Die App: Psychothriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Die App: Psychothriller' von Arno Strobel
3.65
3.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die App: Psychothriller"

Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt. Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst? Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:368
Verlag:
EAN:9783596703555

Rezensionen zu "Die App: Psychothriller"

  1. 3
    31. Dez 2021 

    Big House is watching you...

    Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt. Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst? Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt… (Klappentext)

    Die Lebensplanung ist perfekt. Kurz vor der Hochzeit genießen Hendrik und Linda das Leben, ein großzügiges Zuhause haben sie bereits. Bequem ist es obendrein, denn per App lässt sich hier alles steuern. Doch dann verschwindet Linda von einer Minute auf die andere spurlos, und Hendrik verzweifelt zunehmend.

    Die Polizei macht Hendrik wenig Hoffnung, denn sie sieht noch nicht einmal einen Anlass für Ermittlungen. Dafür gibt es zu viele Anzeichen, dass Linda freiwillig verschwunden ist. Doch dann treten nach und nach fremde Personen an Hendrik heran, die alle irgendwie mit dem Fall zu tun haben. Die Hinweise mehren sich, dass der im Haus installierten App "ADAM" womöglich nicht zu trauen ist. Doch wie kann man gegen eine Technik vorgehen, die ein Eigenleben zu führen scheint? Und was hat das alles mit Lindas Verschwinden zu tun?

    Das Positive gleich vorweg: Arno Strobel beherrscht die Kunst der Verwirrung. Er führt ein ganzes Arselnal an Charakteren ins Feld, die alle irgendwie verdächtig sind, etwas mit dem Verschwinden von Linda zu tun zu haben. Diese Verwirrung ist es, die für die notwendige Spannung sorgt und einen durch die Seiten jagt, denn man will endlich wissen, wem hier überhaupt zu trauen ist.

    Auch die Idee mit der App ist generell spannend, zumal "ADAM" zunehmend ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Was gruselig klingen könnte, entpuppt sich jedoch bald schon als reichlich überstrapaziert, denn während der Leser / die Leserin nach einigen Vorfällen mühelos schnallt, dass die App besser gestern als heute deinstalliert werden sollte, erweist sich Hendrik - als Arzt eigentlich ein helles Köpfchen - als außerordentlich begriffsstutzig. Das ging mir ehrlich gesagt zunehmend auf die Nerven und erschien mir nicht glaubwürdig.

    Trotz der meist kurzen Kapitel mit rasant geschnittenen Perspektivwechseln gab es hier für mein Empfinden einige Handlungsschlaufen zu viel - es wiederholte sich einiges, die Verwirrung blieb dieselbe ohne dass es neue Erkenntnisse gab. Leider gab es hier auch keinen wirklichen Sympathieträger - selbst Lindas Schicksal blieb mir recht gleichgültig. Und das Ende konnte mich dann leider auch nicht so recht überzeugen, da ich schon länger Vermutungen in diese Richtung entwickelt hatte.

    Alles in allem nett und rasch zu lesen, aber für mich wurde hier das eigentliche Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft...

    © Parden

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  1. 3
    07. Dez 2021 

    Das gelenkte Haus

    Der Arzt Hendrik und seine Freundin Linda wollen heiraten. Ein tolles Haus in Hamburg ausgestattet mit allen Finessen haben sie schon. Es ist eben sehr bequem, wenn die Technik per App-Steuerung viel für einen erledigt. Doch kurz vor der Hochzeit verschwindet Linda. Hendrik ist schockiert und verzweifelt, auch weil die Polizei zunächst keinen Anlass sieht, Ermittlungen aufzunehmen. Als Erwachsene kann Linda auch aus freien Stücken gegangen sein, vielleicht hat sie sogar einen anderen. Hoffnung schöpft Hendrik als sich eine weitere Person meldet, der Ähnliches widerfahren ist. Unheimlich wird es als Hendrik merkt, dass sich die Haussteuerung nicht mehr ausschalten lässt.

    Der Autor steht für seine man kann sagen schnell geschnittenen Thriller, mit denen er sich aktuellen Themen widmet. Hier beginnt es mit dem Verschwinden einer eigentlich glücklichen jungen Frau und einer App, die außer Kontrolle zu geraten scheint. Hendrik kann einfach nicht glauben, dass Linda ihn verlassen hat, obwohl es Anzeichen dafür zu geben scheint. Und dann kommt noch diese widerspenstige Steuerung hinzu. Manchmal beginnt Hendrik zu glauben, das Haus habe sich gegen ihn verschworen. Nur mit viel Hartnäckigkeit und Mühe kann er die Polizei bewegen, Nachforschungen anzustellen. Die vorläufigen Ergebnisse sprechen jedoch eher dafür, dass Linda sich freiwillig auf den Weg gemacht hat.

    Dieser Roman ist spannend und gut zu lesen. Allerdings werden Themen dargestellt, die nicht so richtig zusammenpassen. In der Phantasie glaubt man, diese Steuerung könne nur aus sehr spektakulären Gründen gekapert werden. Auch sucht man man einem überzeugenden Sympathieträger. Natürlich könnte Hendrik das sein. Doch wenn man sich vorstellt, dass eigene Haus würde von einer App überwacht, wäre man am nächsten Tag im Hotel, würde Gespräche nur noch außerhalb führen und hätte ein Handy ohne App. Auch wirkt es etwas überkonstruiert, dass nahezu jede der handelnden Personen Verdacht erweckt. Dass man dennoch bei der Stange bleibt, liegt an der Sympathie, die man für den Autor hegt und an dem letztlich fesselnden Geschehen, welches zu einer überraschenden Lösung führt.

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  1. 5
    14. Okt 2020 

    Macht mich nachdenklich

    Das Haus von Hendrik und Lisa ist ein Traum. Alles geht automatisch im Haus. Der Zutritt ins Haus, die Jalousien, das Licht, die Videoüberwachung alles wird von dem neuen System "Adam" mittels einer App gesteuert. Sicherheit wird also ganz groß geschrieben. Und doch ist Lisa eines morgens als Hendrik aus der Klinik vom Noteinsatz kommt, verschwunden. Es gibt keine Spuren von ihr. Hendrik ist sich, im Gegensatz zur Polizei, sicher das sie ihn auf keinen Fall verlassen hat. Die Hochzeit zwischen beiden soll in Kürze stattfinden und es gab auch keinen Streit. Und doch wird ihm nicht geglaubt, im Gegenteil, man nimmt seine Befürchtungen nicht einmal Ernst.

    Auf der Suche nach Spuren und nach Hilfe findet er auch einige Verbündete. Diese machen ihm relativ schnell klar, dass das Sicherheitssystem "Adam" gefährlich ist. Zu groß ist die Gefahr, mit Hilfe des Systems von außen überwacht zu werden, ohne dass man es selbst merkt. Die nachfolgenden Ereignisse geben ihm und den Verbündeten Recht.

    Was es mit der geheimnisvollen App, dem System "Adam" und vor allem den Geschehnissen auf sich hat, sollte schon jeder selbst lesen.

    Das Buch ist ungemein spannend geschrieben. Trotz der kleinen Erkenntnisse bei der Suche rätselt man beim Lesen permanent, wer oder was dahintersteckt. Die Lösung ist verblüffend und vor allem überraschend. Aber das Buch macht einem beim Lesen auch wieder einmal deutlich, wie sehr die Technik bereits Einfluss auf unser Leben genommen hat. Noch schlimmer ist es, wenn das vermeintlich sichere System manipuliert werden kann. Die möglichen Folgen kann man hier lesen. Es macht mir aber auch klar, darüber nachzudenken, ob ich überhaupt möchte, dass die Technik mein Lesen so beherrscht, ob ich bereit bin alles aus meinen Leben mittels der Technik Preis zu geben.

    Das war ein Buch über das ich noch länger nachdenken werde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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