Die Brautprinzessin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Brautprinzessin' von William Goldman
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Brautprinzessin"

»Die Brautprinzessin« ist ein raffiniertes Abenteuer und eine atemlose, clevere Romanze. Traurig und hinterlistig, verspielt, blutig und zeitlos. Wahnsinnig. Und wunderschön.

»Ich bin dein Prinz und du musst mich heiraten«,
sagte Humperdinck.
»Ich bin Eure Dienerin und lehne ab«,
flüsterte Butterblume.
»Ich bin der Prinz, und du kannst nicht ablehnen.«
»Ich bin Eure sehr ergebene Dienerin, und ich habe eben
abgelehnt.«
»Weigerung bedeutet Tod.«
»Dann tötet mich.«

Bis Herbst 2008 wurde das Buch seit dem ersten Erscheinen bereits 100.000 mal verkauft.

Format:Taschenbuch
Seiten:426
EAN:9783608961409

Rezensionen zu "Die Brautprinzessin"

  1. Die Ausgabe der spannenden Teile!

    "Die Brautprinzessin", ein klassischer Abenteuerroman des florinesischen Schriftstellers S. Morgenstern, ist nach Ansicht William Goldmans "das Beste, was mir je passiert ist". Sein eigener Vater las ihm das Buch vor, als er ein Kind war, und löste damit eine lebenslange Lese-Leidenschaft aus. Und deshalb will Goldman es seinem eigenen Sohn Jason auch unbedingt zum zehnten Geburtstag schenken. Das ist schwieriger als gedacht. Denn als er endlich nach zermürbender Jagd durch Buchläden und Antiquariate ein Exemplar in Händen hält, ist es viel dicker, als er es in Erinnerung hat, und wimmelt von langen, langweiligen Ausführungen über die Vorfahren des florinesischen Königshauses, der Einrichtung des Schlosses, Festbanketten und nichtssagenden Dialogen. Das gehört ordentlich gekürzt. Aber Goldman ist zum Glück ein gewissenhafter Bearbeiter: Wo er gestrichen hat, schaltet er immerhin (in abweichender Druckfarbe) eine Zusammenfassung des gestrichenen Abschnitts ein, und manchmal folgen noch ein paar launige Bemerkungen, was seine Frau Helen dazu gesagt hat oder Goldmans eigener Vater, als er das Buch damals vorlas.

    Nun, wer es noch nicht ahnt: das Buch ist ein Fake. Es ist sogar das Fake eines Fakes, denn es gab weder das Land Florin (das irgendwo zwischen Deutschland und Schweden liegen müsste) noch jemals den Schriftsteller S. Morgenstern, und Goldman hat auch keine humorlose Frau namens Helen oder einen Sohn, der ein "Fettwanst" ist. Der von seiner Hand gekürzte Abenteuerroman "Die Brautprinzessin" , ein Buch im Buch also, ist eine Persiflage auf Fantasy-Literatur und ein wahres Feuerwerk köstlicher Ideen. Wie im Klappentext angekündigt, geht es um die Entführung der Prinzessin Butterblume (der Zwangsverheiratung mit einem unsympathischen Prinzen droht) durch eine Gruppe Abenteurer; es gibt Riesenspinnen und Monsterratten, Verfolgungsjagden, Duelle, "Feuersümpfe" und "Klippen des Wahnsinns", Folter und Wunderheiler. Die Handlungsverläufe sind aber - fast immer - ganz anders, als man das von Fantasyromanen gewohnt ist. Sympathiefiguren sterben plötzlich oder entpuppen sich als treulos, und Prinzessin Butterblume sagt zu ihrem Geliebten, der ihre Schönheit preist: "Die Leute reden immerzu davon, wie schön ich bin - ich hab auch Verstand, sprich darüber!" Es gibt kaum eine wichtige Szene, in der Goldman nicht jede Leseerwartung gegen den Strich kämmt *. Wir finden uns besser gleich damit ab, dass wir uns in einer Welt befinden, in der nichts sicher ist, auch die elementarsten Regeln des Genres nicht. Das Leben - stellt Goldman fest - ist eben nicht gerecht.

    Goldman ist eigentlich Drehbuchautor. Der Roman "Die Brautprinzessin" ist auch verfilmt worden, doch fehlt dem Film, wenn man Wiki glauben darf (ich kenne ihn leider nicht) die ironische Brechung der Rahmenhandlung, obwohl auch im Film ein Opa seinem Enkel eine spannende Geschichte vorliest. "Du liest da was falsch!", ruft Klein Goldman empört seinem Vater zu, und der antwortet: "Ich hab die Worte gelesen, hier stehen sie!" Auf der letzten Seite kommentiert Goldman entschuldigend: "Verstehen Sie, ich will kein Spaßverderber sein (....) aber das Leben ist nicht gerecht." Sein Buch auch nicht. Aber es ist köstlich!

    *) Ich hatte hier ursprünglich eine ganze Anzahl Beispiele aufgezählt. Aber die lasse ich weg. Lest selbst - ungläubiges Staunen garantiert.

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