Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman' von Martha Lea
1.5
1.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman"

Cornwall, 1859. Gwen Carrick ist eine ungewöhnliche Frau. Statt sich für häusliche Dinge zu begeistern, liebt sie die Naturwissenschaften. Da ihr der Zugang zur Universität verwehrt ist, zeichnet und malt sie die Insekten ihrer Heimat. Bei einem ihrer Ausflüge lernt sie den Arzt Edward Scales kennen und verliebt sich sofort in ihn. Denn Edward verspricht ihr Freiheit, Selbstbestimmung und Anerkennung als Wissenschaftlerin. Und so lässt sie sich auf eine gewagte Reise zur Erforschung der Insekten im Amazonas-Becken ein, nicht ahnend, dass Edward ein Geheimnis verbirgt, das alles zerstören könnte.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:416
Verlag: Droemer HC
EAN:9783426199848

Rezensionen zu "Die Entdeckungen der Gwen Carrick: Roman"

  1. Leider nur 1,5 Sterne

    1,5 Sterne
    Klappentext
    Cornwall, 1859. Gwen Carrick ist eine ungewöhnliche Frau. Statt sich für häusliche Dinge zu begeistern, liebt sie die Naturwissenschaften. Da ihr der Zugang zur Universität verwehrt ist, zeichnet und malt sie die Insekten ihrer Heimat. Bei einem ihrer Ausflüge lernt sie den Arzt Edward Scales kennen und verliebt sich sofort in ihn. Denn Edward verspricht ihr Freiheit, Selbstbestimmung und Anerkennung als Wissenschaftlerin. Und so lässt sie sich auf eine gewagte Reise zur Erforschung der Insekten im Amazonas-Becken ein, nicht ahnend, dass Edward ein Geheimnis verbirgt, das alles zerstören könnte.

    Über die Autorin
    Martha Lea, Jahrgang 1970, wurde in Leicester geboren und studierte bildende Kunst an der Falmouth School of Art and Design. Sie lebt zusammen mit ihrem Partner und zwei Kindern in den Fens in Ostengland. "Die Entdeckungen der Gwen Carrick" ist ihr erster Roman.

    Meine Meinung

    Story
    Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und ich freute mich richtig auf das Buch. Man erwartet die Geschichte einer selbstbewusste jungen Frau im 19. Jahrhundert, die sich in einer Männerwelt durchzusetzen versucht. Man bekommt eine total verworrene und komplizierte Aneinanderreihung von Geschehnissen, die mich nicht wirklich begeistern konnte und alle irgendwie nicht zu einem Gesamtbild zusammen gefunden hat.
    Das Buch spricht viele Themen an, wie zb. Entomologie, Geisterbeschwörung [Seancen] und natürlich die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Edward. Doch alles war so durcheinander und verworren, das ich in der Geschichte keinen Fuss fassen konnte. Teilweise hatte ich überhaupt keine Lust weiter zu lesen und musste mich regelrecht dazu überwinden.

    Schreibstil
    Der Schreibstil ist sehr verworren und altbacken, so das sich das Buch sehr schwer lesen lies. Ich konnte mir kein Bild von Umgebung und Landschaft machen, weil alles so komisch und ungewohnt war.

    Charaktere
    Die Protagonisten waren sehr blass und konnten mich überhaupt nicht erreichen und berühren. Sie waren teilweise schon richtig unsympathisch. Ihre Handlungen und Reaktionen waren teilweise unlogisch und nicht nachvollziehbar. Ich konnte mich zu keiner Zeit in einen der Charaktere hinein versetzen, so wie ich es mir bei einem guten Buch gelingt

    Meine Fazit

    Ein Buch mit einem vielversprechenden Klappentext. Doch das Potenzial war lange nicht ausgeschöpft. Ich mochte die gesamte düstere Atmosphäre überhaupt nicht.
    Leider bekommt das Buch von mir nur 1,5 von 5 Sternen, weil Potenzial vorhanden war.

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  1. Wird seinem Potential nicht gerecht

    Die Grundidee des Buches ist eine durchaus interessante: Im Zentrum der Geschichte steht die junge Gwen Carrick, die Ende des 19. Jahrhunderts in England lebt. Sie gehört der Oberschicht an, ist hübsch, intelligent und gebildet... Aber sie fühlt sich betrogen und eingeengt von den Erwartungen, die die Gesellschaft an sie stellt. Ihr künstlerisches Talent mag ja noch als schicklich und einer Frau geziemend gelten, aber ihr unersättlicher Durst nach Wissen und ihr Verlangen, als Forscherin zu arbeiten, werden nicht ernst genommen und im besten Fall nachsichtig belächelt. Und so ergreift sie die Chance, als Geliebte eines Forschers nach Brasilien auszuwandern - in dem Glauben, er werde ihr helfen, ihre eigenen Träume zu erfüllen.

    Der Roman spricht eine Unmenge von Themen an: Feminismus, Darwinismus, Séancen und Geisterglaube, die Ausgrenzung von Menschen mit körperlichen Besonderheiten, sexuelle Doppelmoral und Ehebruch, wissenschaftliche Forschung als Selbstzweck oder als Mittel zu Ruhm und Ehre...

    Jedes Fragment der Geschichte alleine wäre schon eine großartige Grundlage für ein atmosphärisches, spannendes Buch, aber zusammen ergeben sie in meinen Augen einfach kein schlüssiges Gesamtbild. Die Mischung ist originell, aber für mich dann doch hauptsächlich frustrierend und ermüdend. Vieles wird angedeutet, halb erklärt und dann fallen gelassen. Einerseits finde ich es ja gut, wenn eine Autorin dem Leser nicht alles bis ins kleinste Detail vorkaut, als sei er ein begriffsstutziges Kind, aber sie ließ mich mehr als einmal völlig ratlos oder zumindest mit unbestätigten Theorien zurück.

    Das Buch hat eine Vielzahl von vielversprechenden, an sich interessanten Charakteren, aber ich hatte nie das Gefühl, ihnen wirklich nahe zu kommen, geschweige denn tiefere Sympathien für sie zu entwickeln. Jeder wirkte auch mich auf seine eigene Art ich-bezogen und selbstsüchtig.

    Vielleicht lag es am Schreibstil, der zwar detailliert und voller schöner Formulierungen ist, aber auf mich seltsam steril wirkte, als würden die Emotionen nur als schwacher Nachhall bei mir ankommen. Jedenfalls konnte ich den Charakteren mit jedem Kapitel weniger abgewinnen, und besonders die diversen Liebeleien konnten mich nicht positiv bewegen, sondern in mir allenfalls ein vages, deprimierendes Gefühl von Widerwillen hervor rufen.

    Die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Edward wirkte auf mich von Anfang an ungesund und obsessiv. Es dauert nicht lange, bis Gwen ihn nur noch mit Abscheu und Verachtung betrachtet, während er ein verklärtes Idealbild von ihr vergöttert, dem sie überhaupt nicht entspricht. Das ist sicher auch so beabsichtigt, aber mir fiel es schwer, da noch Vergnügen beim Lesen zu empfinden, denn die Beziehung wird von Kapitel zu Kapitel toxischer.

    Ich fand das Buch eher zähflüssig zu lesen, und auch die eigentlich spannende Rahmenhandlung, in der ein Mord vor Gericht verhandelt wird, konnte mich nicht wirklich packen und wurde für mich auch nicht zufriedenstellend aufgelöst.

    Vielleicht trifft das Buch einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass hier enormes Potential nicht voll zur Geltung kam.

    Fazit:
    Die interessante Geschichte einer verkannten jungen Forscherin Ende des 19. Jahrhunderts - oder doch eher ein Reigen selbstsüchtiger, skurriler Charaktere, die sich in verwirrenden Handlungsfetzen im allerkleinsten Kreise drehen? So gerne ich das Buch wegen der vielen interessanten Ansätze auch lieben wollte, so unerbittlich fühlte ich mich am Ende doch enttäuscht.

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