Die einzige Frau im Raum

Buchseite und Rezensionen zu 'Die einzige Frau im Raum' von Marie Benedict
4.5
4.5 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die einzige Frau im Raum"

Die Schönheit von Hedy Lamarr, die mit bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler hieß und jüdischer Abstammung war, führte sie zu einer kometenhaften Schauspielkarriere in Wien und zur Heirat mit einem österreichischen Waffenhändler. Durch ihn hatte sie Zugriff auf die Pläne des Dritten Reichs, ein Wissen, das sie später nutzte, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Im Jahr 1937 verließ sie ihren gewalttätigen Ehemann und floh über Paris und London nach Hollywood. Dort wurde sie zu Hedy Lamarr, dem weltberühmten Filmstar. Was keiner wusste: Sie war Erfinderin. Und sie hatte eine Idee, die dem Land helfen könnte, die Nazis zu bekämpfen und die moderne Kommunikation zu revolutionieren … wenn ihr nur jemand zugehört hätte.

Format:Broschiert
Seiten:304
EAN:9783462004922

Rezensionen zu "Die einzige Frau im Raum"

  1. 4
    18. Mai 2023 

    Hinter der Maske

    Mit achtzehn hat Hedwig ihre erste Rolle am Theater, sie spielt die Sissi. Was könnte sie sich mehr erträumen. Ihr Vater ist ein Mann mit Weitblick. Anfang der 1930er schon erkannt, dass es für Menschen mit jüdischer Abstammung in Wien schwierig werden könnte, einfach nur am Leben zu bleiben. Er hofft, die Heirat seiner Tochter mit einem älteren Waffenfabrikanten, würde wie eine Schutzmauer wirken. Leider erweist sich ihr Ehemann als gewalttätiger Despot und nach einigen Jahren des Erleidens dieser Ehe gelingt es Hedy zu fliehen. Mit Hilfe von Louis B. Mayer gelangt Hedy nach Hollywood, wo sie ihre Schauspielkarriere unter ihrem Künstlernahmen Hedy Lamarr wieder aufnimmt.

    Welch eine ungewöhnliche Frau. Ihr Start ins Leben wohlbehütet in einer Bankiersfamilie. Doch die Ehe, die sie so jung eingeht, wird nicht glücklich. Vor der Hochzeit verstand ihr Mann es, sie mit Geschenken zu locken. Indem er sie gleichberechtigt behandelte, nahm er Hedy für sich ein. Doch nach der Hochzeit entpuppt er sich als eifersüchtiger Despot, der seine Frau in allen Belangen einschränkt und sie mehr als Schmuckstück ansieht, denn als Mensch. Inzwischen wird auch die politische Lage in Österreich immer gefährlicher. Hedy sieht keine andere Möglichkeit als zu fliehen.

    Beim Lesen der Beschreibung zu diesem Buch ist man sofort Feuer und Flamme. Der Name Hedy Lamarr hat etwas Mystisches. Schnell merkt man, wie wenig man über die Schauspielerin weiß. Weder ihre österreichisch-jüdische Herkunft war bekannt, noch ihr genialer Erfindergeist. Wohl hat sie auch darunter gelitten, dass sie in Amerika ein relativ angenehmes Leben führte, in Europa jedoch ein perfider Machhaber den ganzen Kontinent mit Leid und Tod überzog. Die spannende Jugend der Künstlerin und Erfinderin hat die Autorin in ruhigen Worten erzählt, wobei ein kurzes Nachwort noch mit beeindruckenden Erläuterungen aufwartet. Diese Lebensbeschreibung bringt einem den Menschen Hedy Lamarr näher, die wie so viele ihrer Generation als starke Frau nicht wirklich wahrgenommen wurde. Ein literarisches Denkmal, von dem man wünscht, dass es ihr gefallen hätte.

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  1. Starke Persönlichkeit!

    Sprachlos. Nach dem ich das Ende des Buches erreicht habe war ich einfach sprachlos.

    Aber fangen wir von vorne an;)
    Das Cover sieht schon mal sehr düster und ernst aus. Es wird demnach offensichtlich, dass es sich hier um keine lockere Liebesgeschichte handelt, sondern, dass dieses Buch sehr ernste Themen anspricht.

    Und dann habe ich angefangen zu lesen. Hedy war mir gleich zu Beginn eine sehr authentische und sehr sympathische Protagonistin. Ihre Gedanken, ihre Handlungen und allgemein ihr ganzes Wesen ist so lebhaft, so interessant, dass ich sehr mit ihr gelitten habe. Doch auch alle anderen Charaktere werden hier so toll beschrieben, dass ich auch diese sehr gut visualisieren konnte!
    Die Handlung hat sich sehr überraschend entwickelt, ich hätte es nicht vorher sagen können. Und die Tatsache, dass all das auf einer wahren Geschichte beruht, will mir immer noch nicht in den Kopf.
    Das Buch hat nämlich Spannung, Leid, eher weniger Happy Ends und ist einfach sehr realistisch (immerhin basiert es auf einer wahren Geschichte!).

    Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen! Besonders Frauen, denn hier sieht man WIE stark wir Frauen doch sein können!

    5/5 Sternen

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  1. Eine ganz besondere Frau

    Seit ich durch mein Diplomprojekt über in Vergessenheit geratene Österreicher:innen auf Hedy Lamarr gestoßen bin, bin ich von dieser Frau begeistert (weshalb ich sie auch in meinen Geschichtsunterricht eingebunden habe). Marie Benedict widmet dieser Frau nun einen ganzen Roman und berichtet über alle Facetten ihres Lebens.
    Hey Lamarr, eigentlich Hedwig Kiesler, hat als Schauspielerin in Wien begonnen, bis der herrische Waffenfabrikant Friedriech Mandl sie heiraten wollte. Aus Schutz gegen den immer stärker werdenden Antisemitismus in Europa ging sie die Ehe ein, doch als die Umstände immer schlimmer werden flieht sie nach Amerika und beginnt in Hollywood ein neues Leben als Filmstar. Soweit die Geschichte, die den meisten über Lamarr bekannt ist, Benedict beleuchtet jedoch auch die unbekannteren, jedoch viel wichtigeren Aspekte ihres Lebens. Die Aspekte weshalb Hedy Lamarr eine Ikone der Frauengeschichte ist!
    Der Roman ist sprach gut aufgebaut, passt in die Zeit, in der er spielt und berührt und schockiert die Leser:innen. Manche Erklärungen zu historischen Umständen wirkten jedoch unpassend und aufgezwungen.

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  1. Eine starke Geschichte

    Das Buch hat mir unheimlich gut gefallen.
    Die ganze Geschichte ist aus der Sicht der Hauptfigur erzählt. Das ist eigentlich nicht unbedingt die von mir bevorzugte Erzählart, aber hier passt es sehr gut. Alle Schilderungen wirkten dadurch sehr viel intensiver auf mich.
    Mich hat die Lebensgeschichte dieser bemerkenswerten Frau sehr berührt und die Wandlung, die sie im Laufe der Zeit durchmacht, fand ich sehr bewundernswert. Ich finde, man merkt deutlich, dass die Autorin alles versucht hat, um Hedy Lamarr in all ihren Facetten gerecht zu werden. Sowohl der jungen Hedy, wie auch später der erwachsenen Frau, die sehr darunter leidet nur als hübscher Sidekick angesehen zu werden, der jedoch niemand zutraut mehr als zwei zusammenhängende Gedankengänge zu haben. Von der Entwicklung einer weltverändernden Erfindung ganz zu schweigen.
    Dazu ist das Buch in einem sehr gefälligen Stil geschrieben, der bei mir eine totale Sogwirkung entfaltet hat. Einfach mal so zwischendrin aufhören, war mir gar nicht möglich.

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