Die drei Leben der Hannah Arendt
Auf die Frage: "Welchen weiblichen Philosophen kennen Sie?" würden wohl die meisten "Hannah Arendt" antworten. Diese wichtige Denkerin des 20. Jahrhunderts scheint gerade wiederentdeckt zu werden, wie verschiedene Veröffentlichungen zu diesem Thema in letzter Zeit zeigen. Nun ist beim dtv-Verlag eine Graphic Novel über Hannah Arendt erschienen. Der Titel: "Die drei Leben der Hannah Arendt." Eine Graphic Novel zu diesem Thema macht neugierig, denn sie verspricht einen leichten und unterhaltsamen Einstieg in das Leben und Denken dieser Philosophin.
Autor der Novel ist Ken Krimstein, ein amerikanischer Karikaturist und Dozent. Wie man in den Anmerkungen am Ende des Buches lesen kann, hat er sich bei der Gestaltung der Graphic Novel hauptsächlich an der Hannah Arendt Biographie von Elisabeth Young Brühl orientiert. Wir können also, was die dargestellten Lebenssituationen und die wichtigen Aussagen von Hannah Arendt betrifft, von recherchierten Begebenheiten ausgehen. Ken Krimstein hat lediglich, wie er angibt, hier und da eigene Interpretationen eingefügt. Eine fiktionale Biographie also, allerdings mit der Betonung auf Biographie.
Die Zeichnungen der Graphic Novel sind mit grauem Kohlestift ausgeführt, die Linien teilweise verwischt. Die einzige Farbe in dem Buch ist ein schönes dunkles Grün, mit dem jeweils die Kleidung von Hannah Arendt ausgemalt ist. Damit wird die Protagonistin optisch wunderbar in den Mittelpunkt gerückt. Zeichnungen und Texte ergänzen sich und vermitteln zusammen die Lebensgeschichte dieser begabten Denkerin.
Ausführlich geht der Roman auf Hannah Arendts Bezieungen zu Martin Heidegger ein. Er beschreibt die anfängliche Faszination und schließlich die emotionale und intellektuelle Ablösung von ihrem früheren Lehrer und Geliebten. Spannend wird ihre Flucht aus Nazi-Deutschland dargestellt, die sie über Umwege nach Paris und schließlich in die USA führt. Dort feiert sie große Erfolge mit ihren Artikeln und Büchern. Ob nun vom Autor beabischtigt oder nicht: Durch seine Zeichungen wird sehr deutlich, dass Hannah Arendt eine Pionierin in der Männerwelt der Intellektuellen war. Ihre Diskussionspartner sind durchgehend männlich. Zum Beispiel zeigt ein Bild aller Professoren der Universität Princton Hannah Arendt als einzige Frau.
Für Hannah Arendt tut sich ein Abgrund auf, als sie zusammen mit der westlichen Welt realisieren muss, dass die Deutschen industielle Todesfabriken betrieben haben, in denen Millionen Juden ermordent wurden. Die Frage, wie so ein Zivilisationsbruch geschehen konnte und wie das in Zukunft verhindert werden kann, beschäftigt seitdem viele politischen Theoretiker, so auch Hannah Arendt. Sie entwickelte nach dem zweiten Weltkrieg ihre Theorie vom Totalitarismus und der Notwendigkeit eines freien Diskurses, der die Pluralität der vielen Wahrheiten akzeptiert.
Wie kann man in einer Graphic Novel das Denken eines Philosophen bildhaft darstellen? Ken Krimstein zeigt Hannah Arendt im inneren Dialog mit ihren Lehrern. So diskutiert sie mit Walter Benjamin, dessen Gesicht sie in einem Wasserfleck an der Decke "entdeckt" oder sie streitet mit Martin Heidegger, den sie bei einem Spaziergang imaginiert.
Durch die Lektüre und das Betrachten der Zeichnungen erhält man so einen ersten Einstieg in das Denken der Philosophin. Das wiederum macht Appetit auf weitere Beschäftigung mit Hannah Arendts Theorien.
Insgesamt ist "Die drei Leben der Hannah Arendt" eine Graphic Novel die unterhält und gleichzeitig bildet. Sehr empfehlenswert.
„Wir sind in diese Welt geworfen. Wir haben keine Wahl.“ (S. 57)
Hannah Arendt – eine mir bisher weitgehend unbekannte Philosophin. Das hat sich nun dank der im DTV-Verlag erschienenen Graphic Novel „Die drei Leben der Hannah Arendt“ von Ken Krimstein (übersetzt von Hanns Zischler) und einer Leserunde grundlegend und nachhaltig geändert :-).
Ich habe zwar schon die ein oder andere Graphic Novel auf dem SuB liegen, dies war jedoch die erste, die ich bewusst „gelesen“ habe. Nun fragt die Eine oder der Andere sich wahrscheinlich, wie man das Leben einer Person in gut 240 Seiten mit Zeichnungen und (naturgemäß) wenig Text packen und es so spannend gestalten kann, dass die geneigte Leserschaft daraus auch noch etwas „mitnimmt“.
Natürlich hat Ken Krimstein nicht Hannah Arendt´s komplettes Leben in seine Graphic Novel gepackt – stattdessen hat er wichtige Stationen aus ihrem Leben „gepickt“, die den (ihren) Weg schon sehr deutlich aufzeigen und an dessen Ende die geneigte Leserschaft (zumindest ich *g*) ein Gefühl dafür bekommen hat, wie Hannah Arendt zu ihren Überzeugungen, ihrer Denkweise und ihrer letztlich von Martin Heidegger (bei dem sie in Marburg studiert und den sie einen Großteil ihres Lebens geliebt hat) losgelösten Philosophie gekommen ist.
Ich maße mir nicht an, diese Philosophie in Gänze verstanden zu haben – dafür wurde dann doch zu viel nur „angerissen“, was jedoch kein Vorwurf an Ken Krimstein sein soll. Außerdem heißt es in der „Anmerkung zur deutschen Ausgabe“, dass es keine Biographie im wissenschaftlichen Sinne darstelle, sondern eine „Interpretation ihres Lebens, eine biographische Fiktion mit textlich tradierten Anleihen aus ihrem Werk, aufbauend auf der Biographie von Elisabeth Young-Bruehl.“ (S. 237)
Dennoch hat mich das geniale Bild-/Text-Konstrukt (bei dem es sich wirklich lohnt GENAU hinzugucken, da die teilweise wie „einfach nur schnell hin skizziert“ wirkenden Bilder oft das genaue Gegenteil sind!) so überzeugt, dass ich mich nun weiter mit Hannah Arendt, ihrem Leben, ihrer Philosophie und ihren Veröffentlichungen beschäftigen werde. Denn eins ist trotz der Kompaktheit (und der daraus resultierenden Unvollständig- und Skizzenhaftigkeit) dieser Graphic Novel deutlich geworden: Hannah Arendt war eine Frau, die in ihrem Denken ihrer Zeit voraus war, die sich in einer Männer-dominierten „Intellektuellen“-Szene durchsetzen musste und darum auch häufig „aneckte“, es aber bis heute geschafft hat, in den Köpfen der Menschen zu bleiben.
5* und eine klare Leseempfehlung!
©kingofmusic
Ken Krimstein, amerikanischer Kreativdirektor einer Werbeagentur, hat seine augenscheinlich große Kreativität dazu genutzt, das Leben der deutschen Philosophin Hannah Arendt in einer Grafic Novel zu verarbeiten. Diese Grafic Novel ist nun übersetzt von Hanns Zischler bei dtv erschienen.
Drei Leben lebt Hannah Arendt nicht freiwillig, sondern gezwungenermaßen, denn sie befindet sich als Jüdin auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. In Deutschland war sie zunächst aufgewachsen in einem guten Elternhaus in Ostpreußen in einer Welt voller:
„Mama, Papa, Opa, Musik, Vögel, Spiele, Bilder, Spielzeug, Kekse, Farbe, Licht, Klang, Berührung ….“
Das wohlbehütete Leben führt sie zu einem Studium der Philosophie bei Martin Heidegger, der ihr zunächst Lehrmeister und dann auch Geliebter wird. Der Schatten Heideggers wird sie danach noch viele Jahrzehnte begleiten. Sich von ihm abzusetzen, von dem Mann und dem Philosophen, wird sie noch sehr lange und intensiv beschäftigen.
Auf der Flucht vor den Nazis gelangt sie zunächst nach Prag, später nach Paris und über Lissabon in die USA. Dabei ist sie immer umgeben von den geistigen Größen des deutsch-jüdischen Kulturlebens, dem die Nazis ein totales Ende zu bereiten versuchen. Krimstein gelingt es meisterhaft, diese Flucht- und Geistesgeschichte in Text und Bildern kongenial miteinander in Beziehung und Einklang zu bringen. Bilder und kurze Texte lassen den Leser, der hier auch gleichzeitig Betrachter ist, das aufreibende Leben der Hannah miterleben. Der Leser erlebt etwa die Schocksituation des Reichtagsbrands, indem sich die Flammen des Reichstags quasi in die erschütterten Gesichter der jüdischen Intellektuellen hineinfressen. (S. 62) Oder er erlebt die Verlorenheit der Hannah auf ihrer Suche nach einem Schlüssel zur Welt, wenn ihre im Buch immer grün dargestellte Gestalt sich zwischen vier leer bleibenden Grafic Boxen in der Weite des tiefen Denkens zu verlieren scheint. (S. 59)
Vom Ausland aus muss Hannah die grausamen Realitäten des Lebens im Deutschen Reich erkennen. Die Vernichtung der Juden wird für sie greifbar in der Gestalt der kleinen „Natalie F.“ die als regelrecht ausgewischte Gestalt immer wieder im Denken der Hannah (und in den Bildern Krimsteins) auftauchen wird.
In den USA, in New York, entwickelt Hannah ihre politisch-philosophische Denkweise weiter und erhält die Möglichkeit, für „The New Yorker“ zu arbeiten. Als sie den Auftrag erhält, über den Adolf-Eichmann-Prozess in Israel zu berichten, wird ihre Lebensauffassung extrem auf die Probe gestellt. Sie muss erkennen, dass sie in Eichmann nicht den exzeptionell Bösen überhaupt erkennt, sondern in ihm auch und besonders die Normalität bzw. die Banalität des Daseins sieht. Diese Erkenntnis bestimmt ihre Berichterstattung über den Prozess, was ihr die Feindschaft großer Kreise – auch ihrer Freunde einbringt. Doch ist das Böse nicht viel beängstigender und diabolischer, wenn es in uns allen schlummert und nicht nur in einigen wenigen? Oder ist das Böse nur böse genug, wenn man es in wenigen Personen total verdammen kann. Eine Frage, die nach Arendts Arbeiten über Eichmann viele Diskussionen heraufbeschworen hat. Was Hannah Arendt daraus lernt, ist dann der Grundstein ihrer politischen Philosophie der Pluralität. Es gibt nicht nur eine Wahrheit – die gibt es nur in den totalitären Systemen, wie sie sie in ihrem Leben erleben musste. Es gibt vielmehr eine Milliarde Wahrheiten, die öffentlich vertreten werden in jedem Augenblick. Ein Durcheinander? Na und! Dann schau Dir die Alternativen an!“ Das sind tiefe philosophische Einsichten, die unserer freiheitlichen Welt mehr als 70 Jahre Frieden in einem zuvor sehr feindlichen und kriegerischen Teil der Welt gebracht haben. Einsichten, die heute plötzlich wieder auf dem Prüfstand zu stehen scheinen und die so wichtig zu bewahren sind.
Diese tiefen und gewichtigen Erkenntnisse schafft Krimstein in Wort und Bild zu vermitteln und dem Leser in ihrer großen Bedeutung zu präsentieren.
Ich werde hiermit zum Fan des Genres Grafic Novel, von dem ich bisher so vollkommen unbeleckt geblieben bin. Danke an Hannah Arendt für dieses Denken und sein Vertreten in der Öffentlichkeit. Danke Ken Krimstein für diese Verarbeitung des Stoffes, danke dtv für die deutsche Ausgabe und danke Watchareadin, ohne die ich an dieses Buch nie eine Hand gelegt hätte.
5 STERNE!!!
Hannah Arendt: streitbare Jahrhundertdenkerin, zu früh, zu wütend, auf so einschüchternde Weise klug, zu jüdisch, nicht jüdisch genug. 1933 floh sie aus Nazi-Deutschland ins Exil, über Tschechien, Italien und die Schweiz zunächst nach Paris. Später dann in die USA. Von dort aus avancierte sie zu einer der großen Ikonen unserer Zeit. ›Die drei Leben der Hannah Arendt skizziert rasant und liebevoll ihren Lebensweg.
Eine Biografie in der Darstellung einer Graphic Novel - dies schien mir ein reizvoller Ansatz, weshalb ich sehr gespannt war auf das Buch. Auf den ersten Blick war ich tatsächlich etwas enttäuscht, da die Zeichnungen wie rasch skizziert wirken, grob mal eben aufs Blatt geworfen, oberflächlich. Dann aber war ich erstaunt, wie aussagekräftig das ein oder andere Bild trotzdem ist - ein Eindruck, der sich im Laufe der Lektüre noch verschärfte.
Gehalten sind die Zeichnungen fast durchgehend in verschiedenen Grauschattierungen, als einziger Farbtupfer erscheint gelegentlich etwas Grün, fast immer die Person Hannah Arendt betreffend. Doch nicht nur Zeichnungen finden sich hier, sondern gelegentlich auch Fotos - teilweise als dezenter und fast ausgeblendeter Hintergrund für die darübergelegte zeichnerische Darstellung.
Ken Krimstein präsentiert das Leben, die Begegnungen, das Werk Hannah Arendts in der Chronologie des Geschehens, reißt dabei vieles jedoch nur an, was sich sicherlich zu vertiefen lohnen würde. Bis auf die wenigen Darstellungen als Kind erscheint Hannah Arendt auf jedem Bild mit der obligatorischen Zigarette - eigentlich ein Wunder, dass sie so alt wurde (1906-1975), dies aber mal nur so nebenher.
Bereits als Kind erscheint Hannah Arendt als intelligent, wissbergierig, neugierig, verstehen wollend, gleichzeitig aber auch als kompromisslos und konsequent. Ihr scheint es schon früh egal, was andere von ihr halten (außer vielleicht später ihre langjährige Liebe Martin Heidegger), sie geht ihren Weg, hat dabei aber auch das Glück, dass z.B. ihre Mutter ihr keine Vorwürfe macht, sondern die Konsequenzen solidarisch mitträgt.
Mit Martin Heidegger, dessen Vorlesungen sie besucht, verbindet Hannah Arendt eine tiefe langjährige und heimliche Liaison, die durch die Hinwendung Heideggers zum Nationalsozialismus und Hannah Arendts Flucht aus Deutschland ein Ende findet. Weitere Begegnungen sieht das Leben jedoch noch vor, und erst spät kann Hannah sich wirklich von der Liebe zu dem Philosophen losmachen, mit dem sie in philosophischer Hinsicht lange nach der einen Wahrheit gesucht hat.
Die Denkerin Hannah Arendt wird durch die Umstände des Krieges und der Verfolgung auch in der Praxis mit dem konfrontiert, was es heißt, Mensch zu sein, Entscheidungen zu treffen oder auch nicht, seinen Wertvorstellungen treu zu bleiben oder auch nicht, mit all den Grausamkeiten und Wahrheiten umgehen zu müssen. Ob im Internierungslager in Frankreich oder später im Exil in New York: die Folgen des Krieges lassen Hannah Arendt nicht los.
Nicht nur das Leben und die Begegnungen Hannah Arendts werden in dieser Graphic Novel skizziert - etwas überfordert fühlte ich mich da zuweilen vom nahezu infaltionären Gebrauch des Namedroppings, zumal mir viele der Namen tatsächlich nichts sagten - sondern es wird tatsächlich auch auf die philosophischen Ansätze Arendts eingegangen. Ich will jetzt nicht so weit gehen zu behaupten, diese nun umfassend verstanden zu haben, doch habe ich zumindest eine Idee davon bekommen, was damit gemeint sein könnte. Pluralität und Natalität vs. Totalitarismus und die 'Banalität des Bösen' sollen hier als Schlagworte genügen.
Insgesamt bietet diese Graphic Novel einen erstaunlich informativen Abriss - trotz des sicherlich geringeren Textanteils als in 'normalen' Biografien bilden für mich hier Text und Zeichnungen ein gelungenes und aufeinander abgestimmtes Ganzes, das tatsächlich ein recht umfassendes Bild vom Leben, Werk und den Ideen Hannah Arendts bietet.
In jedem Fall lädt die Graphic Novel ein, sich noch eingehender mit dieser interessanten Frau und ihren Denkansätzen auseinanderzusetzen...
© Parden
Biographie und Philosopie kompakt
Philosophin, Deutsche, Jüdin: es sind drei Leben die Ken Krimstein in eine Graphic Novel über die „Jahrhundertdenkerin“ Hannah Arendt erzählt. Vor, während, nach dem Krieg. Über die Kindheit, die Flucht 1933 über mehrere Länder nach Frankreich ins Exil und ihrem Leben in den Vereinigten Staaten. Es ist ein Leben vieler Widersprüche und Wandlungen. „zu früh, zu wütend, auf so einschüchternde Weise klug, zu jüdisch, nicht jüdisch genug.“
Der Autor, Dozent und Cartoonist Ken Krimstein zeichnet Hannah Arendts Geschichte mit leichtfüßigen oft skizzenhaften Bildern, die mit der Verbindung zum Text oft an Tiefe und Schärfe gewinnen. Typisch für eine Graphic Novel ist die Sprache oft lapidar, süffisant, ironisch. Unaufgeregt, selbst bei den schwierigsten Entscheidungen und Bedingungen.
Für wen ist diese Graphic Novel gemacht, fragte ich mich. Ist es ein bisschen „Philosophie für Dummies“, eine Einführung in das Denken Hannah Arendts? Da steigt man schon aufgrund der Fülle an erwähnten Zeitgenossen, Wegbegleitern, Richtungsweisenden Hannah Arendts aus, die man ohne Vorwissen nicht immer einzuordnen weiß. Ist es dann ein Gustostückchen für Kenner und Kennerinnen, die neben der Philosophie an Trivialia interessiert sind? Ganz einordnen kann ich das Buch noch immer nicht am ehesten als unterhaltsamen Abriss der Biographie und Philosophie Hannah Arendts. Oder wie der Autor es selbst bezeichnet: Eine „Interpretation des Lebens und biografische Fiktion…“
Was mich eigentlich verwundert bis gestört und den Unterhaltungsfaktor geschmälert hat, war rückwirkend die Bezeichnung des ersten Kapitels „Das Leben der kleinen Hannah“, das sich wohl zunächst mit der Kindheit Hannah Arendts beschäftigte, aber bis zu ihrem Studium und ihrer Heirat führte. Die „kleine“ Hannah war da schon längst erwachsen. Überhaupt ist es eine sehr männliche Sicht auf Hannah, die sich auch sehr stark auf ihren Lehrer Martin Heidegger richtet. Heidegger, hier, Heidegger da. Heidegger im Supermankostüm, während Frau Arendt mit zerzaustem Haar im Unterkleid abgebildet ist.
Der letzte Teil der Graphic Novel beschäftigt sich unter anderem mit Hannah Arendts Rolle im Prozess gegen Eichmann. „Die Banalität des Bösen“ umstritten, kontrovers und viel diskutiert.
Dieser Teil konnte mich wiederum für die Graphic Novel einnehmen und war für mich Anlass genug, ein wenig mehr über Hannah Arendts Werk und Denken erfahren zu wollen.