass Affen nicht immer die niedlichen Äffchen bleiben auch nicht. Auch als das Experiment beendet werden muss, scheint es keine Reflexion darüber zu geben. Die Familie fängt sich nicht auf, sie lässt sich nicht auffangen, sie stürzt ab. Eine Leerstelle bleibt und diese scheint größer zu werden, da auch Rosemarys Bruder verschwindet.

    Das Buch scheint ein Plädoyer dafür zu sein, dass man manche Experimente lieber nicht machen sollte, bei denen alle Beteiligten Schaden nehmen und es keine weiche Landung gibt. Doch wie typisch für die menschliche Natur, Neugier und Wissensdurst werden über Empathie und Verzicht gestellt. Die Folgen sind eben zu ertragen. Rosemary schildert wie es ihr ergangen ist, wie sie sich erinnert, wie sie sich fühlt. Eigentlich genial die Idee, das Affenmädchen sprechen zu lassen. Doch leider hat Rosemary beim Leser das gleiche Problem wie in ihrem geschilderten Leben, das Affenmädchen kommt ihr in die Quere. Deshalb wird der Leser nicht mitgenommen, sondern ist eher etwas mitgenommen von dieser traurigen Geschichte, die aber eher Distanz auslöst als Sympathie. Man bedauert Rosemary und ihre Familie, denkt sich, solche Experimente sollten zum Wohle aller Beteiligten lieber unterlassen werden, und möchte doch schnell zu einer anderen Beschäftigung übergehen.

    3,5 Sterne

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  1. Mit 2, 5 Sternen eher langeweilig.

    2,5 Sterne
    Klappentext
    Willkommen bei den Cookes, einer scheinbar völlig normalen Familie: Vater, Mutter, die pausenlos plappernde kleine Rosemary, ihr großer ­Bruder Lowell und ihre ungestüme Schwester Fern. In Kindertagen ist Fern Rosemarys engste Gefährtin, ihr Zerrspiegel, ihre zweite Hälfte. Doch als die beiden etwa sechs Jahre alt sind, verschwindet Fern plötzlich. Ein Ereignis, das alles verändert. Heute, als junge Frau, ist Rosemary still geworden und einsam, ihre Familie ist zerbrochen. Langsam enthüllt Rosemary nun das Rätsel um Fern, entfernt alle Masken und erzählt Ferns Geschichte. Denn erzählen war das Einzige, was diese nie konnte. Wie auch. Schließlich war sie eine kleine Schimpansin …

    Über die Autorin
    Karen Joy Fowler ist in Bloomington, Indiana, geboren und aufgewachsen. Seit sie mit dreißig Jahren beschloss, Schriftstellerin zu werden, hat sie zahlreiche Kurzgeschichten und Romane verfasst, darunter den Bestseller 'Der Jane Austen Club', verfilmt mit Emily Blunt und Hugh Dancy. Ihr jüngstes Werk, "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke", wurde 2014 mit dem renommierten „PEN/Faulkner Award“ sowie dem "California Book Award" ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Man Booker Prize. Karen Joy Fowler lebt mit ihrem Mann in Santa Cruz, Kalifornien. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder.

    Meine Meinung

    Story
    Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, hat mir das Cover sofort begeistert. Es ist etwas Besonderes und hebt sich von anderen Büchern sehr gut ab. Auch der Klappentext und die schon vorhandenen Rezensionen versprachen ein tolles Leseerlebnis. Doch ich hatte große Probleme in die Handlung hineinzufinden. Als Leser wird einem die Geschichte aus der Sicht von Rosmary, der Tochter der Familie Cook erzählt, die sehr unter dem plötzlichen verschwinden ihrer Schwester Fern leidet. Das Familienleben ist ziemlich kompliziert und chaotisch. Rosemary Vater ist Wissenschaftler und dem Alkohol nicht abgeneigt. Ihre Mutter ist depressiv und meistens nicht für sie da. Nur ihr größere Bruder Lowell gibt ihr noch ein wenig halt. Doch nach Ferns verschwinden, ändert sich auch sein Verhalten und er verlässt sein Zuhause. Das Buch bringt zwar gut die Gefühle von Rosmary und das innige Verhältnis das sie zu ihrer Schwester Fern hat, zu Geltung, aber ich finde es viel zu langatmig und teilweise schweift die Autorin ziemlich aus. Zudem gibt es einen Punkt, den ich euch nicht verraten werde, der die Geschichte auf einmal ganz anders darstellt und nichts ist so, wie man eigentlich dachte. Das mit dieser Überraschung, hat mir aber wirklich gut gefallen. Aber wenn ihr euch das Cover ganz genau mal anschaut, werdet ihr vielleicht schon etwas ahnen.

    Schreibstil
    Das Buch ist zwar in einem einfachen Schreibstil geschrieben, dennoch hat mich irgendetwas gestört und ich konnte es nicht so flüssig lesen, wie ich es sonst gewohnt bin. Man muss schon genau hinschauen und sich konzentrieren, sonst verliert man schnell den Anschluss. Die Autorin hat aber gut geschafft, den Leser für kurze Zeit hinters Licht zu führen und mit einer unerwarteten Wendung zu punkten.

    Charaktere
    Außer Roesmary blieben mir alle anderen Charaktere eher unscheinbar und fremd. Ich konnte mich leider nicht in sie hinein versetzen. Rosemary mochte ich aber sehr. Das quirlige Mädchen, dessen Mundwerk nie
    stillzustehen scheint und mit dem sie manchen Leuten mächtig auf die Nerven geht. Gerade ihre offene Art und das sie sagt was sie denkt, haben sie realistisch wirken lassen.

    Mein Fazit

    Eine nicht ganz normale Familiengeschichte, mit einer großen Überraschung. Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich fesseln. Ich hatte von Anfang an Probleme in die Story hineinzukommen. Dennoch fand ich den Inhalt des Buches und was die Autorin damit sagen möchte, sehr interessant. Aber am besten ihr macht euch selber ein Bild. Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen, weil mich das Buch nicht wirklich begeistern konnte.

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