Die Dame hinter dem Vorhang: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Dame hinter dem Vorhang: Roman' von Veronika Peters
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Dame hinter dem Vorhang: Roman"

Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:288
Verlag: Wunderraum
EAN:9783336548088

Rezensionen zu "Die Dame hinter dem Vorhang: Roman"

  1. Ein wahrhaft schönes Buch

    Ich habe lange nicht mehr ein Buch so genossen. Dieses hier schlägt man auf und taucht ab. Es erzählt federleicht von einer höchst schwierigen Frau.

    Edith Sitwell war eine bekannte englische Schriftstellerin, eine Exzentrikerin, Grand Dame der roaring twenties und eine unglückliche Frau, die nach einer problematischen Kindheit zwar einigen Ruhm, aber wenig Geld und noch weniger Liebe gewann.
    Dieses Buch erzählt in Episoden ihr ganzes Leben, von dem origineller Weise ihr Dienstmädchen Jane berichtet. Schon Janes Mutter war bei Edith angestellt und mit ihr befreundet, deshalb kennt niemand die Dame Edith so gut wie sie.

    Man taucht ab in die Künstlerszene der 20er – 50er Jahre und trifft viele schillernde Figuren in London, Paris und Hollywood. Dame Edith war eine Erscheinung und ein Erlebnis, wenn sie sich in exotische Gewänder warf und mit ihren Brüdern ihre Werke inszenierte. Sie war aber auch eine tragische Gestalt, die mit vielem zu kämpfen hatte, was nur wenige sahen.

    Sehr einfühlsam bringt einem Veronika Peters diese Ausnahmefrau nahe und gleichzeitig ein ganzes Zeitalter. Nach dem Lesen meint man fast, man hätte sie persönlich kennengelernt.
    Das Buch liest sich leicht, ist gleichzeitig anrührend und informativ und hat mich zu sehr viel Gegoogel veranlasst. Ich habe jetzt Blut geleckt und würde gerne noch viel mehr über diese Zeit und diese Menschen erfahren.

    „Die Dame hinter dem Vorhang“ ist ein wirklich schönes Buch in jeder Hinsicht, eine informative Romanbiografie und ein anrührender Schicksalsbericht, unterhaltsam, berührend und lehrreich.

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  1. Ein wahrhaft schönes Buch

    Ich habe lange nicht mehr ein Buch so genossen. Dieses hier schlägt man auf und taucht ab. Es erzählt federleicht von einer höchst schwierigen Frau.

    Edith Sitwell war eine bekannte englische Schriftstellerin, eine Exzentrikerin, Grand Dame der roaring twenties und eine unglückliche Frau, die nach einer problematischen Kindheit zwar einigen Ruhm, aber wenig Geld und noch weniger Liebe gewann.
    Dieses Buch erzählt in Episoden ihr ganzes Leben, von dem origineller Weise ihr Dienstmädchen Jane berichtet. Schon Janes Mutter war bei Edith angestellt und mit ihr befreundet, deshalb kennt niemand die Dame Edith so gut wie sie.

    Man taucht ab in die Künstlerszene der 20er – 50er Jahre und trifft viele schillernde Figuren in London, Paris und Hollywood. Dame Edith war eine Erscheinung und ein Erlebnis, wenn sie sich in exotische Gewänder warf und mit ihren Brüdern ihre Werke inszenierte. Sie war aber auch eine tragische Gestalt, die mit vielem zu kämpfen hatte, was nur wenige sahen.

    Sehr einfühlsam bringt einem Veronika Peters diese Ausnahmefrau nahe und gleichzeitig ein ganzes Zeitalter. Nach dem Lesen meint man fast, man hätte sie persönlich kennengelernt.
    Das Buch liest sich leicht, ist gleichzeitig anrührend und informativ und hat mich zu sehr viel Gegoogel veranlasst. Ich habe jetzt Blut geleckt und würde gerne noch viel mehr über diese Zeit und diese Menschen erfahren.

    „Die Dame hinter dem Vorhang“ ist ein wirklich schönes Buch in jeder Hinsicht, eine informative Romanbiografie und ein anrührender Schicksalsbericht, unterhaltsam, berührend und lehrreich.

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  1. Dame Edith

    Die Dichterin Edith Sitwell war ihrer Zeit voraus. Vielleicht wurde sie deshalb von ihren Zeitgenossen teils belächelt, teils abgelehnt. Ihre Bedeutung als Lyrikerin wurde spät erkannt, als Exzentrikerin hat sie zusammen mit ihren Brüdern, schon bald Ruhm erlangt. Edith, groß gewachsen und mit ausgeprägten, herben Gesichtszügen hatte keine schöne Kindheit. Vom Vater in eine Art Eisenkorsett gezwungen, sollte so ihr Wachstum gestoppt und ihre Nase begradigt werden. Der Heiratsmarkt war gnadenlos.

    Veronika Peters erzählt die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau mit einem Kunstgriff. Sie lässt mit Jane Bannister, die Dienerin und langjährige Vertraute zu Wort kommen und ihre Erinnerungen an Edith und ihre Künstlerfreunde lebendig werden.

    Ich kenne einige Biografien dieser sperrigen Künstlerin, aber der Roman, der sich Freiheiten in Atmosphäre und Motiven nehmen kann, hat mir eine neue Perspektive eröffnet. Veronika Peters hält sich dabei dicht an die Ereignisse der Epoche, an Begebenheiten, die aus Briefen und Tagebüchern bekannt sind, haucht ihnen aber ein besonders bildhaftes Leben ein.

    Durch die Kunstfigur der Jane Bannister eröffnet sich ein ganz besonderer Blick. Das England in den 20iger bis 40iger Jahre des letzten Jahrhunderts war noch fest im Standesdenken verwurzelt, wenn es auch schon langsam brüchig zu werden begann. Der Adel genoss seine besonderen Privilegien und auch wenn Jane zur lebenslangen Freundin von Edith werden sollte, blieb sie doch immer Dienerin, die ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen hatte. Das hätte am wenigsten Jane in Frage gestellt, hat doch schon ihr Großvater und ihre Mutter lebenslang der Familie gedient. Dieses Zeitbild als Hintergrund wurde farbig gezeichnet hat mir sehr gut gefallen.

    Was der Titel verspricht hat die Autorin wahr gemacht. Ein Blick auf die Frau, die sich immer hinter dem Vorhang der Exzentrik verborgen hat und deren Denken und Fühlen lebendig wurde.

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  1. Ein biografischer Roman, spannend und anschaulich erzählt

    „Es muss noch jemand anderes ihre Geschichte erzählen. Jemand, der sie liebt. Ich.“ (Zitat Seite 27)

    Inhalt
    Als Edith Louisa Sitwell, Tochter von Sir George Sitwell und Lady Ida, 1887 geboren wird, ist Emma Banister, die Tochter des Gärtners von Renishaw Hall, fünf Jahre alt. Die beiden Mädchen freunden sich an und treffen einander mehrere Jahre lang heimlich jeden Sommer. Emmas Tochter Jane Banister ist beinahe achtzehn Jahre alt, als sie Haushälterin im Londoner Haushalt der nun beinahe vierzig Jahre alten Edith Sitwell wird. Siebenunddreißig Jahre lang bleibt sie bei der exzentrischen Künstlerin, bis zu deren Tod im Jahr 1964.

    Thema und Genre
    Dieser Roman mit biografischem Hintergrund ist einerseits ein lebhaftes Zeitbild der internationalen Künstlerszene in Zentren wie London, Paris, Berlin, New York und Hollywood. Schwerpunkt sind die Jahre zwischen 1927 und 1964, eine Zeit nicht nur der kulturellen, sondern auch der politischen Um- und Aufbrüche.

    Charaktere
    Während Jane Banister und ihre Familie aus der Dienstbotenetage fiktiv sind, steht das reale Leben der exzentrischen Ausnahmekünstlerin Dame Edith Sitwell, eine bekannte Schriftstellerin und Dichterin der Moderne, um Mittelpunkt dieses Buches. Unangepasst und selbstbewusst lebt Edith Sitwell ihr eigenständiges Leben – ein modernes Frauenbild in einer Zeit, als dies eher die Ausnahme war.

    Handlung und Schreibstil
    In diesem Roman verknüpft die Autorin gekonnt bekannte biografische Fakten, Gesellschaftsbilder und Zeitgeschichte und lockert dies durch die fiktive Figur der Ich-Erzählerin Jane Banister auf. Lebendige Beschreibungen und bunte Schilderungen lassen den Leser eintauchen in diese Welt des britischen Adels und der internationalen Kunstszene. Edith Sitwell führte tatsächlich ein sehr bewegtes, aufregendes Leben, daher ist auch dieser Roman spannend zu lesen.

    Fazit
    Ein sehr gut recherchierter Roman, eine spannende Verknüpfung zwischen Fakten und Fiktion, geschrieben in einer lebendigen, niveauvollen Sprache. Ich habe dieses Buch mit großem Interesse und Vergnügen gelesen und ich wurde zudem neugierig auf das literarische Werk von Dame Edith Sitwell.

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